Zürich (den). Generationen von (meist männlichen) Teenagern litten jeweils an Angstzuständen, sobald sie sich unter der Gürtellinie unsittlich berührten. Denn bisher ist die Forschung davon ausgegangen, dass Masturbation blind macht und im Extremfall auch einen krummen Rücken verursachen kann. «Diese Studien stammen aus dem Jahr 1745 vom österreichischen Arzt Johann Hölzel. Er kam anhand einer Untersuchung an vier blinden Knaben zum Schluss, dass nur ein ausgeprägtes Masturbationsverhalten als Auslöser der Sehschwäche verantwortlich gemacht werden konnte», so der Forscher Urs Meier von der Uni Zürich.
Laut Meier wurden diese Erkenntnisse bis jetzt nicht angezweifelt. «Wir hatten ganz ehrlich auch keine Zeit für dieses Problem, da wir uns intensiv auf die Heilung von Krebs und anderen schweren Krankheiten wie Hypochondrie oder Homöopathismus konzentriert haben.» Als die Forscher aber vor ein paar Monaten vom scheidenden Leiter des Medizinhistorischen Instituts Ch. M. endlich den Schlüssel für den Keller erhielten, seien sie beim Ausmisten auf die alten Manuskripte von Dr. Hölzel gestossen.
«Als wir diese Manuskripte gesichtet haben, ist uns die grosse Kluft zwischen der Theorie und der Praxis aufgefallen. Denn obwohl die Theorie und somit auch alle medizinischen und moralischen Institutionen bis heute eindringlich vor der Masturbation warnen, behandeln wir in der Praxis kaum Fälle von Masturbationsblindheit», sagt Meier. Eine Umfrage unter den Medizin-Studenten der Uni zeigte auch, dass Masturbation, entgegen aller bisherigen Annahmen, relativ rege betrieben wird. «Bis auf die Studierenden aus dem Wallis und dem innerrhodischen Appenzell, haben sich alle Studenten und 60 Prozent der Studentinnen schon einmal selbst einen von der Palme gewedelt oder den Hecht gefüttert. Ein Bündner stürzte dabei aus dem Fenster und ist seither auf einem Auge blind. Aber sonst waren keine Schäden an den Augen auszumachen.»
Diese Umfragen seien jedoch nicht wissenschaftlich quantifiziert und validiert worden, weshalb die Uni sich nun dieses Themas annimmt. «Wir wagen vor den klinischen Tests nun die steile Hypothese, dass Masturbation offensichtlich nicht blind macht. Aber diese möchten wir nun noch empirisch belegen. Deshalb suchen wir junge Männer und Frauen, die sich unter ärztlicher Aufsicht die Banane schälen und den Pfirsich pflücken», so Meier.
Der Enthüller will der Wissenschaft dabei nicht im Wege stehen und sucht nun Testpersonen. Bewerbung inklusive Video nehmen wir unter kulicka@der-enthueller.ch (Frauen) und orgler@der-enthueller.ch (Männer unter 25) entgegen.