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Mehrere Dutzend Tote – Myanmars bislang blutigster Tag

Mehrere Dutzend Tote – Myanmars bislang blutigster Tag

15.03.2021, 07:55
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Die Lage in Myanmar spitzt sich nach dem brutalen Durchgreifen der Einsatzkräfte gegen Demonstranten vom Wochenende weiter zu. Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP und lokalen Medien zufolge sollen Militär und Polizei allein am Sonntag mehrere Dutzend Menschen getötet haben. AAPP sprach von mindestens 38 Opfern, viele Beobachter bezifferten die Zahl am Montag aber noch weit höher.

Das Nachrichtenportal Myanmar Now schrieb unter Berufung auf drei Krankenhäuser in einem Tweet von 59 Toten und 129 Verletzten allein in der ehemaligen Hauptstadt Yangon (früher: Rangun). Hier verhängte das Militär in mehreren Stadtteilen das Kriegsrecht, wie das staatliche Fernsehen mitteilte.

Zuvor hatte es Brandanschläge auf mehrere chinesische Textilfabriken in Yangon gegeben. Zahlreiche chinesische Arbeiter seien dabei verletzt worden, teilte die chinesische Botschaft auf Facebook mit. Sie forderte die Behörden auf, chinesische Geschäfte und chinesische Staatsbürger zu beschützen. Wer für die Brandanschläge verantwortlich war, ist unklar.

Mit der Verhängung des Kriegsgrechts müssen Soldaten bei Einsätzen nicht mehr auf einen Befehl der Militärführung warten, sondern können in den betroffenen Viertel schiessen oder Häuser besetzen, wenn sie dies für richtig halten.

epa09073612 Demonstrators takes cover behind metal shields during a protest against the military coup in Hlaingthaya (Hlaing Tharyar) Township, outskirts of Yangon, Myanmar, 14 March 2021. Anti-coup p ...
Barrikaden in den Vororten von Yangon.Bild: keystone

«Das Militär hat Angst vor der chinesischen Regierung, deshalb will es Eigentum Chinas beschützen, nicht aber die Leben von uns Zivilisten», sagte Nay Min Khant, ein Bürger aus Yangon, der Deutschen Presse-Agentur. Der Demonstrant Htoo Htoo betonte: «Die Zahl der Toten von gestern liegt viel höher, als wir bisher wissen. Einige Leichen wurden in Krankenhäuser gebracht, andere haben die Familien mit nach Hause genommen.»

Ausnahmezustand verhängt

Die Militärjunta hatte nach dem Putsch vom 1. Februar einen einjährigen Ausnahmezustand verhängt. Die Demonstranten fordern die Rückkehr zu demokratischen Reformen, die Freilassung der unter Hausarrest gestellten Regierungschefin Aung San Suu Kyi und die Wiedereinsetzung ihrer zivilen Regierung. Die 75-Jährige hatte die Parlamentswahl im November klar gewonnen.

Suu Kyi sollte derweil am Montag erneut von einem Gericht verhört werden. Es ist ihre dritte Anhörung per Videoschalte aus dem Hausarrest. Bei den ersten beiden Gerichtsterminen war kein Anwalt zugelassen. Der Politikerin werden mehrere Vergehen zur Last gelegt, darunter Verstösse gegen die Aussenhandelsgesetze des Landes. (sda/dpa)

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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Jonas der doofe
15.03.2021 08:35registriert Juni 2020
Sind wir noch am Beobachten?
Oder schon besorgt?
Oder schon sehr besorgt?
Sind wir eventuell sogar schon äusserst besorgt?
Oder stimmen wir uns noch international ab?
Es ist einfach nur beschämend. Aber dort hats halt nix was uns intressiert, also ist es uns egal.... Traurig
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winglet55
15.03.2021 08:08registriert März 2016
Und die Politik schweigt über die Ermordung von Zivilisten. Beschämender geht es wohl nicht mehr.
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drjayvargas
15.03.2021 08:32registriert Januar 2016
Es ist eine Schande was da passiert. Und es schauen mal wieder alle zu. Wie bei Hongkong, Xinjiang und dem Jemen.
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