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China fordert an Uno-Biodiversitätskonferenz 20 Milliarden

China fordert an Uno-Biodiversitätskonferenz 20 Milliarden für Entwicklungsländer

18.12.2022, 18:01
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Bei der Uno-Biodiversitätskonferenz (COP15) in Kanada steht der Entwurf für ein neues Abkommen. Er wurde von China vorgelegt und sieht vor, dass die reichen Länder ihre finanzielle Unterstützung für die Entwicklungsländer für die Artenvielfalt bis 2025 auf mindestens 20 Milliarden Dollar pro Jahr erhöhen.

Bis 2030 solle die Summe auf 30 Milliarden Dollar anwachsen, heisst es in dem Kompromissvorschlag, den der chinesische Konferenzvorsitz am Sonntag in Montreal vorstellte. Auch sollen 30 Prozent der Land- und Meeresfläche der Erde zu Schutzgebieten erklärt werden. Dies war eines der zentralen Ziele der Konferenz.

Delegates take souvenir photos during a snowfall outside the convention centre at the COP15 UN conference on biodiversity in Montreal, Friday, Dec. 16, 2022. (Paul Chiasson /The Canadian Press via AP)
Delegierte machen Erinnerungsfotos während eines Schneefalls vor dem Kongresszentrum auf der UN-Konferenz COP15 zum Thema biologische Vielfalt in Montreal, 16. Dezember 2022.Bild: keystone

Die Finanzierung des Artenschutzes in Entwicklungsländern ist ein besonders strittiges Thema der Verhandlungen. Die Entwicklungsländer hatten finanzielle Unterstützung in Höhe von mindestens 100 Milliarden Dollar pro Jahr seitens der reicheren Länder gefordert.

Das wäre das Zehnfache der derzeitigen Summe, die zur Stärkung der Biodiversität aus Industrie- in Entwicklungsländer fliesst – und entspräche den zugesagten, aber noch nicht vollständig ausgezahlten 100 Milliarden Dollar für den Kampf gegen die Erderwärmung.

Die Umweltstiftung WWF zeigte sich enttäuscht über die bisherigen Ergebnisse. «Die Lage ist dramatisch. Wichtige Schlüsselelemente des Abkommens sind nach wie vor ungelöst», sagte der Experte für internationale Politik beim WWF Deutschland, Florian Titze, am Sonntag, einen Tag vor dem geplanten Gipfelende.

IMAGE DISTRIBUTED FOR AVAAZ - Actor and activist James Cromwell, second left, called on world leaders to defend Indigenous rights in the talks at COP15 in Montreal, Quebec, Canada, Thursday, Dec. 15,  ...
Der Schauspieler und Aktivist James Cromwell, zweiter von links, forderte die Staats- und Regierungschefs auf, die Rechte indigener Völker bei den Gesprächen zu verteidigen.Bild: keystone

Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte die Teilnehmer kurz vor Ende des Treffens zu einem ehrgeizigen Abkommen aufgefordert. Man solle keine kleinen Entscheidungen treffen, sondern das Maximum tun, schrieb er am Samstag auf Twitter.

Auch die Direktorin des Bundesamtes für Umwelt (Bafu), Katrin Schneeberger, twitterte am Samstagabend aus Montreal «wir brauchen eine ambitionierte, effektive und faire Lösung».

Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hatte bereits am Freitag per Videoschalte zum Konsens für einen besseren Artenschutz in der Welt aufgerufen. Ein gesundes Ökosystem sei unverzichtbar für das Wohlergehen der Zivilisation. (sda/afp/dpa)

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21 Kommentare
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ingmarbergman
18.12.2022 19:38registriert August 2017
China ist die zweitgrösste Wirtschaft der Welt. Der Status als Entwicklungsland braucht es für dieses Land schon lange nicht mehr.
Aber die Idee ist gut. China kann entsprechend seiner Wirtschaftsleistung dann auch den zweitgrössten Anteil dieser 30 Milliarden zahlen.
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Pummelfee
18.12.2022 19:40registriert Mai 2020
Und wie bei den Zahlungen in einen Klimafond wird sich China selbst als Entwicklungsland definieren und möchte nicht zahlen, sondern beziehen. Und unsere Regierungen machen bestimmt freudig mit.
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