Nach dem gewaltsamen Tod des italienischen Botschafters Luca Attanasio im Kongo hat am Dienstag die Suche nach den Tätern begonnen. Nach Einsetzung eines Krisenstabs entsandte Präsident Félix Tshisekedi am Dienstag Ermittler in die östlich gelegene Grenzstadt Goma.
Die Regierung des zentralafrikanischen Landes hatte zunächst Hutu-Rebellen der FDLR (Forces démocratiques pour la libération du Rwanda) aus dem benachbarten Ruanda der Tat verdächtigt. In einer Erklärung haben diese aber eine Beteiligung bestritten. Ihre Milizen befänden sich weit entfernt vom Tatort, den die Armee kontrolliere.
Am Vortag hatten Bewaffnete einen Konvoi des Welternährungsprogramms (WFP) überfallen und dabei den Botschafter, dessen Leibwächter und einen Fahrer getötet. Mehrere andere Menschen aus dem Konvoi wurden nach WFP-Angaben verwundet. Ranger, die zufällig in der Nähe waren, hatten den Angriff wenig später zurückgeschlagen. Der 43-Jährige Attanasio erlag wenig später seinen schweren Verletzungen. Der Konvoi war von Goma zu einem Schulspeisungsprojekt in der Rutshuru-Region unterwegs - auf einer Strasse, die laut WFP zuvor für Reisen ohne Sicherheitseskorten freigegeben worden war.
UN-Generalsekretär António Guterres hatte den Angriff aufs Schärfste verurteilt und Kongos Regierung zu einer schnellen Aufklärung der Tat aufgefordert, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Im Ost-Kongo sind mehrere Milizen aktiv, denen es vor allem um die Kontrolle der wertvollen Bodenschätze geht. (aeg/sda/dpa)