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AfD-Parteitag: Grossdemo – zwei Polizisten schwer verletzt

Zehntausende bei Grossdemo gegen AfD in Essen – zwei Polizisten schwer verletzt

29.06.2024, 18:34
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epa11444220 People take part in a protest on the occasion of an Alternative for Germany (AfD) conference in Essen, Germany, 29 June 2024. The AfD is holding its national party conference in Essen&#039 ...
Der Beginn der Demonstration gegen die AfD in Essen. Bild: keystone

Ein Demonstrationszug mit vielen Tausend Menschen ist parallel zum Beginn des AfD-Bundesparteitags in Essen laut und friedlich durch die Stadt gezogen. Man gehe von rund 20'000 Teilnehmenden aus, hiess es am Samstag aus dem Landesinnenministerium. Hinzu kämen weitere Protestveranstaltungen mit tausenden Menschen.

Es ging vom Hauptbahnhof vorbei am AfD-Tagungsort - der Grugahalle – zu einem Messeparkplatz, wo ab Mittag eine Grossveranstaltung mit bis zu 45'000 erwarteten Teilnehmerinnen und Teilnehmern stattfinden sollte. Dort wollen auch Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) und die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Anna-Nicole Heinrich, sprechen. Zu der Grossdemonstration aufgerufen hatte das Aktionsbündnis Gemeinsam Laut, dem mehrere Gruppen wie Aufstehen gegen Rassismus oder Essen stellt sich quer angehören.

Auch gewalttätige Aktionen

Vor Beginn des AfD-Bundesparteitags hatte es in Essen zuvor laut Polizei aber auch mehrere gewalttätige Aktionen von Gegnern der Partei gegeben. «Demonstranten haben sich teilweise vermummt und Einsatzkräfte angegriffen», berichtete die Polizei Essen am Samstag. Es habe bereits mehrere Festnahmen gegeben. Die Polizei appellierte an Demonstranten, «sich von Gewaltaktionen und Störern fernzuhalten».

dpatopbilder - 29.06.2024, Nordrhein-Westfalen, Essen: Unweit der Grugahalle l
Bild: keystone

Aktivisten versuchten am Samstagvormittag, die Anreise von Delegierten zum Parteitag zu verhindern. Mehrere Bundestagsabgeordnete berichteten, sie seien von der Polizei am Hotel abgeholt und zum Veranstaltungsort gebracht worden. Andere wurden einzeln unter starkem Polizeischutz zur Halle geleitet, bedrängt von Demonstranten. Einige Delegierte gelangten aber auch zu Fuss völlig unbehelligt zur Grugahalle.

epa11444139 Police clash with protesters before the start of an Alternative for Germany (AfD) conference in Essen, Germany, 28 June 2024. The AfD is holding its national party conference in Essen&#039 ...
Proteste gab es bereits am Freitag. Bild: keystone

Weidel und Chrupalla als AfD-Chefduo wiedergewählt

Tino Chrupalla und Alice Weidel bleiben Chefs der AfD. Der Parteitag in Essen bestätigte am Samstag beide für die kommenden zwei Jahre mit grossem Rückhalt im Amt. Gegenkandidaten gab es keine. Weidel und Chrupalla schlugen sich gegenseitig vor. Zuvor hatten sich die Delegierten mit deutlicher Mehrheit dafür entschieden, dass die Partei weiterhin von einer Doppelspitze geführt werden soll. Auch eine Einzelspitze wäre laut Satzung möglich.

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Alice Weidel und Tino Chrupalla wurden als Führungsduo wiedergewählt.Bild: keystone

Chrupalla bekam 82,72 Prozent der Stimmen und damit ein deutlich besseres Ergebnis als beim letzten Parteitag vor zwei Jahren in Riesa. Damals hatte der 49-Jährige 53,4 Prozent geholt. «Ich bin wirklich ein Stück weit überwältigt», sagte Chrupalla nach seiner Wahl. 426 der 531 abgegebenen Stimmen waren «Ja»-Stimmen, 89 Delegierte stimmten mit «Nein», 16 enthielten sich. Der Handwerksmeister aus Sachsen steht seit November 2019 an der Spitze der AfD. Zunächst war er Co-Chef neben Jörg Meuthen, der später die AfD verliess, weil diese ihm zu radikal wurde. Seit Juni 2022 bildet er das Chefduo mit Alice Weidel. Er habe vor zwei Jahren versprochen, mit dem neuen Bundesvorstand die AfD so stark wie nie zu machen, sagte Chrupalla in seiner Bewerbungsrede: «Ich habe Wort gehalten». Die Partei werde das Land verändern und vom Kopf auf die Füsse stellen.

