Die letzte Schnapszahl liegt lange zurück. Über 3333 Tage. Oder mehr als 9 Jahre. Am 12.12.2012 gab es letztmals die Möglichkeit, an einem klassischen Schnapsdatum zu heiraten. Im Februar gibt es gleich zwei Möglichkeiten: den 2.2.22 und den 22.2.22.
Schnapszahlen bringen Glück. Das glauben jedenfalls Paare, die sich bewusst an einem Schnapszahl-Datum das Jawort geben. Zudem macht sich das Datum gut in der Heiratsurkunde oder auf dem Ring. Und vergessen dürfte man es auch nicht so schnell.
All diese Faktoren führen dazu, dass Schnapszahl-Daten zu einem Run auf die Standesämter führen. Und das ist keineswegs eine neumodische Erscheinung, wie eine Auswertung der Zahlen aus dem Bundesamt für Statistik (BfS) zeigt.
Das BfS führt eine Liste aller Hochzeiten seit 1969 in der Schweiz nach Tag der Eheschliessung. Dabei ragen fünf Tage heraus – es sind allesamt Schnapszahlen-Tage.
Ein Tag überragt dabei alle anderen: Nie liessen sich in der Schweiz mehr Paare trauen als am 9.9.99. Insgesamt 2497 Ehen wurden an diesem Tag auf einem Standesamt geschlossen. An einem durchschnittlichen Tag sind es 110.
Der zweitbeliebteste Tag war der 8.8.88. mit 1954 Eheschliessungen. Dass mit dem 8.8.08 ein weiterer August-Tag auf dem Podest liegt, ist kein Zufall. Nebst dem Datum spielt die Jahreszeit eine entscheidende Rolle. So schaffte es der 12.12.12 nicht einmal in die Top 50 der beliebtesten Hochzeitstage seit 1969.
Dass Daten mit identischer Ziffer im Tag und im Monat beliebt sind, zeigt aber auch die Auswertung der beliebtesten Daten im Jahreskalender.
Die Diagonale mit Schnapszahlen ist dabei klar erkennbar – allen voran der 8.8. und der 9.9. mit jeweils über 13'000 Hochzeiten seit 1969. Auch der Valentinstag ist überdurchschnittlich beliebt.
Zum Vergleich: Am 1.1. heirateten seit Zählbeginn nicht einmal 200 Paare. Ebenfalls unbeliebt sind die beiden Weihnachtstage (235 Hochzeiten am 25.12. und 622 am 26.12.). An einem 29. Februar – den es in diesen 50 Jahren nur gerade 13 Mal gab – fanden immerhin 1817 Heiraten statt.
Dass die «Hochsaison» zum Heiraten im Sommer liegt, überrascht wenig. Die beliebtesten Monate dabei sind Mai und August. Was die Wochentage angeht, gibt es übrigens ebenfalls einen klaren Gewinner: Fast zwei Drittel aller Ehen werden an einem Freitag geschlossen.
Die Daten des Bundesamtes für Statistik zeigen zwar, dass immer weniger Ehen geschlossen werden. Allerdings halten diese dafür tendenziell immer länger – oder werden zumindest später geschieden.
Die im Jahr 2020 geschiedenen Ehen haben im Schnitt über 15 Jahre gehalten, noch vor dreissig Jahren lag der Schnitt bei knapp 12 Jahren. Nicht erfasst ist, wie lange die Ehen im Schnitt dauern, die an einem Schnapszahl-Datum geschlossen wurden.