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Die Hotels auf dem Uetliberg haben – wortwörtlich – für Zündstoff gesorgt

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Bild: Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich

Die Hotels auf dem Uetliberg haben – wortwörtlich – für Zündstoff gesorgt

Du dachtest, du kennst Zürich in- und auswendig? Wir haben historische Aufnahmen von bekannten Orten gesammelt und zeigen dir, wie sie heute aussehen. Wenn da keine Nostalgie aufkommt! Los geht es mit den Hotels auf dem Zürcher Hausberg.
03.07.2022, 12:2204.07.2022, 08:17
Oliver Schneider, Maurus Held / ch media
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Die Geschichte der Hotels auf dem Uetliberg ist voller Skandale und Aufreger. 1875 eröffnete der Hotelier Caspar Fürst – zusammen mit der Uetlibergbahn – das Hotel Uetliberg auf dem Gipfel. Zuvor hatte er das Gebäude, das schon 1839 errichtet wurde, von Gastwirt Friedrich Beyels Erben abgekauft. Beyel war 1866 gestorben.

Mit den Überresten wurde geheizt

Fürsts Blütezeit sollte allerdings nicht lange dauern. Die Gäste blieben aus, der Besitzer versuchte es mit Versicherungsbetrug und liess das Haus schon 1878, nur drei Jahre später, wieder abfackeln. Den Brand wollte er Italienern, mit denen er sich stritt, in die Schuhe schieben. Der Betrug flog aber auf, Fürst musste längere Zeit ins Gefängnis.

Als Fürst das Hotel Uetliberg eröffnete, liess er etwas unterhalb auf der «Aegerten» das ebenfalls mondäne «Grand-Hotel und Kurhaus Uetliberg» mit eigenem Telegrafenbüro errichten. 1927 übernahm die Stadt das Gasthaus und wandelte es in eine Freiluftschule um. 1943 wurde es dann abgebrochen. Mit dem übrig gebliebenen Brennholz wurden in jenem Kriegswinter städtische Schulhäuser geheizt. Folgende Aufnahme des Gebäudes stammt aus dem Jahre 1892:

Vor allem der Wintergarten gab zu reden

Heute steht auf dem Gipfel des Zürcher Hausbergs, dort, wo das Hotel Uetliberg stand, das Hotel Uto Kulm. Das Haus samt Aussichtsturm wurde 1894 errichtet. Über die Jahrzehnte gab es verschiedene Besitzerwechsel, Neu- und Ausbauten. Besonders um den Wintergarten, den der heutige Besitzer Giusep Fry (übernahm das Hotel 1999) auf der Terrasse bauen liess, wurde gestritten.

Der Kanton Zürich und das Bundesgericht verlangten 2014 den Abriss, weil Fry keine Baugenehmigung hatte. Auch die Aussenbeleuchtung und die Kosten für die Turmbesteigung gaben zu reden. Doch stehen tut das Uto Kulm, nun unter der Leitung von Frys Sohn Fabian, bis heute:

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