Heute wurden die Ergebnisse der aktuellen Pisa-Studie veröffentlicht. Ausser beim Lesen, das stabil geblieben ist, haben sich die Schweizer Schüler verschlechtert im Vergleich mit 2015. Hier die Grafik dazu:
Vor allem in Mathematik enttäuscht die Schweiz: Belegten wir in Mathe in den vergangenen Jahren immer den europäischen Spitzenplatz, haben uns nun Polen, Estland und die Niederlande überholt. Nichtsdestotrotz zählt die Schweiz in Mathematik immer noch zu der Spitze. Fächerübergreifend landete die Schweiz auf Platz 28 von 79.
Im Lesen erreichten die Schweizer Schülerinnen und Schüler 484 Punkte, drei Punkte weniger als der Durchschnitt der Länder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), wie aus den am Dienstag veröffentlichten Zahlen zur neusten Pisa-Studie hervorgeht.
Bei den Kenntnissen in Naturwissenschaften erreichte die Schweiz 495 Punkte gegenüber dem OECD-Durchschnitt von 489 Punkten. Vor der Schweiz klassierten sich Länder wie Deutschland, Schweden, Belgien oder Tschechien.
Laut der Studie sind die Resultate der Schweizer Schulkinder seit 2012 schlechter geworden, und zwar in allen Disziplinen: Der Unterschied im Vergleich zu den Resultaten von 2018 variiert zwischen 16 Punkten in Mathematik und 20 Punkten in der Naturwissenschaft.
Die OECD hält zur Studie auch fest, dass in der Schweiz die Zahl der Schulkinder ausländischer Herkunft zwischen 2009 und 2018 stark zugenommen hat. 2018 hatten in der Schweiz 34 Prozent der Schülerinnen und Schüler einen Immigrationshintergrund. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, wurden die Lese-Resultate um fünf Punkte aufgebessert.
Die aktuelle Studie, die 2018 durchgeführt wurde, war die grösste, die je gemacht wurde. 79 Länder und Regionen nahmen daran Teil. Erstmals dabei waren Schülerinnen und Schüler aus Bosnien und Herzegowina, Brunei Darussalam, den Philippinen, Saudi-Arabien, der Ukraine und Weissrussland. Schwerpunkt war dieses Mal die Lesekompetenz.
Die Pisa-Studie wird alle drei Jahre durchgeführt. Die letzte Erhebung war also 2015. Damals belegten die 15-jährigen Schweizer Schüler den europäischen Spitzenplatz in Mathematik. Die Leistungen waren allerdings durchwegs tiefer als 2012.
Lehrer und Erziehungsdirektoren begründeten dies mit Veränderungen in der Methodik. Konkret ging es darum, dass der Test neu komplett am Computer durchgeführt wurde. Dies würde Schweizer Schüler benachteiligen, die sich immer noch an Stift und Papier gewöhnt seien. Der Pisa-Chef konterte die Kritik und sagte, dass dies natürlich berücksichtigt worden sei. (dfr/sda)