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Krankenkasse

Der Krankenkassenwechsel lohnt sich: So viel hätte man sparen können

Der Krankenkassenwechsel lohnt sich: Jetzt ist auch klar, wie stark

Der Wechselreport der Versicherung Axa zeigt, wie viel Erwachsene, Jugendliche und Familien mit einer neuen Krankenkasse oder einem anderen Modell hätten sparen können.
11.03.2025, 08:3511.03.2025, 13:28
Florence Vuichard / ch media
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Das Wechselfieber war nach den drei letzten Prämienrunden hoch. Denn diese waren mit vom Bund angekündigten Aufschlägen von 5,2 Prozent, 8,7 Prozent und zuletzt per Anfang Jahr von 6 Prozent überdurchschnittlich hoch ausgefallen. Die Aktivität hat sich gelohnt.

Wer im Herbst 2022, 2023 und 2024 seine Krankenkassensituation optimiert hat, steht heute mit deutlich mehr im Portemonnaie da als jene, die auf einen Wechsel verzichtet haben. Nun ist auch klar, mit wie viel mehr. Bei Erwachsenen sind es im Schnitt 1352 Franken, bei den 19- bis 25-Jährigen sind es 1093 Franken und bei einer vierköpfigen Familie mit zwei minderjährigen Kindern sind es im Schnitt sogar 3844 Franken. Das geht aus dem neusten, am Dienstag publizierten Wechselreport der Axa-Versicherung hervor.

Konsequentes Wechseln zum günstigsten Anbieter in ein alternatives Modell und in die höchste Franchisestufe könne gerade für Familien über ein paar Jahre durchschnittliche Ersparnisse von mehreren tausend Franken bedeuten, heisst es bei der Versicherung. Dass ausgerechnet die Axa die Sparmöglichkeiten ausrechnet, ist kein Zufall. Die Versicherung bietet seit 2017 zur Zusatzversicherung einen Gratis-Wechselservice an, bei dem sie Jahr für Jahr ihre Zusatzversicherungskunden jeweils zur günstigsten Grundversicherung transferiert. «Wir sind der Meinung, dass niemand mehr für eine Leistung zahlen sollte, die gemäss Gesetz bei jeder Kasse genau dieselbe ist», sagt Axa-Geschäftsleitungsmitglied Niklas Elser.

Alles aus einer Hand: Die Krankenkassen wollen künftig wieder geeint auftreten.
Jahr für Jahr eine neue Karte für die Grundversicherung: Das kann sich lohnen.Bild: Christian Beutler / Keystone

Das Wechselspiel ist noch lange nicht beendet

Trotz vordefiniertem Angebot gibt es bei den Prämien weiterhin sehr grosse Unterschiede. Deshalb ist man bei der Axa überzeugt:

«Ausgewechselt ist noch lange nicht.»

Denn noch immer lasse sich hier viel Geld sparen. Insbesondere in der Westschweiz, wie die Auswertung der jüngsten Prämienrunde zeigt. Die Romands konnten mit einem Wechsel im Herbst 2024 fürs laufende Jahr im Schnitt 594 Franken pro Person sparen. Die Tessiner kommen auf durchschnittliche Einsparungen von 540 Franken pro Person und Jahr und die Deutschschweizer von 428 Franken.

Auch der kantonale Vergleich zeigt grosse Differenzen beim Einsparungspotenzial: Spitzenreiter sind die wechselfreudigen Genfer. Sie konnten für das Jahr 2025 durchschnittlich 662 Franken an Prämien einsparen, die Tessiner 594 Franken und die Waadtländer 553 Franken. Am wenigsten sparen konnten auf das Jahr 2025 hin gesehen die Optimierer im Nidwalden mit durchschnittlich 318 Franken im Jahr, dicht gefolgt von jenen in den Kantonen Appenzell Innerrhoden mit 326 Franken und Obwalden mit 332 Franken. Das dürfte auch mit dem insgesamt tieferen Prämienniveau in diesen Kantonen zusammenhängen.

Die Datenbasis für den Wechselreport, den die Axa heuer zum dritten Mal erstellt hat, sind die über 54'000 Grundversicherungswechsel, die im Herbst 2024 über den hauseigenen Wechselservice durchgeführt wurden.

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53 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Luna777
11.03.2025 08:52registriert Februar 2025
Ich habe schon lange die höchste Franchise. Am meisten Geld (und Zeit!) liesse sich sparen, wenn dieses unsägliche Abzockersystem mit dutzenden unnötigen Privatfirmen endlich durch ein vernünftiges System ersetzt wird. Aber der Schweizer Wähler ist ja gegen 6 Wochen Ferien und gegen tiefere Gesundheitskosten, weil er regelmässig durch Panikmache manipuliert wird.
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EinBisschenSenfDazu
11.03.2025 09:09registriert September 2022
Ein System, in welchem die gleiche gesetzlich vorgeschriebene Leistung zu verschiedenen Preisen je nach Kanton und Privatfirma angeboten wird und so zu jährlichen Wechselscharaden führt, kann nicht effizient sein. Ein Glanzbeispiel wie unter dem Vorwand des freien "Wettbewerbs" eine ganze Lobby querfinanziert wird. Kein Wunder steigen die Kosten unaufhörlich an..
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