Die islamistische Rebellenbewegung Huthi hat angeblich Unterwasser-Internetkabel sabotiert. Betroffen seien wichtige «Datenautobahnen» zwischen Europa, Asien, Indien und Afrika, wie aus einem aktuellen Bericht hervorgeht.
Das erfolgreiche Angreifen von Internetkabeln stelle eine schwerwiegende Störung der Kommunikation zwischen Europa und Asien dar, berichtete die «Jerusalem Post» am Montag und berief sich auf das israelische Medium «Globes».
Die Situation ist allerdings unklar. Ein Kabelbetreiber bestätigte zwar die Beschädigung eines Kabels in der Region, sagte aber, dass man die Ursache bislang nicht kenne.
Ein weiterer Betreiber erklärte bei X (Twitter), dass die Behörden eine mögliche Verbindung zum Terrorismus untersuchten: Der Gründer von Flag Telecom und Telekom-Unternehmer Sunil Tagare liess zudem verlauten, dass es «bestätigt» sei, dass die Kabel von den Huthis gekappt wurden – ohne jedoch zu verraten, woher die Bestätigung kam.
In der israelischen Presse hiess es, dass vier Kabel im Roten Meer vor der jemenitischen Küste beschädigt worden seien. Tatsächlich sind nur drei Kabel betroffen, wie das Unternehmen Data Centre Dynamics (DCD) schreibt:
Den israelischen Berichten zufolge ist der Schaden an den Unterwasserkabeln auf Angriffe der vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen zurückzuführen.
DCD konnte diese Berichte nicht bestätigen.
Das Web-Monitoring-Unternehmen NetBlocks teilte bei X (Twitter) mit, dass Internetdienste in Dschibuti unterbrochen wurden, möglicherweise aufgrund von Kabelschäden.
Das ist unklar.
Gemäss ersten Berichten halten sich die Beeinträchtigungen des internationalen Datenverkehrs in Grenzen. Den grössten Teil des unmittelbaren Schadens würden die Golfstaaten und Indien auffangen, schreibt «Globes».
Seacom erklärte laut DCD, dass es zu einem Ausfall des Seacom/TGN-Systems gekommen sei und teilte mit, dass die Störung den Abschnitt des Kabels betreffe, der von Mombasa (Kenia) nach Zafarana (Ägypten) führe.
Laut Seacom seien alle anderen IP-basierten Dienste, die für Europa und andere Regionen bestimmt sind, automatisch über alternative Routen umgeleitet worden. Dabei fliesse der Datenverkehr zusätzlich auch über Erdleitungen.
Das israelische Medium «Globes» berichtet, dass die Reparaturen bis zu acht Wochen dauern könnten.
Tatsächlich dürften die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Region die Reparaturarbeiten erschweren, wie das betroffene Unternehmen Seacom mitteilte.
Genau vor einem solchen Szenario hatte das Gulf International Forum, ein amerikanisches Institut, das sich mit Nahostthemen beschäftigt, Anfang Februar gewarnt.
Durch die Bab-al-Mandab-Strasse – eine 27 Kilometer breite Meeresstrasse, die das Rote Meer mit dem Golf von Aden verbindet – laufen wichtige Internetkabel. Auf dem Meeresgrund liegen diverse, bis armdicke Kabel mit Glasfaserleitungen, die gewaltige Datenmengen transportieren.
Ich glaube der PR-Spezialist der Huthis muss sein Marketingkonzept überdenken.