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Klimastreik: Die Schüler Union verpetzt ihre demonstrierenden Mitschüler.

Kein Verständnis für den Streik: Michael Bodner von der Schüler Union Baden-Württemberg.
Kein Verständnis für den Streik: Michael Bodner von der Schüler Union Baden-Württemberg.

Klimastreik in Deutschland – Präsident der Schüler-CDU verpetzt Mitschüler bei den Lehrern

18.01.2019, 13:2818.01.2019, 19:08
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Nicht nur in der Schweiz streiken heute Schülerinnen und Schüler, um einen effektiveren Kampf gegen den Klimawandel zu fordern. Auch in Belgien und Deutschland gehen die Jugendlichen auf die Strasse. Im Bundesland Baden-Württemberg etwa finden Streiks unter anderem in Stuttgart, Freiburg im Breisgau und Tübingen statt. 

Kein Verständnis für die Demonstrationen haben die Jung- und Schülerorganisationen der CDU. Philipp Bürkle, Landesvorsitzender der Jungen Union (JU) und Michael Bodner, Vorsitzender der Schüler Union (SU) schrieben in einer gemeinsamen Erklärung:  «Mit Schulschwänzen den Klimawandel zu bekämpfen ist in etwa so sinnvoll, wie mit dem Staubsauger durch die Sahara zu laufen.»

«Ohne Zukunft lohnt sich auch keine Bildung»

Wenn Schüler demonstrieren wollten, könnten sie das «selbstverständlich gerne tun», aber nicht während der Schulzeit. Die beiden jungen Konservativen rufen die Lehrerschaft dazu auf, die streikenden Schüler zu bestrafen: «Die Lehrkräfte haben Schulschwänzen entsprechend konsequent zu ahnden. Um den Lehrkräften ein effektives Vorgehen zu ermöglichen, fordern wir, solche Fehlzeiten zukünftig im Zeugnis festzuhalten.»

Bürkle und Bodner erhalten dabei Unterstützung aus der eigenen Partei: Man habe natürlich Verständnis für das Engagement der Schülerinnen und Schüler, sagt ein Sprecher der Bildungsministerin von Baden-Württemberg, Susanne Eisenmann (CDU), gegenüber der Stuttgarter Zeitung: «Es ist allerdings kein sachlicher Grund erkennbar, warum diese Demonstration unbedingt in der Unterrichtszeit stattfinden muss.»

Dieses Argument lassen die Organisatoren des Schülerstreiks nicht gelten: «Wir stehen da nicht, weil wir nicht in die Schule gehen wollen, sondern weil wir von der Klimakatastrophe betroffen sein werden. Und ohne Zukunft lohnt sich auch keine Bildung», sagt die 19-jährige Nisha Toussaint-Teachout, welche die heutige Demonstration in Stuttgart mitorganisiert hat. (cbe)

16-Jährige streikt, um die Zukunft zu retten

Video: srf
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43 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Laborchef Dr. Klenk
18.01.2019 13:44registriert Juni 2018
Bürkle und Bodner sind sicher die Schüler, die nach dem Unterricht den Lehrer fragen, ob es wirklich keine Husi gibt...
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DailyGuy
18.01.2019 14:01registriert Dezember 2015
Doch es muss eben genau während der Unterrichtszeit sein. Dies schafft umso mehr Aufmerksamkeit.
Und sind wir ehrlich. Dieser eine morgen hat sicherlich keine Auswirkung auf die Bildung dieser Schüler. Oder wer kann sich an jeden Freitagmorgen in der Schulzeit erinnern?
Da sind wieder mal ein paar "Bünzlis", welche sich daran stören, dass die Jugendlichen einen eigenen Kopf und Willen haben.
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Clife
18.01.2019 14:35registriert Juni 2018
Au ja, schreibt bitte ins Zeugnis, dass X und Y für ein nachhaltiges Projekt einen Tag der Schulzeit geschwänzt haben. Schreibt aber bei den CDU-Mitgliedern auch, dass sie KEINEN Tag für ein nachhaltiges Projekt geschwänzt haben. Dann ist es für zukünftige Jobaussichten verständlicher, wer hirnlos dem Chef folgt und wer tatsächlich mitdenkt (PS: jemand, der mitdenkt ist effizienter)
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