Der Pinguin-Forscher Pablo Borboroglu filmt in seiner Dokumentation für National Geographic erstmals Hybrid-Pinguine an der Küste Patagoniens in Argentinien. Die sogenannten «Rockaroni-Küken» sind eine Kreuzung zwischen Felsenpinguinen und Goldschopfpinguinen.
Ihr Name entsteht aus einer Kombination aus den englischen Namen ihrer Eltern: «rockhopper» und «macaroni penguin». Im Gespräch mit dem People Magazin erklärt Borboroglu, wie einzigartig die Hybrid-Pinguine sind: «Wenn zwei unterschiedliche Arten sich fortpflanzen, sind die Chancen extrem gering, dass die Eier schlüpfen und die Küken überleben. Daher ist dieser Befund wirklich bemerkenswert.»
Die ungewöhnliche Paarung zwischen einer Felsenpinguin-Mutter und einem Goldschopfpinguin-Vater könnte nach Einschätzung des Pinguin-Forschers und Tierfilmers auf einen Mangel an passenden Partnern zurückzuführen sein.
Möglich sei aber auch, dass die grösseren, lauteren Goldschopfpinguine auf das Weibchen besonders attraktiv und fit wirken. Gegenüber dem Magazin zeigt sich Pablo Borboroglu tief beeindruckt: Es sei ein seltenes Privileg, «die Evolution in Echtzeit mitzuerleben» sagt er gegenüber «People». Besondere Sorge bereiten dem Forscher jedoch die Herausforderungen, denen die Eltern und ihr Nachwuchs gegenüberstehen.
Denn Unterschiede im Brutverhalten und in den Lebensräumen der beiden Arten sowie der deutlich höhere Nahrungsbedarf der Küken könnten die Aufzucht erschweren. Die Hybridküken sind nämlich grösser und brauchen mehr Nahrung, was die kleineren Felsenpinguin-Eltern bei der Aufzucht der Küken zusätzlich belastet, erklärt Borboroglu.
Dass aus den Hybriden einmal eine eigene Art hervorgeht, sei keineswegs garantiert – auch wenn die Tiere als Erwachsene gewisse «evolutionäre Vorteile» aufwiesen. Es ist das erste Mal, dass die Geburt solcher Hybridpinguine in einer Tierdokumentation festgehalten wurde. (les)