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Ein Dateiname auf Google+ bringt die deutsche FDP in Erklärungsnot.

Die verräterische Datumsangabe im Dateinamen.
Die verräterische Datumsangabe im Dateinamen.Bild: screenshot google+

«Wer hat uns verraten? Die Bild-Metadaten!» FDP in Erklärungsnot nach Social-Media-Panne

21.11.2017, 10:0321.11.2017, 10:17
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Kurz nach Mitternacht in der Nacht auf Montag trat FDP-Chef Christian Lindner vor die Medien. Seine Worte sandten Schockwellen durch Deutschland. Er verkündete, dass seine Partei nicht mehr länger an den Sondierungsgesprächen für eine neue Regierung aus CDU, CSU, Grünen und FDP bereitstehe. Die «Jamaika»-Koalition war gescheitert, bevor sie überhaupt das Licht der Welt erblickt hatte.

Praktisch zeitgleich mit Lindners Ankündigung startete die FDP damit, auf den sozialen Medien ein Spruchbild zu den Gründen des Verhandlungsabbruchs zu verbreiten: «Lieber nicht regieren als falsch.»

Das Motiv wurde unzählige Male geteilt: Auf Twitter, auf Facebook – zum Verhängnis wurde der FDP aber die Verbreitung über den Partei-Account bei Google+.

Lässt man sich dort die Bildinformationen anzeigen, so wird ersichtlich, dass das Bild bereits am Donnerstag 16.11. erstellt wurde – drei Tage vor dem Abbruch der Koalitionsgespräche.

Damit wurde die Frage laut, weshalb sich Liberalen nochmals für drei Tage mit ihren Verhandlungspartner an den Tisch setzten, wenn der Entscheid zum Abbruch der Gespräche bereits am Donnerstag gefallen sei. Auch die Co-Vorsitzende der Grünen, Katrin Göring-Eckardt – selber Verhandlungsteilnehmerin – zeigte sich irritiert.

In Erklärungsnot geraten, sah sich die FDP zu einer öffentlichen Erklärung veranlasst. Gemäss dem ursprünglich vorgesehenen Zeitplan hätten die Verhandlungen am Freitag enden sollen. Das Social-Media-Team der Partei habe deshalb bereits alle drei Szenarien vorgedacht. Auf Twitter veröffentlichte die Partei die entsprechenden Motive.

(cbe)

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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wilhelm Dingo
21.11.2017 11:02registriert Dezember 2014
Wo ist das Problem? Ist ja klar dass eine relvante Partei mit Szenarien arbeitet, alles andere wäre unprofessionell.
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ubu
21.11.2017 10:45registriert Juli 2016
Aha. Die FDP hat also verschiedene Szenarien professionell vorbereitet, was nicht nur legitim ist, sondern auch sinnvoll. Und wo genau ist jetzt die Geschichte?
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Tepesch
21.11.2017 10:45registriert Oktober 2015
Machen doch Zeitungen vor Wahlen genauso. Es werden mehrere Versionen erstellt wo jeder Kandidat gewinnt. Daher passiert es doch auch immer mal wieder, dass der falsche Wahlsieger publiziert wird.
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