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Ein Berner Lehrer verrät, welche 9 Lehrertypen am meisten nerven

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9 nervige Lehrertypen, die mich unterrichten «durften»

Wegen diesen 9 Typen gehen die Schülerzahlen zurück (oder auch nicht).
07.11.2019, 09:3808.11.2019, 06:29
lehrer m.
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Gerechtigkeit muss sein. Deshalb stelle ich dieses Mal 9 Lehrertypen vor, die uns als Schüler das Leben schwergemacht haben oder machen. Wie bei den Schülern und Schülerinnen gibt es ganz viele tolle und coole Lehrer und Lehrerinnen. Es gibt aber auch die anderen. Weil Lehrer früher mal Schüler waren (was man sich bei einigen kaum vorstellen kann), treffen wir einige nervige Schülertypen auch bei den Lehrern wieder an. Zum Teil natürlich in leicht abgeänderter Form, sie haben ja schliesslich eine neue Rolle inne.

Andere Typen kommen, bedingt durch technische oder gesellschaftliche Entwicklungen, neu hinzu (zum Beispiel der Technikfreak), wieder andere, wie die Alt-68er, sterben langsam aus. In den meisten von uns steckt je nach Situation, Konstellation und momentaner Verfassung ein bisschen von allen. Problematisch wird es nur, wenn ein bestimmter negativer Typus bei einer Lehrperson extrem stark ausgeprägt ist.

Der diktatorische Pedant

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«Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt»
(Johann Wolfgang von Goethe: Erlkönig)

Er kommt an erster Stelle, weil wir wahrscheinlich während unserer Bildungskarriere fast alle diesen Lehrertypus mit dem von autoritär bis tyrannisch reichenden Führungsstil erleben durften. Er ist der Herr über die Gesetze und er kann sowohl die Haus- als auch die Schulordnung im Schlaf aufsagen. Zu unser aller Leid gebietet er ausserdem über die Noten und er korrigiert besonders streng, denn Genauigkeit muss sein. Seine drei Lieblingswörter lauten: Ruhe und Ordnung und Disziplin und Disziplin und Disziplin.

Da er das Gedächtnis eines Elefanten hat, ist es keinesfalls empfehlenswert, sich absichtlich mit ihm anzulegen (es reicht schon, wenn es unabsichtlich passiert), denn er vergisst nie und nichts. Man sollte auch nicht versuchen, eine Prüfung zu verschieben, denn das würde nicht nur seine Semesterplanung massivst durcheinanderbringen, sondern auch seine Weltsicht fundamental in Frage stellen; deshalb empfindet er jeden entsprechenden Vorschlag als unverschämte Beleidigung.

Die sehr Braven und die Klassenbesten in seinen Fächern kommen mit ihm nicht schlecht aus. Und umgekehrt. Sollten sie sich aber dabei erwischen lassen, dass sie entgegen der Schulordnung im Klassenzimmer einen Müsliriegel oder eine Karotte essen, ein Papierfetzchen liegen lassen oder ihren Stuhl nicht korrekt ausrichten, ändert sich das schnell und nachhaltig. Doch sogar für diesen Typus sprechen drei Dinge: dass er die Prüfungen in der Regel akribisch genau korrigiert und schnell zurückgibt (was einem natürlich herzlich wenig bringt, wenn man nichts gewusst hat). Zweitens hat man in seinem Unterricht absolute Planungssicherheit: Alles läuft immer exakt gleich ab. Und wir fallen nicht aus allen Wolken, wenn wir später mal einen Chef haben wie ihn! Wenn der Schulhausabwart auch so ein Typ ist, hat man definitiv die Arschkarte (der Ausdruck ist in diesem Fall angebracht!) gezogen.

Die Diva

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«Wo ist denn da der Schalter?»
(unbekannt)

Göttergleich schwebt sie über die Gänge des Schulhauses und durchs Schulzimmer, denn eigentlich wäre der Laufsteg ihre wahre Bestimmung. Deswegen empfindet sie ihren Job als Zumutung. Um ihre Ausbildung ranken sich Gerüchte. Dementsprechend ist ihre Sachkompetenz oft an einem kleinen Ort, was sie mit erstaunlicher Kunstfertigkeit zu verschleiern weiss; ausser in den MINT-Fächern, da ist sie kompetent. Aber in den MINT-Fächern trifft man sie ja auch kaum an.

