International

Malaysias Premierminister Najib gesteht Wahlniederlage ein

Malaysias Premierminister Najib gesteht Wahlniederlage ein

10.05.2018, 05:5610.05.2018, 07:32
Mehr «International»

Malaysia bisheriger Premierminister Najib Razak hat seine Niederlage bei der Parlamentswahl eingestanden. «Ich akzeptiere den Willen des Volkes», sagte der 64-Jährige am Donnerstag in der Hauptstadt Kuala Lumpur.

«Es wird mit Sicherheit einen Wandel geben.» Zugleich rief er seine Landsleute auf, Ruhe zu bewahren. Trotz eines massiven Korruptionsskandals hatte Najib vor der Wahl als Favorit gegolten.

Bei der Parlamentswahl am Mittwoch verlor die bisherige Regierungspartei UMNO dann jedoch erstmals seit der Unabhängigkeit des Landes vor mehr als 60 Jahren die Macht. Zum Wahlsieger wurde Oppositionsführer Mahathir Mohamad erklärt, der früher selbst einmal Premierminister war. Mit 92 Jahren wird Mahathir nun ältester Regierungschef der Welt.

Mahathir Mohamad, center, celebrates at a hotel in Kuala Lumpur, Malaysia, Wednesday, May 9, 2018. Official results from Malaysia's national election show the opposition alliance led by the count ...
Mahathir Mohamad.Bild: AP/AP

Nach dem Erfolg bei der Parlamentswahl in Malaysia strebt die Opposition einen schnellen Machtwechsel an. Ihr Spitzenkandidat Mohamad kündigte in der Nacht an, sich noch am Donnerstag vereidigen zu lassen.

Freudenfeste auf Strassen

Mahathir versprach, sich für eine nationale Aussöhnung einzusetzen. «Wir wollen keine Rache. Wir wollen Recht und Ordnung wieder herstellen», sagte er. Der 92-Jährige hatte bis 2003 selbst mehr als zwei Jahrzehnte in Malaysia an der Spitze der Regierung gestanden. Mehrere Jahre nach seinem Rücktritt wechselte er jedoch ins Lager der Opposition.

Opposition party supporters cheer and wave their party flags after Mahathir Mohamad claims the opposition party wins the General Election, broadcast on a large screen at a field in Kuala Lumpur, Malay ...
Bild: AP/AP

Nach offiziellen Angaben der Wahlkommission kam das Oppositionsbündnis Pakatan Harapan (PH, Pakt der Hoffnung) auf mindestens 115 Sitze. Damit hätte es im Parlament von Kuala Lumpur eine Mehrheit. Der 31-Millionen-Einwohner-Staat in Südostasien wurde seit seiner Unabhängigkeit von Grossbritannien 1957 von der Regierungspartei UNMO geführt. Deren Allianz Barisan National kam nach den vorläufigen Zahlen jedoch nur noch auf 79 Mandate.

Auf den Strassen der Hauptstadt Kuala Lumpur wurde der Sieg der Opposition laut gefeiert. Vor allem viele junge Wähler waren noch bis tief in der Nacht unterwegs. Donnerstag und Freitag wurden kurzfristig zu landesweiten Feiertagen erklärt. Das amtliche Endergebnis steht noch aus. Einen offiziellen Termin für die Vereidigung des künftigen Premierministers gab es ebenfalls noch nicht. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
    Harvard-Studierende zum Entscheid der US-Regierung: «Unmenschlich und respektlos»
    Die US-Regierung will ausländische Studierende aus Harvard verbannen. Das betrifft mehr als ein Viertel der Studentenschaft. Entsprechend gravierend wären die Folgen für die Elite-Universität. Die Reaktionen auf den Entscheid der Regierung fallen heftig aus.

    Die US-Regierung hat am Donnerstag angekündigt, dass Schritte eingeleitet würden, damit die Elite-Universität Harvard keine ausländischen Studierenden mehr aufnehmen darf. Jene, die bereits an der Uni studieren und den Anforderungen der Regierung entsprechen, müssen eine neue Hochschule suchen, die ein entsprechendes Zertifikat (SEVP) haben. Ansonsten droht der Entzug der Aufenthaltsbewilligung. Für Harvard hätte das gravierende Folgen: Rund 27 Prozent oder knapp 6800 der Studentinnen und Studenten sind aus dem Ausland.

    Zur Story