Die aktuelle Pisa-Studie ist ernüchternd: Die Schweiz liegt meist im Durchschnitt. Der Fokus lag in der alle drei Jahre durchgeführten Studie auf der Lesekompetenz. Und dort – müssen wir feststellen – hört der Spass wortwörtlich auf.
Wir bewegen uns bei der Lesekompetenz von 15-Jährigen zwar auf einem mehr oder weniger stabilen Niveau in diesem Jahrtausend. Aber während die Schweiz 2012 noch deutlich über dem OECD-Durchschnitt lag, ist sie 2018 nicht nur drunter, sondern muss auch den tiefsten Punktewert der letzten sieben Studien hinnehmen.
Die Schweiz liegt mit diesem Wert auf Platz 27 aller 79 Nationen und damit im Bereich von Österreich, Italien oder den Niederlanden. Aber: Rund ein Viertel der 15-Jährigen in der Schweiz kann einen Text, den sie gelesen haben, nicht einmal in den Grundzügen verstehen.
Ein Grund, dass die Lesekompetenz seit zwei Pisa-Studien sinkt, ist wohl auch die fehlende Lesefreude. Hier mussten die 15-jährigen Schüler diverse Fragen zur emotionalen Bedeutung des Lesens beantworten. Die vierstufige Ratingskala reichte dabei von «stimme überhaupt nicht zu» bis «stimme völlig zu».
Die Abnahme ist zwar schon seit 2000 im Gang. Aber bis 2009 war diese statistisch noch nicht signifikant, wie die Studienleiter berichten. 2018 ist dies aber der Fall. Insbesondere bei den Mädchen gab es eine deutliche Abnahme. Im internationalen Vergleich sieht es gar richtig düster aus: Einzig in Belgien ist die Lust auf Lesen noch kleiner.
Mit Punkt 2 geht auch dieser Punkt einher: Freiwilliges Lesen ist immer weniger beliebt. Lasen 2000 noch rund 35 Prozent der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler nichts freiwillig, sind es 18 Jahre später 51,1 Prozent. Vor allem bei Knaben ist die Abneigung mit rund 60 Prozent hoch.
Eine ähnliche Entwicklung geht in den weiteren OECD-Staaten vor sich. In Deutschland und Österreich sind die Daten vergleichbar.
Was in den letzten Jahren ebenfalls abnahm, ist die richtige Strategie zu finden, um Texte zu verstehen. Hierzu gaben Schüler und Experten Punkte für die Nützlichkeit verschiedener Strategien. Stimmten die beiden Parteien überein, gab es die Maximalpunktzahl 9.
Auch hier schneiden die 15-Jährigen Knaben in der Schweiz schlechter ab als die Mädchen. Dieser Trend zieht sich praktisch durch alle OECD-Länder.
Weg von der Lesekompetenz, hin zu den Naturwissenschaften. Dort schneiden die 15-jährigen Schweizer noch immer leicht besser ab als der OECD-Durchschnitt. Die Schweiz liegt auf Rang 23. Die Leistungen sind vergleichbar mit Altersgenossen aus Deutschland, den USA, Frankreich und Österreich. Deutlich besser haben 15-Jährige aus Ländern wie China, Japan, Finnland oder Kanada abgeschlossen.
Zum Abschluss der beste Teilbereich: Mathematik. Die Schweiz büsst hier zwar gegenüber 2015 drei Plätze ein, liegt aber noch immer auf dem 11. Rang.
Die Leistungen sind vergleichbar mit Altersgenossen aus Kanada, Dänemark und den Niederlanden. Deutlich besser haben 15-Jährige aus asiatischen Ländern wie China, Japan oder Südkorea abgeschlossen.
Video ist heutzutage King. Kein Wunder, nimmt die Lust, zu lesen, ab.
Hat vor allem mit der Zuwanderung zu tun!
Auf der Strasse in urbanen Gebieten ist ja kaum mehr ein deutscher Satz zu hören... "Ey Brate, gömmer Züri, schwör....!?"
«Das Mittelmass ist das Mass der Schweiz»
Dem scheint auch heute noch so zu sein.