Schweiz
SVP

SVP-Politiker Peter Spuhler ist neuer russischer Honorarkonsul in Zürich

SVP-Politiker Peter Spuhler ist neuer russischer Honorarkonsul in Zürich

03.11.2020, 06:21
Mehr «Schweiz»

Russland hat den Stadler-Rail-Chef und ehemaligen SVP-Nationalrat Peter Spuhler zum russischen Honorarkonsul in Zürich ernannt. Dies bestätigte die russische Botschaft in Bern am Montagabend gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Peter Spuhler, Verwaltungsratspraesident und Group CEO ad interim von Stadler Rail, aufgenommen beim Roll-out des "Flirt" Zuges von Stadler Rail fuer die BLS AG, aufgenommen am Mittwoch, 9.  ...
Der ehemalige SVP-Nationalrat Peter Spuhler wird russischer Honorarkonsul.Bild: keystone

Die russische Botschaft habe eine Verbalnote des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten EDA mit der Erlaubnis bekommen, das russische Konsulat in Zürich wiederzueröffnen und Herrn Peter Spuhler zum Honorarkonsul zu ernennen, hiess es. Sein Konsularbezirk umfasse die Kantone Zürich, Schaffhausen, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, St. Gallen und Thurgau, teilte die russische Botschaft in Bern weiter mit.

Russen in diesem Gebiet können sich demnach künftig an Spuhler wenden, um Unterstützung des russischen Staates in der Schweiz zu bekommen. Weshalb die Wahl gerade auf den Unternehmer Spuhler gefallen ist, wollte die russische Botschaft allerdings nicht verraten. Auch liess die Botschaft offen, ab wann Spuhler seine Tätigkeit konkret aufnehmen werde.

EDA prescht vor

Um die Personalie war zunächst Verwirrung entstanden, weil das EDA am vergangenen Dienstag den Namen bekanntgegeben hatte – von der Firma Stadler Rail aus dem thurgauischen Bussnang hatte es jedoch geheissen, man wisse nichts von der Angelegenheit.

Auch die russische Botschaft hatte auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am vergangenen Mittwoch geantwortet, dass sie noch keine Angaben dazu machen wolle, «solange die notwendigen protokollarischen Prozeduren zur Ernennung des Honorarkonsuls Russlands in Zürich noch nicht abgeschlossen sind». Mit der Verbalnote des EDA ist der offizielle Prozess nunmehr offenbar beendet. Das Konsulat war seit Oktober 2018 geschlossen.

Stadler Rail und somit auch Firmenpatriarch Spuhler verfügen über verschiedenste Verbindungen nach Russland. So war die Firma vom EDA als Sponsor zur feierlichen Eröffnung des neuen Baus der Schweizer Vertretung in Moskau aufgeführt worden. Zudem hatte das Unternehmen vor einiger Zeit auch einen Grossauftrag von dem russischen Bahnbetreiber Aeroexpress im Wert von rund 380 Millionen Euro an Land gezogen. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Russland veröffentlicht geheime Bilder der «Zar-Bombe»
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
46 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
amazonas queen
03.11.2020 07:34registriert September 2014
Demokraten unter sich.
19029
Melden
Zum Kommentar
avatar
Majoras Maske
03.11.2020 08:25registriert Dezember 2016
Recht bizarre Story.
15720
Melden
Zum Kommentar
avatar
Hans Jürg
03.11.2020 09:13registriert Januar 2015
Darum schweigt er über Putins Schützling Lukaschenko so beharrlich. Erstens ist Weissrussland ein lukratives Business, und zweitens will er sich nicht mit dem Kremel anlegen. Sonst wird er sein Amt als russischer Honorarkonsul schnell wieder los.
11521
Melden
Zum Kommentar
46
Passagier-Boom auf Problem-Strecke: Jetzt planen die SBB mehr Züge nach München
Trotz instabilem Betrieb steigt die Zahl der Passagiere auf den Zügen nach München stark an. Jetzt wollen die SBB weiter ausbauen – möglicherweise auch, um Flixtrain zuvorzukommen. Auf den Zügen nach Österreich könnte es zu einer grossen Neuerung kommen.

Der Sonntag war einer dieser Tage: Von sieben Zügen von München nach Zürich kamen drei pünktlich an ihr Ziel, zwei mit einer Verspätung und zwei gar nicht. Von einem stabilen, pünktlichen Betrieb sind die Eurocitys weit entfernt, auch wenn sich die Situation zuletzt gebessert hat.

Zur Story