Da ihr die Welt gehört, betrachtet sie sowohl Schüler als auch Kollegen als ihre Untertanen und lässt sie das spüren. Bei ihrem Nahen fallen nicht wenige in Schockstarre. Ihr Verhältnis zur Zeit ist kognitiv dissonant: Kommen die Schüler zu spät, ist das Majestätsbeleidigung und die Diva wird zur Furie. Kommt sie zu spät, was sie immer tut, verstärkt das ihren Auftritt. Apropos Furie: Sie ist oft nicht nur sehr streng und aufbrausend, sondern auch nachtragend. Wer es sich mit ihr verscherzt, kann die nächste Promotion abhaken. Gut aussehende Schüler haben es bei ihr einfacher, weil sie bei ihnen eine gewisse Seelenverwandtschaft des Fühlens und Denkens erahnt.

Dass man ihr hilft, ist für sie eine Selbstverständlichkeit. Vor allem bei den lästigen technischen Dingen wie Computern, Internet, Smartphones und Kopierern. Wenn Letzterer bei ihr aussteigt, heisst das: Game over. Ausser ein netter Kollege reagiert auf ihren Bambi-Blick und behebt den Papierstau, und das passiert sehr oft – wenn sie noch einigermassen jung ist. Was für sie spricht: Sie ist ganz angenehm anzuschauen; jedenfalls für Männer. Bei Kolleginnen droht Stutenbiss.

Der Sauglatte

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«Einen hab ich noch»
Lehrer X, Y, Z

Er hat es also geschafft: Statt die Bachelorette zu erobern, ist er Lehrer geworden. Standesgemäss eröffnet er jede Lektion mit einem Witzchen, erzählt während der Lektion Witzchen, macht witzige Sachen und beendet die Lektion mit einem Witzchen. Das ist am Anfang vielleicht sogar lustig, aber leider vergisst er immer öfter, welches Witzchen er in welcher Klasse schon erzählt und welches Spässchen er schon gemacht hat. Es bleibt einem mit der Zeit nichts anderes übrig, als peinlich berührt gequält zu lächeln oder diskret die Augen zu verdrehen. So jedenfalls ging es mir mit Lehrer F., der nicht nur immer wieder dieselben Privatdias von seinen Ferien zeigte, sondern auch jedes Mal an der genau gleichen Stelle die genau gleichen Witzchen über seine Frau machte.

Bei Schulanlässen jeglicher Art lebt der Sauglatte besonders auf. An Lehrerausflügen ist er immer für lustige Streiche zu haben. Zum Schrecken aller. Man fühlt sich unweigerlich an die eigene Schulzeit erinnert und fragt sich ängstlich, ob nicht auch noch der Klassenbully auftauchen wird – falls man nicht selbst der Klassenbully war...

Auch bei ihm gilt: Dauerlustig ist nicht gleich humorvoll. Und auch ihn möchte man schütteln und darf nicht. Er ist aber nicht mit dem «Kumpel» zu verwechseln. Denn im Gegensatz zum «Kumpel» kann er überaus streng und sehr cholerisch sein. Und wer ihn nicht lustig findet, hat schon verloren. Was für ihn spricht: Er wird auch mal alt.

Die Glucke

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«Ihr Kinderlein kommet»
Christoph von Schmid

Sie ist für sie da. Immer. Selbst wenn sie das nicht möchten. Selbstlose Fürsorglichkeit ist ihr Programm und Mutter Teresa ihr Vorbild. Kein Aufwand scheint ihr zu gross, das Lebens- und Liebesglück ihrer Küken Schüler zu fördern. Ihre Präsenzzeit ist 24/7/365 und sie interessiert sich für jedes auch noch so intime Detail aus dem Leben ihrer Schützlinge. Die sind bei ihr in sicheren Händen, denn sie tut alles, um sie vor der Unbill dieser Welt zu schützen.

Sie hat vollstes Verständnis, wenn die Schüler über andere Lehrpersonen klagen; was immer öfter der Fall ist, denn die Schüler wissen: Wir finden bei ihr ein offenes Ohr. Die Klagen tun ihr gut, sie bestätigen ihr, dass sie als Einzige auf dem richtigen Weg ist, denn Regeln gelten nur für Spiesser und Prüfungen gehören längst abgeschafft.

