Schweiz
International

Pisa 2019: Wir sind höchst durchschnittlich – ausser im Rechnen

A boy is wiping a blackboard on which the acronym PISA (programme for international student assessment) is written, Magdeburg, July 8, 2003. In former and recent evaluations of the assessment Germany  ...
Bild: EPA DPA

Pisa 2019: Wir sind höchst durchschnittlich – ausser in Mathematik

03.12.2019, 09:1103.12.2019, 10:29
Mehr «Schweiz»

Heute wurden die Ergebnisse der aktuellen Pisa-Studie veröffentlicht. Ausser beim Lesen, das stabil geblieben ist, haben sich die Schweizer Schüler verschlechtert im Vergleich mit 2015. Hier die Grafik dazu:

Pisa-Studie: Schweiter Resultate im Vergleich zum OECD-Durchschnitt
Bild: oecd.org

Vor allem in Mathematik enttäuscht die Schweiz: Belegten wir in Mathe in den vergangenen Jahren immer den europäischen Spitzenplatz, haben uns nun Polen, Estland und die Niederlande überholt. Nichtsdestotrotz zählt die Schweiz in Mathematik immer noch zu der Spitze. Fächerübergreifend landete die Schweiz auf Platz 28 von 79.

Hauptergebnis der Pisa-Studia 2018 in Deutsch

Im Lesen erreichten die Schweizer Schülerinnen und Schüler 484 Punkte, drei Punkte weniger als der Durchschnitt der Länder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), wie aus den am Dienstag veröffentlichten Zahlen zur neusten Pisa-Studie hervorgeht.

Bei den Kenntnissen in Naturwissenschaften erreichte die Schweiz 495 Punkte gegenüber dem OECD-Durchschnitt von 489 Punkten. Vor der Schweiz klassierten sich Länder wie Deutschland, Schweden, Belgien oder Tschechien.

Laut der Studie sind die Resultate der Schweizer Schulkinder seit 2012 schlechter geworden, und zwar in allen Disziplinen: Der Unterschied im Vergleich zu den Resultaten von 2018 variiert zwischen 16 Punkten in Mathematik und 20 Punkten in der Naturwissenschaft.

Die OECD hält zur Studie auch fest, dass in der Schweiz die Zahl der Schulkinder ausländischer Herkunft zwischen 2009 und 2018 stark zugenommen hat. 2018 hatten in der Schweiz 34 Prozent der Schülerinnen und Schüler einen Immigrationshintergrund. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, wurden die Lese-Resultate um fünf Punkte aufgebessert.

Die aktuelle Studie, die 2018 durchgeführt wurde, war die grösste, die je gemacht wurde. 79 Länder und Regionen nahmen daran Teil. Erstmals dabei waren Schülerinnen und Schüler aus Bosnien und Herzegowina, Brunei Darussalam, den Philippinen, Saudi-Arabien, der Ukraine und Weissrussland. Schwerpunkt war dieses Mal die Lesekompetenz.

Die Pisa-Studie wird alle drei Jahre durchgeführt. Die letzte Erhebung war also 2015. Damals belegten die 15-jährigen Schweizer Schüler den europäischen Spitzenplatz in Mathematik. Die Leistungen waren allerdings durchwegs tiefer als 2012.

Lehrer und Erziehungsdirektoren begründeten dies mit Veränderungen in der Methodik. Konkret ging es darum, dass der Test neu komplett am Computer durchgeführt wurde. Dies würde Schweizer Schüler benachteiligen, die sich immer noch an Stift und Papier gewöhnt seien. Der Pisa-Chef konterte die Kritik und sagte, dass dies natürlich berücksichtigt worden sei. (dfr/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Lehrerin bittet Schüler um Memes zum Schuljahresabschluss
1 / 12
Lehrerin bittet Schüler um Memes zum Schuljahresabschluss
Quelle: Twitter/@magicalmsmurphy
Auf Facebook teilenAuf X teilen
World of Watson – Was uns Lehrer wirklich sagen wollen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
128 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
waleburg
03.12.2019 09:16registriert März 2014
Vielleicht wäre es an der Zeit, mehr in die Zukunft unserer Kinder zu investieren und den Lehrern und Lehrerinnen für ihre geleistete Arbeit wieder dankbarer zu sein?
42134
Melden
Zum Kommentar
avatar
who cares?
03.12.2019 09:54registriert November 2014
Wer mal ein bisschen Zeit in ausländischen Schulsystemen verbracht hat, weiss, dass man die Pisastudie nicht so einfach für bare Münze nehmen kann. Zumindest bei chinesischen Studierenden, ist das Leseverständnis praktisch bei null. Kann mir nicht vorstellen, dass das zur Schulzeit besser gewesen wäre.
16211
Melden
Zum Kommentar
avatar
Chris69
03.12.2019 09:52registriert Juni 2015
echt? Letztes Jahr waren wir in Mathe 1. und jetzt nur noch 4.? Ist das jetzt eher Zufall oder wurden die Lehrer/Schüler/System von einem Jahr auf das andere plötzlich viel schlechter....man kann ja aus jeder Statistik ein Drama machen
12425
Melden
Zum Kommentar
128
Frankreich fliegt 240 Menschen aus Haiti aus – auch Schweizer

Angesichts der desolaten Sicherheitslage in Haiti hat Frankreich 170 seiner Bürger sowie 70 weitere Europäer – darunter auch Personal des Schweizer DEZA-Büros – und andere Staatsangehörige aus dem Karibikstaat ausgeflogen.

Zur Story