Zu Beginn des AfD-Parteitags in Braunschweig hat Parteichef Alexander Gauland seinen Posten zur Verfügung gestellt. Er mache «heute Platz für einen Jüngeren», sagte Gauland am Samstag. Als sein Wunschkandidat gilt der sächsische Bundestagsabgeordnete Tino Chrupalla.
Jedoch gibt es mehrere Gegenkandidaten, darunter den Berliner Bundestagsabgeordneten Gottfried Curio, der als rechter Scharfmacher gilt.
Mit der Vorstandswahl werde ein «teilweiser Generationswechsel» vollzogen, fügte Gauland hinzu.
In einem Rückblick auf die vergangenen Jahre erklärte der 78-Jährige, «wir haben geschafft, was niemand 2013 für möglich gehalten hätte». Die AfD habe das Land verändert und den Menschen eine Stimme gegeben, die sich «kaum noch trauten, der Auflösung unseres Nationalstaats in der Merkelschen Willkommenskultur zu widersprechen».
In Deutschland gebe es nun eine «politische Grösse, die das deutsche nationale Interesse vor die Europa- und Weltstaatsträumereien der grün-schwarz-roten Deutschland-Abschaffer» stelle, sagte Gauland weiter.
Gauland sagte mit Blick auf künftige Regierungskoalitionen, es werde «der Tag kommen, an dem eine geschwächte CDU nur noch eine Option hat: Uns». Es sei «damit zu rechnen, dass einfache Mitglieder ihrer Führung die Frage nach bürgerlichen Mehrheiten stellen». Gauland verwies auf entsprechende Forderungen von CDU-Kommunalpolitikern nach der Landtagswahl in Thüringen. Das sei «erst der Anfang» gewesen".
Bei der Neuwahl des Vorstands bewirbt sich Co-Parteichef Jörg Meuthen um ein weiteres Mandat. Gegen ihn tritt die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete Nicole Höchst an. Sie hat bestätigt, dass sie für den Parteivorsitz kandidieren will.
(dsc/sda/afp)