«Scheiss auf Samsung », «mein nächster Fernseher wird ein LG », «das ist doch lächerlich» – solche und ähnliche erboste Nutzerkommentare erreichen den TV-Hersteller Samsung immer wieder. Grund ist ein Feature im Menü der Smart-TVs.
So berichten mehrere Nutzer auf Twitter und in Onlineforen übereinstimmend, dass ihr Samsung-Fernseher in der Menüleiste des Smart Hubs auffällige Werbung einblende. Die Anzeigen tauchen demnach neben den üblichen App-Icons auf. Viele empfinden das als störend und unangebracht – schliesslich haben sie bereits viel Geld für das Gerät bezahlt.
«Das ist verrückt», beschwert sich etwa der Twitter-Nutzer @JobPlas bei Samsung Deutschland. «Ihr habt kein Recht, meinen Fernseher mit Werbung vollzustopfen, nachdem ich schon mehrere hundert Euro bezahlt habe.»
Laut @GamesNosh belastet die Werbefunktion ausserdem das Heimnetzwerk durch hohen Datenverbrauch.
Samsung wäre nicht der erste Fernseher-Hersteller, dem die Einnahmen aus dem Geräteverkauf nicht ausreichen. Fast alle Marken versuchen, aus den Nutzerdaten Kapital zu schlagen, etwa durch personalisierte Werbung. Wie das funktioniert und wie sich Nutzer schützen können, erfahren T-Online-User hier.
Mit der Bannerwerbung im Hauptmenü scheint Samsung allerdings den Bogen überspannt zu haben. Besonders ärgerlich: Laut dem Hersteller lässt sich das Werbebanner nicht deaktivieren.
Gleichzeitig bedankte sich der Konzern für das Nutzerfeedback und sagte, man werde es bei der Produktentwicklung berücksichtigen. Nutzer fürchten jedoch, dass kommende Updates noch aufdringlichere Werbeformate mit sich bringen könnten.
Im englischsprachigen Samsung Community Forum tauchen die ersten Beschwerden über die Werbung im Hauptmenü schon vor über einem Jahr auf. Damals wurden in den Anzeigen beispielsweise Apps oder andere Samsung-Geräte beworben. Mittlerweile scheint Samsung aber auch Produkte ohne Technikbezug in das Banner aufzunehmen. Dadurch fällt die Werbung noch viel deutlicher ins Auge.
Nutzer eines Samsung-Fernsehers können in den Datenschutzeinstellungen zumindest personalisierte Werbung deaktivieren. Das verhindert jedoch lediglich, dass Nutzerdaten zu Werbezwecken ausgewertet werden. Das heisst, Werbung wird weiterhin ausgespielt, sie ist nur nicht mehr an das (angenommene) Nutzerinteresse angepasst.
Um störende Werbung auf Smart TVs oder anderen internetfähigen Heimgeräten gänzlich zu blockieren, verweisen betroffene Nutzer in den Onlineforen auf Netzwerkanwendungen wie Pi-hole (freie Software) oder AdGuard.
Verwendete Quellen:
(str/t-online.de)