Die Forschungsanstalt WSL hat am Mittwoch die Gründung ihres ersten Spin-offs bekannt gegeben. Die Forscher haben ein Instrument entwickelt, das sich an eine Drohne schnallen lässt und Wasser tief in Böden, Schnee und Eis aufspürt.
Bei der Entwicklung handle es sich um ein sogenanntes Mikrowellen-Radiometer, das hochempfindlich für flüssiges Wasser sei, hiess es in einer Mitteilung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL).
Nach jahrelanger Arbeit gelang es den Forschern, das Instrument so klein und leicht zu machen, dass es nun an eine Drohne (bzw. einen Multicopter) passt.
Damit schliessen die WSL-Forscher Derek Houtz, Reza Naderpour und Mike Schwank eine Lücke: Aus satellitengestützten Beobachtungsdaten aus mehr als fünfhundert Kilometern Höhe liessen sich nur begrenzt Schlüsse ziehen.
Zudem erlaubten bodengestützte Feuchtigkeitssensoren nur punktuelle Messungen, so die WSL. Das von einer Drohne getragene Radiometer von der neu gegründeten Firma mit dem Namen TerraRad Tech AG könne nun kostengünstig hochauflösende Daten über Ackerland, Gletscher, Waldbrände und Küsteninfrastrukturen liefern.
Insbesondere soll das Instrument einen Beitrag zur Präzisionslandwirtschaft leisten. Denn die Sensoren können mithilfe von Feuchtigkeitsmessungen ermitteln, wo ein Feld bewässert werden soll und wann der optimale Erntezeitpunkt sei, sagte Houtz in einem Video der WSL. Die Unternehmer werden nun weitere Tests mit Pilotkunden und Forschungspartnerschaften durchführen.
In trockenen Regionen wie Australien, dem Westen der USA und Israel wie auch bei der Bewässerung hochwertiger Feldfrüchte weltweit werde eine optimale Nutzung der Bewässerung und eine Steigerung des Flächenertrags erforderlich sein, um die wachsende Bevölkerung zu ernähren. TerraRad biete hier Möglichkeiten, die Satellitensensoren, drohnengestützten Infrarot- (IR) oder Kartierungssystemen für sichtbare Erdstrukturen bisher nicht zugänglich waren.
(dsc/sda)