Die Lage in Myanmar spitzt sich nach dem brutalen Durchgreifen der Einsatzkräfte gegen Demonstranten vom Wochenende weiter zu. Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP und lokalen Medien zufolge sollen Militär und Polizei allein am Sonntag mehrere Dutzend Menschen getötet haben. AAPP sprach von mindestens 38 Opfern, viele Beobachter bezifferten die Zahl am Montag aber noch weit höher.
Das Nachrichtenportal Myanmar Now schrieb unter Berufung auf drei Krankenhäuser in einem Tweet von 59 Toten und 129 Verletzten allein in der ehemaligen Hauptstadt Yangon (früher: Rangun). Hier verhängte das Militär in mehreren Stadtteilen das Kriegsrecht, wie das staatliche Fernsehen mitteilte.
According to data from three hospitals--Yangon General, Hlaing Tharyar & Thingangyun Sanpya--at least 59 people were killed & 129 injured in Yangon alone during Sunday's crackdown by security forces. The actual toll is believed by doctors and rescue workers to be much higher. pic.twitter.com/iSDGJbwAQN
— Myanmar Now (@Myanmar_Now_Eng) March 15, 2021
Zuvor hatte es Brandanschläge auf mehrere chinesische Textilfabriken in Yangon gegeben. Zahlreiche chinesische Arbeiter seien dabei verletzt worden, teilte die chinesische Botschaft auf Facebook mit. Sie forderte die Behörden auf, chinesische Geschäfte und chinesische Staatsbürger zu beschützen. Wer für die Brandanschläge verantwortlich war, ist unklar.
Mit der Verhängung des Kriegsgrechts müssen Soldaten bei Einsätzen nicht mehr auf einen Befehl der Militärführung warten, sondern können in den betroffenen Viertel schiessen oder Häuser besetzen, wenn sie dies für richtig halten.
«Das Militär hat Angst vor der chinesischen Regierung, deshalb will es Eigentum Chinas beschützen, nicht aber die Leben von uns Zivilisten», sagte Nay Min Khant, ein Bürger aus Yangon, der Deutschen Presse-Agentur. Der Demonstrant Htoo Htoo betonte: «Die Zahl der Toten von gestern liegt viel höher, als wir bisher wissen. Einige Leichen wurden in Krankenhäuser gebracht, andere haben die Familien mit nach Hause genommen.»
Die Militärjunta hatte nach dem Putsch vom 1. Februar einen einjährigen Ausnahmezustand verhängt. Die Demonstranten fordern die Rückkehr zu demokratischen Reformen, die Freilassung der unter Hausarrest gestellten Regierungschefin Aung San Suu Kyi und die Wiedereinsetzung ihrer zivilen Regierung. Die 75-Jährige hatte die Parlamentswahl im November klar gewonnen.
Suu Kyi sollte derweil am Montag erneut von einem Gericht verhört werden. Es ist ihre dritte Anhörung per Videoschalte aus dem Hausarrest. Bei den ersten beiden Gerichtsterminen war kein Anwalt zugelassen. Der Politikerin werden mehrere Vergehen zur Last gelegt, darunter Verstösse gegen die Aussenhandelsgesetze des Landes. (sda/dpa)
Oder schon besorgt?
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Sind wir eventuell sogar schon äusserst besorgt?
Oder stimmen wir uns noch international ab?
Es ist einfach nur beschämend. Aber dort hats halt nix was uns intressiert, also ist es uns egal.... Traurig