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Erstmals gefilmt: Hybridpinguine in Patagonien entdeckt

National Geographic Youtube Hybrid-Pinguine
Die «Rockaroni-Küken» in der Dokumentation «Secrets of the Penguins».Bild: National Geographic/Youtube

«Wir erleben die Evolution vor unseren Augen» – seltene Hybrid-Pinguine entdeckt

Forschende entdeckten in Argentinien seltene Hybrid-Pinguine. Die «Rockaroni-Küken» könnten nun eine neue Spezies begründen.
27.04.2025, 11:1127.04.2025, 11:11
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Der Pinguin-Forscher Pablo Borboroglu filmt in seiner Dokumentation für National Geographic erstmals Hybrid-Pinguine an der Küste Patagoniens in Argentinien. Die sogenannten «Rockaroni-Küken» sind eine Kreuzung zwischen Felsenpinguinen und Goldschopfpinguinen.

Rockhopper-Penguin /Felsenpinguin, die in einer Kolonie auf Isla Pinguïno bei Puerto Deseado, Santa Cruz, Argentinien
Felsenpinguine sind jeweils die Mütter der Hybrid-Küken.Bild: Shutterstock

Ihr Name entsteht aus einer Kombination aus den englischen Namen ihrer Eltern: «rockhopper» und «macaroni penguin». Im Gespräch mit dem People Magazin erklärt Borboroglu, wie einzigartig die Hybrid-Pinguine sind: «Wenn zwei unterschiedliche Arten sich fortpflanzen, sind die Chancen extrem gering, dass die Eier schlüpfen und die Küken überleben. Daher ist dieser Befund wirklich bemerkenswert.»

Macaroni-Pinguin / Goldschopfpinguinen (Eudyptes chrysolophus)
Goldschopfpinguine sind die Väter der neuen Küken.Bild: Shutterstock

Küken sind erst neue Spezies, wenn sie erwachsen werden

Die ungewöhnliche Paarung zwischen einer Felsenpinguin-Mutter und einem Goldschopfpinguin-Vater könnte nach Einschätzung des Pinguin-Forschers und Tierfilmers auf einen Mangel an passenden Partnern zurückzuführen sein.

Möglich sei aber auch, dass die grösseren, lauteren Goldschopfpinguine auf das Weibchen besonders attraktiv und fit wirken. Gegenüber dem Magazin zeigt sich Pablo Borboroglu tief beeindruckt: Es sei ein seltenes Privileg, «die Evolution in Echtzeit mitzuerleben» sagt er gegenüber «People». Besondere Sorge bereiten dem Forscher jedoch die Herausforderungen, denen die Eltern und ihr Nachwuchs gegenüberstehen.

Denn Unterschiede im Brutverhalten und in den Lebensräumen der beiden Arten sowie der deutlich höhere Nahrungsbedarf der Küken könnten die Aufzucht erschweren. Die Hybridküken sind nämlich grösser und brauchen mehr Nahrung, was die kleineren Felsenpinguin-Eltern bei der Aufzucht der Küken zusätzlich belastet, erklärt Borboroglu.

Dass aus den Hybriden einmal eine eigene Art hervorgeht, sei keineswegs garantiert – auch wenn die Tiere als Erwachsene gewisse «evolutionäre Vorteile» aufwiesen. Es ist das erste Mal, dass die Geburt solcher Hybridpinguine in einer Tierdokumentation festgehalten wurde. (les)

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37 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Zweiundvierzig
27.04.2025 11:50registriert April 2016
Die Hybride wären erst eine neue Art, wenn sie sich untereinander selbst fortpflanzen könnten.
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Donnerherz
27.04.2025 13:06registriert November 2020
Das sind bestimmt die, welche für das Handelsdefizit mit den USA verantwortlich sind!
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sinkflug
27.04.2025 13:03registriert Juli 2020
Sicher ein interessantes Phänomen. Es ist aber ein bisschen gewagt, hier bereits von Evolution zu sprechen und über eine neue Spezies zu spekulieren, wenn noch nicht einmal klar ist, ob die Küken fruchtbar sind. Bei Hybridenten sind sie das bisweilen, weil die verschiedenen Arten genetisch ähnlich sind. Bei Tauben oder Finken sind die Nachkommen mehrheitlich steril, dasselbe ist vermutlich dann auch hier der Fall.
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    Mysteriöses Objekt im All blinkt alle 44 Minuten

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