Illustration: FH SCHWEIZ/Flavia Korner
Work in progress
Wer es zum Vorstellungsgespräch schafft, gehört zu den Auserwählten. Aber nur eine Person gewinnt. HR-Experten geben Tipps, wie du dich abhebst, und erklären, warum es wichtig ist, Ansprüche zu haben.
20.04.2021, 10:5730.07.2021, 10:20
Dein Profil passt. Jetzt gilt es, im persönlichen Kontakt zu überzeugen. «Bist du zu einem Gespräch eingeladen, will der Arbeitgeber wissen, ob es auch menschlich harmoniert», so Recruiting-Spezialistin Ramiya Ravichandran, die beim Personalvermittler Randstad arbeitet.
Ramiya RavichandranBild: zvg
Stephan BurkartBild: zvg
Stephan Burkart ist Leiter des next Career Services der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW. Sein wichtigster Tipp: «Sei authentisch und verstell dich nicht. Zeig deine Qualitäten, aber erfinde dich nicht neu». Ganz einfach, wäre da nicht die Nervosität. Abhilfe schafft, genau zu wissen, was man tut:
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- Vorbereitung ist die halbe Miete
Besorge dir Informationen über das Unternehmen und deine Gesprächspartner. «Überlege dir Fragen, die du stellen willst. Das zeugt von deinem Interesse und fördert den Dialog», so Stephan Burkart. «Ruf dir Beispiele in Erinnerung, mit denen du zeigen kannst, in welcher Situation du wie reagierst», ergänzt Ramiya Ravichandran. Wähle deine Kleidung sorgfältig aus (prüfe, wie Mitarbeiter der Firma sich auf der Website oder auf Social Media präsentieren) und plane die Anfahrt. Findet das Gespräch online statt, dann suche dir einen ruhigen Ort mit neutralem Hintergrund und einer Lichtquelle von vorne. - Der erste Eindruck zählt
Studien zeigen, dass die nonverbale Kommunikation sehr hohen Einfluss darauf hat, wie man wahrgenommen wird. In der bekannten und oft zitierten Studie von Professor Mehrabian konnte nachgewiesen werden, dass die Stimmelemente 5,4x stärker sind als die Wörter. Die Körpersprache ist wiederum um 1,5x wichtiger als die Stimmelemente. Fazit: Eine positive Mimik, Augenkontakt, eine offene (Arme nicht verschränken!), aktive Körperhaltung und eine klare, freundliche Stimme sind wichtiger als die perfekte Aussage. Der Inhalt muss natürlich etwas hergeben, aber formulierst du etwas nicht optimal, machst du das mit deinem Gesichtsausdruck wett. - Deine Ansprüche sind wichtig
«Es geht nicht nur darum, ob die Firma dich anstellen will, sondern auch darum, ob dir der Arbeitgeber entspricht», so Stephan Burkart. Man darf, beziehungsweise sollte Erwartungen haben. Dabei hilft, wenn man weiss, was einem wichtig ist. Das Bewerbungsgespräch gibt einiges von der Unternehmenskultur preis: «Passt diese zu mir? Sind mir die Menschen sympathisch?», sind Fragen, die du dir stellen solltest. - Nachbereitung nicht vergessen
«Wenn du nach dem ersten Gespräch einen guten Eindruck hast, kannst du den Gesprächspartnern am nächsten Tag eine Dankesmail senden. Darin hebst du nochmals deine Motivation hervor. So sammelst du ein paar zusätzliche Punkte», empfiehlt Stephan Burkart.
Auch wenn du alles perfekt gemacht hast, kann es sein, dass es nicht klappt. Ramiya Ravichandran findet es wichtig, eine Absage nicht persönlich zu nehmen: «Es ist kein Nein zu deiner Person, wenn du eine Absage erhältst. Oft sind es nur Details, die entscheiden». Ein kleiner Trost. Oftmals ist der Frust gross, aber die Realität ist wohl: Es hat leider einfach nicht gepasst.
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Video: watson
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