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Basler Bischof Felix Gmür kritisiert Saudi-Arabien scharf

Felix Gmür ist seit 2010 Bischof von Basel. Und in Sachen Saudi-Arabien kritisiert er die Schweiz scharf.
Felix Gmür ist seit 2010 Bischof von Basel. Und in Sachen Saudi-Arabien kritisiert er die Schweiz scharf.
Bild: KEYSTONE

Bischof Gmür: «Es ist schlimm, dass die Schweiz mit Saudi-Arabien Geschäfte macht, wie wenn nichts wäre»

19.02.2016, 05:0519.02.2016, 08:19
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Der Bischof des Bistums Basel, Felix Gmür, ist besorgt ob der Verfolgung von Christen in muslimischen Ländern. In diesem Zusammenhang kritisiert er namentlich Saudi-Arabien und den Umgang der Schweiz mit dem islamisch-konservativen Königreich.

Saudi-Arabien sei «ein Staat, wie wir ihn nicht wollen. Dort dürfen Christen kein Kreuz tragen, keine Gottesdienste feiern. Es gibt keine Religionsfreiheit. Das müsste unsere Regierung auf diplomatischer Ebene angehen», forderte Gmür in einem Interview, das die Zeitschrift «Schweizer Illustrierte» am Freitag veröffentlichte.

Es sei «schlimm, dass die Schweiz mit diesen Ländern Geschäfte macht, wie wenn nichts wäre». Schweizer Wirtschaftsführer und Bundesräte müssten dieses Problem viel stärker ansprechen. Weiter kritisierte Gmür Saudi-Arabien dafür, dass die Monarchie «keine Flüchtlinge» aufnehme, «schon gar keine Christen», obwohl die Saudis «genug Platz und Geld» hätten.

Burkhalter sprach über Menschenrechte

Erst Mitte Februar war Bundesrat Didier Burkhalter als erster Schweizer Aussenminister überhaupt in die saudi-arabische Hauptstadt Riad gereist und dort mit König Salman sowie Aussenminister Adel al-Dschubair zusammengetroffen. Bei den Gesprächen ging es um die Beziehungen zwischen Iran und Saudi-Arabien sowie um Spannungen in der Region, vor allem jene in Syrien und Jemen.

Laut dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sprachen Burkhalter und al-Dschubair zudem über den Ausbau der Zusammenarbeit bei Menschenrechten. Im Weltverfolgungsindex 2016 des christlichen Hilfswerks Open Doors liegt Saudi-Arabien auf Rang 14. (trs/sda)

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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waatssonn
19.02.2016 06:39registriert März 2014
Ein Exportstopp würde einmal mehr halt so wertvolle Arbeitsplätze in der Schweiz gefährden... 😑 ...und der doch fortschrittliche und wohlhabende Staat lässt lieber weiterhin Dreckgeschäfte zu, statt dieselben Arbeitskräfte sinnvoll einzusetzen. Wir, die wir uns doch international gerne als so "sauber" präsentieren. Eine Schande...
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