Bei der Uno-Biodiversitätskonferenz (COP15) in Kanada steht der Entwurf für ein neues Abkommen. Er wurde von China vorgelegt und sieht vor, dass die reichen Länder ihre finanzielle Unterstützung für die Entwicklungsländer für die Artenvielfalt bis 2025 auf mindestens 20 Milliarden Dollar pro Jahr erhöhen.
Bis 2030 solle die Summe auf 30 Milliarden Dollar anwachsen, heisst es in dem Kompromissvorschlag, den der chinesische Konferenzvorsitz am Sonntag in Montreal vorstellte. Auch sollen 30 Prozent der Land- und Meeresfläche der Erde zu Schutzgebieten erklärt werden. Dies war eines der zentralen Ziele der Konferenz.
Die Finanzierung des Artenschutzes in Entwicklungsländern ist ein besonders strittiges Thema der Verhandlungen. Die Entwicklungsländer hatten finanzielle Unterstützung in Höhe von mindestens 100 Milliarden Dollar pro Jahr seitens der reicheren Länder gefordert.
Das wäre das Zehnfache der derzeitigen Summe, die zur Stärkung der Biodiversität aus Industrie- in Entwicklungsländer fliesst – und entspräche den zugesagten, aber noch nicht vollständig ausgezahlten 100 Milliarden Dollar für den Kampf gegen die Erderwärmung.
Die Umweltstiftung WWF zeigte sich enttäuscht über die bisherigen Ergebnisse. «Die Lage ist dramatisch. Wichtige Schlüsselelemente des Abkommens sind nach wie vor ungelöst», sagte der Experte für internationale Politik beim WWF Deutschland, Florian Titze, am Sonntag, einen Tag vor dem geplanten Gipfelende.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte die Teilnehmer kurz vor Ende des Treffens zu einem ehrgeizigen Abkommen aufgefordert. Man solle keine kleinen Entscheidungen treffen, sondern das Maximum tun, schrieb er am Samstag auf Twitter.
Auch die Direktorin des Bundesamtes für Umwelt (Bafu), Katrin Schneeberger, twitterte am Samstagabend aus Montreal «wir brauchen eine ambitionierte, effektive und faire Lösung».
„Wir brauchen eine ambitionierte, effektive und faire Lösung“, so die BAFU Direktorin Katrin Schneeberger an der Biodiversitätskonferenz #COP15 #cbd_cop15 in Montréal. pic.twitter.com/hoatlzsNSM
— BAFU (@bafuCH) December 17, 2022
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hatte bereits am Freitag per Videoschalte zum Konsens für einen besseren Artenschutz in der Welt aufgerufen. Ein gesundes Ökosystem sei unverzichtbar für das Wohlergehen der Zivilisation. (sda/afp/dpa)
Aber die Idee ist gut. China kann entsprechend seiner Wirtschaftsleistung dann auch den zweitgrössten Anteil dieser 30 Milliarden zahlen.