International
Frankreich

Empörung in Frankreich: Le Pen zeigt auf Twitter «abscheuliche» Fotos von enthauptetem IS-Opfer 

Empörung in Frankreich: Le Pen zeigt auf Twitter «abscheuliche» Fotos von enthauptetem IS-Opfer 

16.12.2015, 15:5616.12.2015, 16:17
Mehr «International»

Mit der Veröffentlichung brutaler Fotos von Opfern der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat die rechtsextreme französische Politikerin Marine Le Pen für Empörung gesorgt. Der sozialistische Premierminister Manuel Valls bezeichnete die Chefin des Front National (FN) wegen der «abscheulichen Fotos» am Mittwoch als «Brandstifterin».

Die Veröffentlichung der Fotos, die unter anderem ein enthauptetes IS-Opfer zeigen, im Kurznachrichtendienst Twitter sei «ein politischer und moralischer Fehler, eine Respektlosigkeit gegenüber den Opfern».

Abgetrennter, blutverschmierter Kopf

Le Pen hatte am Mittwoch auf ihrer Twitter-Seite drei Fotos von Männern in orangefarbener Gefangenenkleidung veröffentlicht, die offenbar Opfer der IS-Dschihadisten wurden.

Eines zeigt einen enthaupteten Leichnam mitsamt des abgetrennten, blutverschmierten Kopfes, ein zweites einen in Brand gesetzten Gefangenen in einem Käfig, ein drittes einen Mann, der von einem Panzer überfahren wird. Die Fotos versah die FN-Chefin mit dem Satz: «DAS ist der IS.»

Vergleich zwischen IS und FN provozierte

Die Vorsitzende des Front National reagierte damit auf Äusserungen des bekannten Journalisten Jean-Jacques Bourdin. Dieser hatte in einem Interview mit einem Islamismus-Experten in einer Frage Parallelen zwischen dem IS und dem FN hergestellt - beiden sei eine «selbstbezogene Abschottung» ähnlich. Le Pen bezeichnete diesen Vergleich auf Twitter als «inakzeptable Entgleisung» und veröffentlichte dazu die Fotos der IS-Opfer.

Bourdin verurteilte die «hysterischen Reaktionen» von Seiten des FN. Der Journalist betonte, er habe niemals behauptet, dass die rechtsextreme Partei wie der IS sei. «Es ist unangenehm, dass jemand hysterisch wird, wenn wir Fragen stellen. Wir werden weiter Fragen stellen - ob das den FN-Verantwortlichen gefällt oder nicht.» (whr/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6
Flixbus-Tragödie auf dem Weg nach Zürich: Polizei korrigiert Todesopferzahl von 5 auf 4

Bei einem schweren Unfall mit einem Reisebus von Flixbus im Osten Deutschlands auf der Autobahn A9 bei Leipzig sind nach neusten Polizeiangaben vier Menschen ums Leben gekommen.

Zur Story