Heute besucht mehr als jedes zweite Stadtzürcher Kind unter fünf Jahren eine Kindertagesstätte (Kita/Krippe). Dennoch engagieren vermehrt junge Mittelstandseltern laut dem «Tages Anzeiger» (TA) eine Nanny.
Alleine bei Nannyvermittlung.ch sind laut eigenen Angaben 2048 Nannys registriert.
Schon bei zwei Kindern und einem steuerbaren Einkommen von 120'000 Franken oder mehr kommt eine Vollzeit-Nanny gleich teuer oder sogar günstiger als die Krippe.
Denn für den nicht subventionierten Zürcher Mittelstand – ab 100'000 Franken steuerbarem Einkommen gibt es keinen staatlichen Zustupf mehr. Dies zumal das Krippenangebot in den letzten Jahren stark angestiegen ist (mancherorts sogar ein Überangebot herrscht), die Kosten für die Eltern jedoch keinesfalls gesunken sind. Pro Kind zahlen Eltern zwischen 120 und 180 Franken pro Tag.
Eine Nanny zu engagieren, erachten manche als problematisch. «Es gibt pädagogische Gründe, wie der Umgang mit anderen Kindern, die trotz dem Preis eher für eine Krippe sprechen», sagt die SP-Fraktionschefin Min Li Marti gegenüber dem TA. Auch für Christine Flitner von der Gewerkschaft VPOD sind die Vorzüge einer Krippe klar: Qualitätskontrolle, pädagogisch ausgebildetes Personal, Verlässlichkeit – die Einrichtung ist immer offen, auch wenn eine Erzieherin mal ausfällt. (rwy)
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