Der Bischof des Bistums Basel, Felix Gmür, ist besorgt ob der Verfolgung von Christen in muslimischen Ländern. In diesem Zusammenhang kritisiert er namentlich Saudi-Arabien und den Umgang der Schweiz mit dem islamisch-konservativen Königreich.
Saudi-Arabien sei «ein Staat, wie wir ihn nicht wollen. Dort dürfen Christen kein Kreuz tragen, keine Gottesdienste feiern. Es gibt keine Religionsfreiheit. Das müsste unsere Regierung auf diplomatischer Ebene angehen», forderte Gmür in einem Interview, das die Zeitschrift «Schweizer Illustrierte» am Freitag veröffentlichte.
Es sei «schlimm, dass die Schweiz mit diesen Ländern Geschäfte macht, wie wenn nichts wäre». Schweizer Wirtschaftsführer und Bundesräte müssten dieses Problem viel stärker ansprechen. Weiter kritisierte Gmür Saudi-Arabien dafür, dass die Monarchie «keine Flüchtlinge» aufnehme, «schon gar keine Christen», obwohl die Saudis «genug Platz und Geld» hätten.
Erst Mitte Februar war Bundesrat Didier Burkhalter als erster Schweizer Aussenminister überhaupt in die saudi-arabische Hauptstadt Riad gereist und dort mit König Salman sowie Aussenminister Adel al-Dschubair zusammengetroffen. Bei den Gesprächen ging es um die Beziehungen zwischen Iran und Saudi-Arabien sowie um Spannungen in der Region, vor allem jene in Syrien und Jemen.
Laut dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sprachen Burkhalter und al-Dschubair zudem über den Ausbau der Zusammenarbeit bei Menschenrechten. Im Weltverfolgungsindex 2016 des christlichen Hilfswerks Open Doors liegt Saudi-Arabien auf Rang 14. (trs/sda)