Nur der «Kumpel» ist ihr einigermassen sympathisch, er ist ein Bruder im Geiste. Aber auch sie hat ihre positiven Seiten: Ihre schlimmsten Feinde sind der diktatorische Pedant und die Diva. Und für Kollegen in Not gibt sie alles. Und sie meint es ja gut.

Der Kumpel

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«Give me five, bro»
Jacob Shields

Der Lehrer-Kumpel ist jung. Oder er ist nicht mehr so jung und merkt es nicht. Oder er ist alt und möchte jung wirken. Selbstverständlich ist er mit allen seinen Schülern per Du, was an und für sich kein Problem ist. Der Schüler ist sein Freund, und das möchte er ihm auch zeigen. Deshalb kleidet er sich sehr jugendlich, benimmt sich sehr jugendlich und spricht sehr jugendlich (er hat noch nicht mitbekommen, dass ein Ausdruck bei den Jungen als abgelutscht gilt, wenn er in der Lehrerschaft angekommen ist). Kurz gesagt: Er möchte cool herüberkommen, deshalb haben die Coolen bei ihm leichtes Spiel und kommen oft ein bisschen besser weg als «die Uncoolen».

Schüler sehen den Kumpel meist nur als Kumpel, wenn er nicht viel älter ist als sie. Sonst sehen sie ihn eher als etwas trotteligen Typen, der sich nicht durchsetzen kann und bei dem man sich gute Noten erschleimen erhoffen kann. Wenn der Kumpel-Lehrer älter wird und es nicht merkt, kann es sehr peinlich werden!

Wenn er selber Kinder hat, verschwindet das Kumpelhafte meist rasch, aber vielleicht hat das auch damit zu tun, dass er dann schon etwas älter ist. Trotzdem: Kumpel-Lehrer haben ihre Berechtigung, vor allem wenn sie selbst noch relativ jung sind, weil: gute Noten.

Der Gschpürschmi

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«Mir mache itz äs Kreisli»
Didaktiklehrer a. D. M.

Unterdessen ist er schon fast das Klischee eines Klischees: Birkenstock-Sandalen, Wollpullover (idealerweise selbst gestrickt), Bart und selbstverständlich Brille; so stellen wir uns den «gschpürigen» Alt-68er-Reformpädagogen vor. Er prägte das Bild des linken Lehrers, ab den 1970ern auch das des Öko-Fundi. Und er setzte sich mit seinen Schülern gerne in einen Kreis.

Frontalunterricht war für ihn des Teufels, spielerisch sollten die Kinder lernen, ohne zu merken, dass sie lernen, und zwar mindestens zu zweit, noch besser in der Gruppe. Der Einstieg in die Lektionen sollte ein Feuerwerk an intrinsischer Motivation entfachen. Wenn das nicht klappte, war er sehr frustriert, denn er suchte den Fehler zuerst bei sich selbst. Fast wie die «Glucke», schien er am tiefsten Seelenzustand seiner Schüler interessiert. Im Kreis sitzend mussten wir uns über unsere Befindlichkeit beziehungsweise unsere Gemütslage äussern. Und ich hasste es. Aber pflichtschuldigst habe ich in meinen ersten Jahren als Lehrer sämtliche Auswertungen von Partner-, Gruppen- oder Klassenarbeiten im Kreis gemacht, weil ich es halt so gelernt hatte.

Wenn ich an ihn zurückdenke, werde ich fast ein bisschen nostalgisch, denn er meinte es gut, war sehr engagiert und in seiner reinsten Form ist er als Lehrperson schon vor einem Weilchen ausgestorben. R.I.P.

Der Abwesende

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«Mein Kopf tut so weh, leider kann ich heute nicht kommen»
unbekannt

Den Abwesenden gibt es tatsächlich auch in der Lehrervariante. Früher waren es vor allem Offiziere der Schweizer Armee, die regelmässig durch Abwesenheit glänzten (an dieser Stelle ganz herzlichen Dank an alle Offiziere, die mir durch ihre häufige Abwesenheit ermöglichten, durch Stellvertretungen mein Studium zu finanzieren). Bei einer Bewerbung für eine Lehrerstelle war es bis in die 90er-Jahre – euphemistisch formuliert – sicher kein Nachteil, wenn der Bewerber in der Armee eine gewisse Karriere gemacht hatte, schloss man doch daraus, dass er besondere Führungsqualitäten besass, was doch eher eine Illusion war. Denn befehlen ist nicht dasselbe wie motivieren.