Weidels Wahlergebnis fiel anschliessend etwas schwächer aus als Chrupallas: Sie bekam 79,77 Prozent der Stimmen, in Riesa vor zwei Jahren waren es 67,3 Prozent. 418 von 537 Stimmen waren dieses Mal «Ja»-Stimmen, 106 Delegierte stimmten mit «Nein», 13 enthielten sich.In ihrer Eröffnungsrede zum Parteitag hatte Weidel eine Fussball-Metapher gewählt und von einem «Trainer-Gespann» in der Parteiführung gesprochen. Die Ampel griff sie scharf an: «Liebe Regierung, haut endlich ab, macht den Weg frei für Neuwahlen!»

In ihrer Bewerbungsrede sagte sie später, die sogenannten Brandmauern gegen die AfD brauche es nicht. Es gelte ohnehin: «Es brennt bereits lichterloh in unserer Heimat.»

Neben der Neubesetzung des AfD-Bundesvorstandes geht es beim Parteitag später noch um die Ausrichtung der Partei in der Europa- und Aussenpolitik.

Zwei Polizisten schwer verletzt

Während des Geleitschutzes eines AfD-Politikers durch die Demonstrierenden nahe der Grugahalle griffen bisher unbekannte Täter zwei Polizeibeamte an und verletzten sie mit Tritten gegen den Kopf. Die Polizisten wurden dabei schwer verletzt und wurden ins Spital eingeliefert, gab die Polizei Essen in einer Mitteilung vom Samstagabend bekannt.

Sieben weitere Polizisten wurden bei dem Angriff leicht verletzt. Die Polizei werte Videoaufnahmen aus, um die Täter zu identifizieren und sucht Zeugen.

(hah/lak/sda/dpa)

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68 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rivka
29.06.2024 11:37registriert April 2021
Ich finde ja die AfD unterste Schublade aber das die Antifa-Demonstranten die Einsatzkräfte attackieren, geht gar nicht! Was soll der 💩 eigentlich? Die Polizisten hat niemand gefragt ob sie die Delegierten beschützen wollen. Sie errichten nur ihre Arbeit! Und werden von sogenannten 'Toleranten' angegriffen. Echt krass.🤦🏻‍♀️
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Bruno Meier (1)
29.06.2024 14:26registriert Juni 2018
Wenn man das Wort "Aktivist" weiterhin als mehr oder weniger neutrale Bezeichnung verwenden möchte , sollte man es nicht mehr im Bezug mit diesen Personen benutzen.

Das sind ideologisch verblendete Menschen, welche für sich in Anspruch nehmen, alleine die Wahrheit zu kennen. Wer nicht wie sie denkt, ist zu bekämpfen. Die Regeln des demokratischen Staates gelten für sie nur, wenn sie ihnen von Nutzen sind. Im anderen Fall ignorieren sie diese, der Einsatz von Gewalt, ist dann ein aus ihrer Sicht ein legales Mittel, auch gegen den Staat, welcher das alleinige Gewaltmonopol besitzt.
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Gnoepy (leisewirdmanweise)
29.06.2024 11:38registriert April 2023
Ich hab jetzt eine halbe h in einen Livestream vor Ort reingekuckt. Da bleibt einem die Spucke weg. Wie doof muss man sein um andere als Faschisten zu bezeichnen wenn man selber nicht merkt, dass man mit allen Mitteln versucht die andere Meinung zu verhindern, übertönen und sogar gewalttätig zu unterdrücken? Das hat nichts aber gar nichts mit Demokratie zu tun, sondern mit einer sehr gefährlichen Ideologisierung die schnellstmöglich entschärft werden sollte. Unglaubliche Bilder und ein Verhalten, dass mir persönlich als Familienvater mehr Angst macht als die Afd.
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    Dieser kanadische Minister hat die perfekte Retourkutsche für Trumps Strafzölle

    Rache ist süss Booze! Zumindest in Kanada, wie es scheint. Denn als Antwort auf den von US-Präsident Donald Trump jetzt (nach einem Monat Verzögerung) doch noch losgetretenen Handelskrieg verbannt die kanadische Provinz Manitoba ab sofort amerikanischen Alkohol aus ihren Regalen. Die Art, wie der Premierminister von Manitoba, Wab Kinew, seine Retourkutsche verkündete, war sehr «trumpesk». Schau selbst:

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