Hol dir jetzt die beste News-App der Schweiz!
- watson: 4,5 von 5 Sternchen im App-Store ☺
- Tages-Anzeiger: 3,5 von 5 Sternchen
- Blick: 3 von 5 Sternchen
- 20 Minuten: 3 von 5 Sternchen
Du willst nur das Beste? Voilà:
Es sind die kuriosen Szenen am Donnerstagabend im Stadion der Girondins Bordeaux, welche uns veranlasst haben, die Person Barthélémy Constantin etwas genauer zu untersuchen. Kurz vor Ende des Europa-League-Gruppenspiels liegt der FC Sion gegen die Franzosen 1:0 in Führung. Dann drehen Wahbi Khazri die Sicherungen durch. Nach einem Foul fliegt der Bordeaux-Stürmer vom Platz, zettelt in der Folge eine Rudelbildung an und jetzt schlägt sie, die Stunde des Barthélémy Constantin.
Weil sich Didier Tholot ebenfalls am Handgemenge beteiligt, wird der Trainer der Sittener für die Schlussminuten auf die Tribüne verwiesen, CC-Filius Barthélémy übernimmt das Kommando. Ähnlich einem Feldmarschall im Dreissigjährigen Krieg baut er sich an der Seitenlinie auf, und coacht Sion wie ein Routinier zum Sieg. Barth, so lautet sein Spitzname, spielt sich auf, als wäre er José Mourinho.
Doch wer ist dieser Barthélémy überhaupt? Die «NZZ» hat es 2014 schön umschrieben. Barthélémy Constantin ist von Beruf Teammanager und Sohn des Präsidenten Christian Constantin. In der Zwischenzeit hat der 21-Jährige sogar ein Upgrade abgestaubt, er ist nun ganz offiziell Sportchef, zumindest wird er auf der Homepage der Walliser so aufgeführt.
Und Sportchefs verfolgen die Partien ihrer Clubs ... natürlich auf der Ersatzbank. Dort nimmt Barthélémy seit geraumer Zeit Platz, immer adrett gekleidet, mit zurückgelierten Haaren und einem Flaumansatz, wo bei Herren wie Artur Jorge der Schnauz wuchert.
Barthélémy Constantin arbeitet nicht nebenbei für den FC Sion, es ist seine Hauptaufgabe. Der CC-Jüngling hat die Berufslehre abgebrochen und ist nur bedingt zur Freude der von CC getrennt lebenden Mutter, aber zum offensichtlichen Stolz des Vaters, vollamtlich für Sitten tätig. Im «Blick» hat er seine Aufgaben einst so beschrieben: «Ich suche eine Wohnung für die Spieler, ich zeige ihnen die Stadt, organisiere einen Wagen. Solche Dinge. Teammanager war ich schon zur Zeit von Gennaro Gattuso. Einfach ohne Vertrag. Aber ich habe schon vorher ausgeholfen, als 16-Jähriger, vor allem auf dem Sekretariat.»
Auf sozialen Netzwerken lässt er seine mehrere Tausend Freunde und Follower an seinem aufregenden Leben teilhaben. Er postet Fotos mit Cup-Trophäe und Sion-Topscorer Moussa Konaté, Bilder die ihn mit den Sion-Profis beim Golfen zeigen und er posiert mit Fussballgrössen wie Mario Balotelli oder Stephan El Shaarawy.
Und dann gibt es zur Freude des Schweizer Boulevards auch noch diese Geschichte: Vor Monatsfrist hat Barthélémy im «Blick» bekannt gegeben, wie er zur blonden Dame namens Cloé steht, mit welcher im Netz Fotos kursieren: «Ja, sie ist meine Freundin. Wir haben uns im Wallis kennengelernt und sind schon seit zwei Jahren ein Paar. Wir wohnen bereits gemeinsam in einer Wohnung in Saxon. Cloé und ich sind wirklich sehr glücklich.»
Cloé ist die Dame, die im Mai 2011 den damals aufstrebenden Hockeyspieler Kevin Lötscher mit dem Auto angefahren hat, inklusive 1,56 Promille im Blut. Lötscher musste seine Karriere aufgrund dieses tragischen Unfalls beenden.
Barthélémy Constantin ist auf bestem Wege, die Dynastie Constantin beim FC Sion weiterzuführen. Der Junge hat zwar ausbildungstechnisch nur bedingt überzeugt, kann sich dafür – ganz der Papa – gut verkaufen. Und Fussball-Präsidenten, die ihre Kinder nachziehen, hat es in jüngster Vergangenheit ja auch schon da und dort gegeben.