Der Brave-Browser schlägt die Konkurrenz um Längen, was den Schutz der Privatsphäre betrifft. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle wissenschaftliche Studie. Forscher haben untersucht, ob und wie die sechs populärsten Web-Browser «nach Hause telefonieren», das heisst, wie häufig sich die Browser mit den Backend-Servern verbinden.
Die Wissenschaftler führten mehrere Tests durch, um abzuleiten, ob der Browser die IP-Adresse des Benutzers im Laufe der Zeit verfolgen konnte (Tracking) und ob Details über die Besuche von Webseiten durchsickerten.
Zu diesem Zweck wurden die Daten erfasst und analysiert, die an die sogenannten Backend-Server der Browser-Anbieter übermittelt wurden. Und zwar beim Starten nach einer Neuinstallation, bei einem Neustart (des Browsers) und nach dem Einfügen und Eingeben einer URL in die Adressleiste.
Schliesslich untersuchten die Computer-Wissenschaftler auch noch, was der Browser tat, wenn er «im Leerlauf» war.
Dafür verantwortlich zeichnet der britische Informatik-Professor Douglas J. Leith von der School of Computer Science & Statistics am Trinity College in Dublin, Irland.
Edge von Microsoft.
Ein Windows-Spezialist erklärt:
Auch der in Russland populäre Yandex-Browser verwendet die gleiche fragwürdige Methode. Problem sei in beiden Fällen der Einsatz von Identifiern, die an die Geräte-Hardware gebunden sind, hält winfuture.de fest.
Bei Edge komme dazu, dass der Browser einen Werbeserver von Microsoft kontaktiere, der mehrere Identifier zurückschicke und entsprechende Cookies setze. Microsoft erläutere dieses Verhalten auf einer Support-Seite und schreibe, dass es sich abschalten und von den Servern löschen lasse.
Wenn man es mit dem Datenschutz im Browser ernst meine, sollte man wahrscheinlich auf Edge oder Yandex verzichten, schreibt The Register in einem aktuellen Bericht. Zumindest wenn man dem Professor Glauben schenken wolle.
Auch Chrome, Firefox und Safari arbeiten mit solchen «Identifiern», wird in der Studie konstatiert, diese Nummern ändern sich aber, wenn man den Browser neu installiert.
Das einzige Programm, das die irischen Experten vollends empfehlen können, sei der Brave-Browser, fasst winfuture.de zusammen. Dieser Browser werde von Brendan Eich entwickelt, dem früheren Chief Technical Officer und Chef von Mozilla und somit auch Firefox. Der «Feuerfuchs» landete mit Google Chrome und Apples Safari im Mittelfeld – und dies obwohl das Unternehmen gemäss eigenen Angaben sehr viel tut, um die Privatsphäre der User zu schützen.
Die IT-Sicherheitsexperten der Firma Sophos haben die Browser-Anbieter mit den Ergebnissen konfrontiert.
Apple habe nicht auf die Anfrage reagiert. Auch Yandex habe keine Stellung genommen. Und Google wollte die Erkenntnisse nicht kommentieren, sondern verwies auf ein Dokument mit dem Titel Chrome Privacy White Paper.
Auch eine Mozilla-Sprecherin ging nicht auf konkrete Rückfragen ein, sondern liess verlauten:
(dsc)
Welchen Browser nutze ich nun am besten? Ist es wirklich Brave? Und wie seriös und verlässlich ist der Test?
Ich bin sicher, wenn ich etwas googeln würde, wäre das Ergebnis nicht mehr eindeutig.
Für mich als normalen User mit durchschnittlichem IT Wissen eher wenig hilfreich.
Viel wichtiger ist doch, wie er mit z.B. 3rd-Party Cookies umgeht, ob z.B. andere Webseiten wissen dürfen auf welcen Webseiten ich zuvor war, etc.
Ich empfehle für Datenschutz immer Firefox, beim ersten Start bzw. danach in den Einstellungen kann man wählen ob er "nach Hause" telefonieren soll oder nicht.