Ein anderes Thema ist die kollektive Abwesenheit der Lehrerschaft zwecks Weiterbildung während der Schulzeit. Dass das für viele Eltern ein Aufreger ist, kann ich als Vater durchaus verstehen, hat mit dem Thema aber nichts zu tun...

Individuell besonders gefährdet sind frischgebackene Väter, wenn die Nächte sehr kurz ausfallen oder Notfälle auftreten, und gesellschaftlich sehr aufgeschlossene Menschen: Sie verspüren offenbar häufiger am Morgen ein grosses allgemeines Unwohlsein, das sie mit betont krächzender Stimme dem Schulsekretariat mitteilen lässt, dass sie abwesend seien und wie schwer sie litten - auch wenn das Leiden vielleicht eher auf den fünften Absacker der vergangenen Nacht zurückzuführen ist. Natürlich spreche ich nicht aus eigener Erfahrung.

Selbstverständlich nerven sich die Schüler beim Abwesenden nicht – im Gegenteil. Es nerven sich aber Eltern, Lehrpersonen und Sekretariat, die je nachdem kurzfristig einspringen oder seine Abwesenheit sonst wie ausbügeln müssen. Wenn man eine Kosten-Nutzen-Analyse macht, muss man trotzdem feststellen: Der Abwesende nervt wenige und erfreut viele.

Der Faulenzer

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«Faulheit: der Hang zur Ruhe ohne vorhergehende Arbeit»
Immanuel Kant

Der Faulenzer ist anfänglich bei den Schülern beliebt, denn natürlich glänzt er besonders oft durch Abwesenheit. Zwei Unterrichtsformen beherrscht er perfekt. 1. Die Schwellenpräp: Ich lass mir auf der Türschwelle des Schulzimmers einfallen, was ich in der nächsten Lektion mache. 2. Die Hammerlektion: «Was hammer letztes Mal gemacht?» Er liebt langfristige Gruppen- und vor allem Projektarbeiten. Mein schönstes Geschichtsprojekt dauerte zwei Monate. Wir durften 32 Lektionen lang einen Vortrag über den Ersten Weltkrieg vorbereiten. Am Abend vor der Präsentation besorgten wir beim Militärfan unter uns ein altes Gewehr und sonst etwas Vintage-Krimskrams, schusterten aus der «Brockhaus»-Enzyklopädie (Wikipedia gab es noch nicht!) einen Text zusammen und liessen den am Folgetag durch unseren Gruppen-Dampfplauderer zur allergrössten Freude des Geschichtslehrers vortragen. Die restliche Zeit machten wir Wirtschaftskunde und übten uns im Zählen. Das heisst, wir gingen in die Beiz und jassten.

Den Arbeitsblättern des Faulenzers sieht man an: Das ist die Kopie einer Kopie einer Kopie. Und meistens sind die darin enthaltenen Angaben und Aufgaben ganz offensichtlich veraltet (die Hauptstadt von Japan ist Kyoto...). Prüfungen gibt es bei ihm immer in Form von Multiple-Choice-Tests – die sind schnell korrigiert. Und es kann unendlich lange dauern, bis er sie zurückgibt (falls überhaupt). Er fängt aber erst so richtig an zu nerven, wenn die Abschlussprüfungen nahen und man merkt, dass man bei ihm zwar recht viele angenehme Stunden verbringen durfte, aber definitiv gar nichts gelernt hat. Nicht selten bricht dann kollektive Panik aus. Für ihn spricht trotzdem, dass er in der Regel sehr milde korrigiert und gute Noten verteilt, weil er halt irgendwie doch ein schlechtes Gewissen hat. Das hilft bei der Vorschlagnote.

Die Schlaftablette

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«Jetzt bringen Sie mich dann aber bald einmal auf die Palme»
Mathematiklehrer M.

