Die neue SBB-App ist hier – was iPhone- und Android-User wissen müssen
Die Entwicklerinnen und Entwickler der populärsten Schweizer Smartphone-App, SBB Mobile, haben es geschafft: Wie geplant können sie das nächste grosse Update über die App-Stores von Apple und Google an die User ausliefern. Dieser Beitrag dreht sich um die wichtigsten Fragen und Antworten. Und der Entwicklerchef gibt einen Ausblick darauf, was in den kommenden Monaten und im neuen Jahr folgt.
Was bringt das Update?
Sehr viel Gutes, findet der watson-Redaktor, der die neue App-Version im Sommer ausprobieren konnte.
Was hat sich seit dem Sommer getan?
Sayanthan Jeyakumar, der als Leiter SBB Mobile zusammen mit Product-Ownerin Michèle Schneider und einem schlagkräftigen Team für die Entwicklung der SBB-App verantwortlich zeichnet, sagt:
Bekanntlich bietet die «SBB Preview»-App allen Interessierten die Möglichkeit, neue Funktionen vorab zu testen.
Was ist mit der neuen Funktion für Pendlerinnen und Pendler?
Wer regelmässig den öffentlichen Verkehr (ÖV) in der Schweiz nutzt, kann sich auf eine wichtige Verbesserung freuen: Pendlerinnen und Pendler können eine oder mehrere persönliche Strecken abonnieren, um bei Verspätungen und anderen Unregelmässigkeiten auf der gewählten Strecke automatisch mit einer Push-Nachricht benachrichtigt zu werden.
Pendelstrecken lassen sich für einen beliebigen Zeitabschnitt und an einem oder mehreren Wochentagen festlegen. Das Einrichten ist in wenigen Minuten abgeschlossen.
Und wer keine entsprechenden Push-Nachrichten von den SBB aufs Handy erhalten will, kann in der App auf einen Blick erkennen, ob Störungen vorliegen oder nicht.
Was gibt's sonst noch?
Der SBB-Mobile-Chef zu den Neuerungen:
- Unter dem Navigationspunkt «Reisen» gibt es eine verbesserte Formationsanzeige inklusive Belegungsprognose und es werden Velo- und Familienabteile angezeigt.
- Die bei Einzelreisen eingeblendete Fussweg-Karte soll eine bessere Orientierung am Bahnhof/Haltepunkt ermöglichen, wie auch am Perron beim Einstieg/Umstieg. Dies lässt sich mit Push-Benachrichtigungen koppeln.
- Unter dem neuen Navigationspunkt «Shop & Services» lassen sich Verbund-Billette sowie Tageskarten im GA-Geltungsbereich schneller kaufen – ohne vorangehende Fahrplanabfrage.
- Im Bereich «Services» (in der Hauptnavigation unter «Shop und Services») finden sich viele nützliche Links rund ums Reisen.
- Um eine Reklamation oder ein Lob an die SBB zu übermitteln, geht man in der Hauptnavigation auf das «Profil»-Tab, wählt dann «Hilfe und Feedback» aus und gelangt so zum Link zum «Kontaktformular».
- Die Abfahrtstabelle ist neu unter dem Navigationspunkt «Planen» zu finden, im Bereich Standard-Fahrplan, so sieht man auf einen Blick die nächsten Abfahrten ab dem aktuellen Standort oder den individuell eingerichteten Abfahrtsorten in beliebiger Richtung.
- Neu funktioniert die Kontrolle der Junior- und Mitfahrkarte über den digitalen SwissPass der Eltern/Begleitperson. Diese werden bei der Kontrolle des SwissPass der Eltern/Begleitperson automatisch erkannt und müssen nicht mehr separat vorgewiesen werden.
Wann und wo ist die neue SBB-App verfügbar?
Die SBB planen, das «Rollout» der neuen App-Version am Montag, 10. Oktober, zu starten. Die Auslieferung soll gestaffelt über ca. 3 Wochen erfolgen, da es 3,5 Millionen Kundinnen und Kunden auf die neue App zu migrieren gilt.
- Wer ein iPhone oder iPad hat, kann das Update ab dem 10.10. manuell im App-Store von Apple (hier der Link zur SBB-App) herunterladen und installieren – oder auf die automatische Auslieferung warten.
- Wer ein Android-Gerät nutzt, muss sich gedulden, bis das Software-Update gemäss Staffelung verfügbar ist.
Was ist mit Huawei-Smartphones?
Der populäre chinesische Hersteller ist vom Wirtschaftsbann der US-Regierung betroffen. Eine Reihe neuerer Huawei-Geräte kann deshalb nicht von Google zertifiziert werden.
Betroffen sind alle Huawei-Smartphones ab dem Modell Mate 30, das im September 2019 herauskam (siehe Quellen).
Um «SBB Mobile» auf einem Android-Smartphone mit vollem Funktionsumfang nutzen zu können, werden die Google Play Services vorausgesetzt. Ohne diese System-Software läuft die SBB-App zwar, aber eben nur sehr eingeschränkt, und viele Features funktionieren nicht, wie die SBB betonen.
Als Alternative wird Huawei-Usern empfohlen, sbb.ch als Quick-App in der App Gallery zu verwenden.
Wie geht es nach dem App-Update weiter?
Dazu Sayanthan Jeyakumar, Leiter SBB Mobile:
Zudem seien seitens der Entwicklerinnen und Entwickler noch diverse Arbeiten an der Benutzeroberfläche vorgesehen, was die neue Pendeln-Funktion inklusive Push-Service betreffe.
Und was bringt 2023?
Der SBB-Mobile-Chef verrät:
- «Im Bereich Ticketing sind fürs nächste Jahr Optimierungen für den Kauf von Velobilletten und mehreren Reisenden mit unterschiedlichen Abos vorgesehen.»
- Ein wichtiger und viel geäusserter Wunsch werde die SBB-App-Enwickler das nächste Jahr intensiv beschäftigen: der Kauf von Billetten für Zugreisen ins Ausland.
- Weiter sei eine erste Integration von neuen Mobilitätsdienstleistungen wie «Parking und Sharing»-Angeboten in der App geplant (P+Rail, Mobility etc.).
Quellen
- vybe.ch: Huawei ohne Google-Apps: Alle wichtigen Fragen beantwortet (Stand 2022) – der Artikel listet auf, welche Huawei-Geräte vom US-Bann betroffen sind.



