Schicksal von entführten Blauhelmsoldaten weiter ungeklärt

Syrien

Schicksal von entführten Blauhelmsoldaten weiter ungeklärt

10.09.2014, 04:40

Das Schicksal der auf den Golanhöhen entführten Blauhelmsoldaten ist offenbar weiter ungeklärt. Eine Freilassung stehe nicht unmittelbar bevor, sagte der Regierungssprecher der Fidschi-Inseln, Dan Gavidi, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Er dementierte damit eine Äusserung des Informationsministeriums, in der von einem baldigen Ende der Gefangenschaft die Rede war. Es handle sich um ein Missverständnis, erklärte Gavidi.

Das Ministerium hatte im sozialen Netzwerk Facebook angekündigt, die Soldaten würden in Kürze freikommen. Staatssekretärin Sharon Smith Johns erklärte via Twitter, sie rechne mit einer Freilassung der Geiseln noch in dieser Woche. Die Einträge wurden später wieder gelöscht.

In einer Erklärung der Regierung hiess es anschliessend, die Verhandlungen mit der Al-Nusra-Front dauerten an. Auch UNO-Sprecher Stéphane Dujarric betonte am Mittwoch, dass noch kein Durchbruch bei den Gesprächen erzielt worden sei.

Bedingungen für Freilassung

Die Islamisten hatten die Soldaten der UNO-Beobachtertruppe Undof vor zwei Wochen auf der syrischen Seite der Golanhöhen verschleppt. Die UNO entsandte eine Delegation, um mit den Rebellen zu verhandeln. Nach Angaben der fidschianischen Armee stellte die Al-Nusra-Front mehrere Bedingungen für die Freilassung der Geiseln, darunter ihre Streichung von der Terrorliste der Vereinten Nationen.

Das rund 1800 Quadratkilometer grosse Golan-Plateau ist dünn besiedelt und hat vor allem strategische Bedeutung. Die westlichen zwei Drittel des Gebiets wurden von Israel im Sechs-Tage-Krieg 1967 besetzt, die internationale Gemeinschaft hat die Annexion bis heute nicht anerkannt. Syrien macht die Rückgabe zur Voraussetzung für einen formellen Friedensvertrag mit dem Nachbarland. Israel weigert sich jedoch, die Hügelregion aufzugeben.

Die Undof überwacht das umstrittene Gebiet seit 1974. Derzeit sind dort etwa 1200 Blauhelmsoldaten von den Fidschi-Inseln, den Philippinen, aus Indien, Nepal, Irland und den Niederlanden stationiert. (viw/sda/afp)

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