Die Schlaftablette alias der Langweiler hat eindeutig den Beruf verfehlt, denn eigentlich sollte er in einem einsamen Kämmerlein zur Zukunft der«drosophila melanogaster» forschen. Er ist zwar sehr gescheit, sehr fleissig und meistens sehr nett, aber er hat das Charisma eines Schwammes. Seine didaktische Nichtbegabtheit entspricht ziemlich genau seinen rhetorischen Fähigkeiten: Absolut monoton, emotionslos und knochentrocken referiert er über seinen Stoff und wenn er Berner ist, wird es lebensbedrohlich, weil man sich wortwörtlich zu Tode langweilt. Nicht selten ist er ein Fachidiot und versteht nicht, warum man nicht schon bei der Erwähnung seines Faches in Begeisterungsstürme ausbricht. Er labert einen in die Bewusstlosigkeit und man möchte ihm einen Energieriegel oder ein Red Bull schenken – oder ihn lautstark anfeuern.

Leider hatte ich fünf Jahre lang einen solchen Mathematiklehrer. Bei jedem neuen Thema nahm ich mir ernsthaft vor, voll konzentriert zuzuhören, und schaffte es immer ungefähr 15 Minuten. Ich gebe zu, ich bedaure, dass es damals weder Gameboy noch Smartphone gab, denn es wäre interessanter gewesen, die Tapete auswendig zu lernen als ihm zuzuhören. Aber ich hatte eine avantgardistische Casio-Uhr, mit der man Ziffern abschiessen konnte. Das hielt mich wach. Die meisten anderen spielten Schiffchen versenken. Immerhin: Auch dieser Lehrer hatte zwei Zuhörer – nicht Fans! Ein Junge und ein Mädchen. Sie übernahmen es, uns Überforderten wenigstens einen rudimentären Zugang zu den jeweilen Themen zu vermitteln. Und Herr M. war sehr freundlich.

Für diesen Lehrertypen spricht, dass die Zeit auch mit ihm einmal zu Ende geht und dass einen in punkto Langeweile im ganzen zukünftigen Leben kaum mehr etwas erschüttern kann. Und das ist eine fundamentale Erfahrung.

Wer ist Lehrer M.?

Lehrer M. ist eine Leihgabe des Kantons Bern. Ursprünglich wollte er während seines Bildungsurlaubs für uns Kaffee kochen und Texte korrigieren. Daraus wird aber nichts. Er soll für uns schreiben. Lehrer M. hat während seiner gut dreissigjährigen Lehrerlaufbahn sämtliche Stufen unterrichtet: 1. bis 9. Klasse Volksschule, KV, Berufsmatur und Gymnasium. Gemäss eigenen Angaben arbeitet er seit bald zwanzig Jahren an der besten Schule der Schweiz Welt. Als journalistisches Greenhorn soll er bei uns (vorerst) über das schreiben, was er am besten kennt: die Schule. Wenn du Fragen oder Anregungen hast oder möchtest, dass sich Lehrer M. eines bestimmten Themas annimmt, kannst du deinen Input an lehrer.m@watson.ch senden.
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So geht die Welt zur Schule: 47 Klassenzimmer
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«Bildung ist kein Privileg, Bildung ist ein Grundrecht, Bildung ist Frieden», sagte die 18-jährige Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai aus Pakistan vor der UNO-Vollversammlung. Wir zeigen euch 47 Klassenzimmer aus der ganzen Welt. Den Auftakt macht diese Freiluftschule in Jalalabad in Afghanistan.
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Die beliebtesten Kommentare
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raues Endoplasmatisches Retikulum
07.11.2019 10:11registriert Juli 2017
9 nervige Elterntypen, deren Abkömmlinge ich unterrichten "durfte".
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mostindianer
07.11.2019 10:08registriert Oktober 2015
Diese Lehrertypen findet man wohl erst ab Stufe Gymi oder Berufsschule.
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Rikku
07.11.2019 13:53registriert September 2019
Hier fehlt noch "das arme Würstchen", habe ich leider ein paar Mal erlebt. Selbstbewusstsein kennt er nur vom Hörensagen und die Schüler tanzen ihm fröhlich auf der Nase rum. Zögerlich ausgesprochene Strafaufgaben werden ignoriert (was keine weiteren Konsequenzen hat), in Prüfungen laufen die Schüler munter durch den Raum und helfen sich gegenseitig, während man ein leises Stimmchen hört: "bitte setzen Sie sich wieder hin, das geht so nicht."
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