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Wenn Sie diesen Käfer im Garten antreffen, hat die ganze Umgebung ein massives Problem

Ein Männchen des Asiatischen Laubholzbockkäfers.
Ein Männchen des Asiatischen Laubholzbockkäfers.Bild: Eidg. Forschungsanstalt WSL
Gefährlicher Schädling

Wenn Sie diesen Käfer im Garten antreffen, hat die ganze Umgebung ein massives Problem

11.07.2014, 18:2011.07.2014, 23:07

In einem Quartier der freiburgischen Gemeinde Marly sind Asiatische Laubholzbockkäfer gefunden worden. Der eingeschleppte Käfer zerstört Laubbäume und gilt als besonders gefährlicher Schädling. Zusätzliche Analysen sollen nun das Ausmass des Befalls aufzeigen.

Über hundert ausgeschlüpfte Käfer seien auf einem Kastanienbaum und einem Ahorn entdeckt worden, teilte die Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft des Kantons Freiburg am Freitag mit. Die Bäume seien sofort gefällt geworden.

Eine Larve (links) und ein ausgewachsenes Tier.
Eine Larve (links) und ein ausgewachsenes Tier.Bild: Keystone

Präventivfällungen und Kontrollen in einem Umkreis von 100 Metern um die ersten befallenen Bäume wurden durchgeführt, heisst es in der Mitteilung weiter. Der Kanton habe zudem die Bundesbehörden informiert. Der Asiatische Laubholzkäfer wurde im Jahr 2011 erstmals in der Schweiz in der Gemeinde Brünisried FR nachgewiesen (siehe Box unten). 

Verwechslungsgefahr!

Die Experten des Bundes warnen, dass es in der Schweiz einheimische Bockkäferarten gebe, die dem Asiatischen Laubholzbockkäfer ähnlich sehen. «Manche dieser Arten sind selten, gefährdet und daher geschützt. Sie stellen auch keine Gefahr für den Schweizer Wald dar. Bitte töten Sie deshalb keine verdächtigen Käfer, sondern fangen Sie sie ein und bewahren Sie sie in einem verschliessbaren Glas auf. So können Sie den Käfer auf Verwechslungsmöglichkeiten überprüfen. Melden Sie einen konkreten Verdacht Ihrer kantonalen Fachstelle.» (dsc/sda)

Grösster Befall in Winterthur

Seit 2011
Der Asiatische Laubholzbockkäfer wurde mit Verpackungsholz (Paletten etc.) von China zuerst in die USA und danach auch nach Österreich, Frankreich und Italien eingeschleppt. Im Juli 2011 wurden erste Exemplare in Deutschland nahe der Schweizer Grenze in Weil am Rhein entdeckt. Im Herbst 2011 wurden in den Kantonen Freiburg und Thurgau erstmals einzelne Tiere nachgewiesen. Im Mai 2012 fanden Spürhunde im Hafengebiet bei Basel und Birsfelden Larven und verdächtige Bäume. In den Kantonen Freiburg und Thurgau wurden ebenfalls Verdachtsbäume respektive befallene Holzverpackungen festgestellt. Der bisher grösste Befall tauchte laut Bund im Juli 2012 in Winterthur auf. (Quelle: BAFU)
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Ein bestechen­des Accessoire
Hutnadeln hatten ihre Blütezeit zwischen 1890 und 1920, um die sogenannten «Wagenräder» auf dem Kopf zu halten. Während die Gestaltung der Hutnadeln individuelle Statements setzen konnte, ragten ihre Spitzen gefährlich aus dem Haar.
Die Hutnadel – ein heute in Vergessenheit geratenes Accessoire – war über mehrere Jahrzehnte hinweg treue Begleiterin von Hutträgerinnen in westlichen Metropolen. In der Zeit um 1890 bis 1920 dominierte in der Mode der Kontrast zwischen der schlanken Silhouette der Frau mit dem immer grösser werdenden Hut. Die Hutkrempen nahmen neue Ausmasse von 60 Zentimeter bis zu einem Meter an, weshalb diese Hüte retrospektiv auch «Wagenräder» genannt werden. Die ausladenden Krempen wurden mit Kunstblumen, Federn oder auch mal einem ganzen ausgestopften Vogel geschmückt, was neben der Grösse des Hutes dazu beitrug, dass dieser auf dem Kopf befestigt werden musste – mit einer Hutnadel.
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