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«Autopilot»-Todesfall in den USA: Tesla bezahlt, um Prozess zu vermeiden

FILE - In this March 23, 2018, file photo provided by KTVU, emergency personnel work at the scene where a Tesla electric SUV crashed into a barrier on U.S. Highway 101 in Mountain View, Calif. Federal ...
Diese Aufnahme ging um die Welt: tödlicher Verkehrsunfall eines Tesla Model X im März 2018 auf dem U.S. Highway 101 in Mountain View, Kalifornien. Bild: AP

Tödlicher «Autopilot»-Unfall in den USA: Tesla bezahlt, um einen Prozess zu vermeiden

09.04.2024, 07:3109.04.2024, 10:19
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Mit einer Vergleichszahlung will der Elektroauto-Hersteller Tesla einen Gerichtsprozess um einen Todesfall mit seinem Fahrassistenz-System «Autopilot» quasi im letzten Moment abwenden. Die Verhandlung sollte diese Woche im kalifornischen San José beginnen.

Wie viel Tesla an die Familie des verunglückten Fahrers zahlen will, geht aus den am Montag veröffentlichten Gerichtsunterlagen nicht hervor. Der Konzern hat beantragt, den Betrag geheim zu halten.

Worum geht es?

In dem Verfahren ging es um den Tod eines Apple-Mitarbeiters im März 2018. Sein Tesla Model X war mit eingeschaltetem «Autopilot»-System auf einem Highway im Silicon Valley gegen einen Betonpoller zwischen den Fahrspuren gefahren.

Die US-Unfallermittlungsbehörde NTSB führte das Unglück auf Grenzen des Systems sowie Unachtsamkeit des Fahrers zurück. Das «Autopilot»-System sei möglicherweise einer falschen Spurmarkierung gefolgt und habe dadurch das Auto bei einer Geschwindigkeit von mehr als 100 Kilometern pro Stunde direkt in Richtung des Pollers gesteuert. Der Tesla habe dabei keinen rechtzeitigen Warnhinweis auf ein Hindernis gegeben.

Wie verteidigte sich Tesla?

Teslas Datenaufzeichnungen sollen belegen, dass der Fahrer im Moment des Unfalls die Hände nicht am Steuer hatte. Nach dem Unglück wurde festgestellt, dass auf seinem Smartphone ein Spiel geöffnet war. Tesla wies die Verantwortung in dem Prozess von sich, weil der Fahrer abgelenkt gewesen sei.

Allerdings sagten einige Experten in dem Verfahren aus, sie könnten anhand vorliegender Daten nicht mit absoluter Sicherheit sagen, was genau vor dem Unfall auf dem Handy geschah.

Die Familie erklärte, der Verstorbene habe Zusicherungen von Tesla-Chef Elon Musk geglaubt, dass «Autopilot» sicherer fahre als ein Mensch am Steuer.

Tesla betont in Unterlagen zu dem System stets, dass der Fahrer zu jeder Zeit den Überblick über die Verkehrssituation und die Kontrolle über das Fahrzeug behalten solle. Deswegen gibt es Warnhinweise, wenn man die Hände über einen längeren Zeitraum vom Lenkrad nimmt.

Was ist speziell an diesem «Autopilot»-Unfall?

Der Aufprall auf dem Highway wurde zusätzlich dadurch verschlimmert, dass eine schützende Metallkonstruktion an dem Poller fehlte. Sie war einige Wochen zuvor bei einem anderen Unfall beschädigt und noch nicht erneuert worden.

In zwei früheren Verfahren zum «Autopilot»-System in den USA hatte sich Tesla mit seiner Argumentation durchgesetzt. Der aktuelle Fall wurde jedoch besonders tiefgreifend untersucht und zog auch Ermittlungen der NTSB nach sich.

(dsc/sda/dpa)

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