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Video von der «Perseverance»-Landung auf dem Mars – plus erste Audioaufnahmen

Der Mars hat einen Rover mehr! Perseverance ist sanft gelandet

Video: watson

Hier kommt das Video von der «Perseverance»-Landung auf dem Mars – und ein kleines Extra

23.02.2021, 02:0323.02.2021, 12:28
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Nach siebenmonatiger Reise durchs All und komplikationslosen «sieben Minuten des Schreckens» ist der Mars-Rover «Perseverance» am vergangenen Donnerstag sanft auf dem Roten Planeten gelandet. Nun zeigt die NASA erstmals Videos von der Landung.

Nasa-Manager Mike Watkins ist begeistert von den ersten Videoaufnahmen: «Diese Videos sind unglaublich, wir alle haben sie über das Wochenende viele, viele Male angeschaut.»

Aber genug Spannung aufgebaut, jetzt heisst zurücklehnen und Aussicht geniessen.

Die zusammengeschnittenen Videos zeigen die letzten elf Kilometer von «Perseverance». Am Anfang des Videos ist der Fallschirm zu sehen, später wechselt die Kamera in die «Ego-Perspektive». Kurz vor der Landung wird Staub aufgewirbelt, danach ist nicht mehr viel zu sehen.

In der letzten Phase des Landemanövers wurde der Rover aus einer Höhe von etwa 20 Metern von einer Art Kran mit Kabeln im Krater Jezero abgesetzt. Die Kranstruktur löste sich dann von dem Rover, um ihre eigene Landung auf dem Planeten zu vollführen.

Bei der Pressekonferenz am Montag wurden aber noch weitere Bilder gezeigt. So etwa ein farbiges Panorama der Landestelle.

So sieht das Panorama bei der Landestelle aus:

Extra: So hört sich der Mars an

Bei der Landung funktionierten die Mikrofone zwar noch nicht, später aber haben sie den Betrieb aufgenommen. Wir schliessen uns den Nasa-Experten an: Am besten schliesst du dir bei der folgenden Audioaufnahme die Augen und stellst dir vor, du bist auf dem Mars.

Bei der ersten Audioaufnahme hört man im Hintergrund die Geräusche des Rovers. Auf der Zweiten wurden diese herausgeschnitten und man hört ein(e) Alien Raumschiff Windböe. Und sonst ... nicht viel. Faszinierend aber alleweil.

Was macht «Perseverance» auf dem Mars?

Der im Juli von der Erde gestartete Rover soll auf dem Mars mehrere Jahre lang nach Spuren von früherem mikrobiellen Leben suchen. Der etwa eine Tonne schwere Rover von der Grösse eines SUV verfügt über einen zwei Meter langen Roboterarm sowie 19 Kameras und zwei Mikrofone. Ausserdem bringt «Perseverance» den ultraleichten Mini-Helikopter «Ingenuity» auf den Mars, der als erstes Fluggerät auf einem fremden Planeten fliegen soll.

Der Jezero-Krater mit einem Durchmesser von 45 Kilometern befindet sich auf der Nordhalbkugel des Mars. Wissenschaftler gehen davon aus, dass dort vor rund 3,5 Milliarden Jahren ein Fluss in einen See mündete. Nach Worten des Nasa-Wissenschaftlers Ken Farley hatte der Mars damals «eine starke Atmosphäre, er hatte Seen und Flüsse auf seiner Oberfläche, und er hatte bewohnbare Lebensräume, in denen Organismen, von denen wir heute auf der Erde wissen, haben gedeihen können.»

Der Mars ist der einzige bekannte Planet, auf dem es solche Bedingungen gab. «Mars 2020» ist die erste Mission mit dem ausdrücklichem Ziel, Beweise zu finden, dass auf dem Mars einst Leben existierte. Rund 2,4 Milliarden Dollar gibt die Nasa dafür aus.

Mehrere Jahre lang soll der Rover am früheren Mündungsdelta des Flusses im Jezero-Krater, am früheren Seeufer entlang und zum Schluss am Kraterrand Gesteins- und Bodenproben sammeln, die zur Analyse auf die Erde gebracht werden sollen.

Bis dahin dauert es aber eine Weile: Die gesammelten Proben könnten nach jetzigen Planungen bei einer geplanten gemeinsamen Mission von Nasa und der europäischen Weltraumagentur ESA in den 2030er Jahren zur Erde gebracht werden.

(jaw/sda/afp)

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43 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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PHILIBERT
23.02.2021 05:02registriert Januar 2021
Es ist schon eindrücklich, ja geradezu faszinierend was man technologisch im Stande ist... aber es wird noch vieles mehr auf uns zukommen...
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Bolly
23.02.2021 06:41registriert Februar 2016
Spannend ist, das man es schafft, das die den Weg dahin finden. 7 Monate! Da macht Technik Spass. Dann die Bilder dazu. Dann das Ganze in 10 Jahren wieder zurück. Wie sagt Spock“faszinierend“.
Ob da jemals Menschen leben könnten. Muss ja alles dahin geschafft werden. Kein Material ist mehr vorhanden. Aber die Fläche wie beim Mond. Gigantisch. Freue mich mehr über solche Missionen. Einfach was ausserhalb mit der Erde zu tun hat. Hoffe es klappt alles so wie sich das vorstellen. Danke für die Berichte darüber. 😊
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Zeit_Genosse
23.02.2021 04:16registriert Februar 2014
Diese Mission zeigt den technologischen Fortschritt und ist die Vorbereitung für Menschen auf dem Mars. Sollten sich Lebensspuren eruieren lassen, ist das ein langersehntes Ergebnis das man sich erhofft. Denn dann ist Leben keine singuläre auf die Erde bezogene Erscheinung und damit Interstellar möglich und eine durchsetzbare Form im All. Hierzu fehlt einfach noch der wissenschaftliche Beweis zur hohen Wahrscheinlichkeit. Die Hoffnung, dass sich dann die Völker auf der Erde darob einen, weil sie wissen, dass da draussen „etwas“ ist, mag eine zu hohe Erwartung sein.
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