Rauchsäulen über dem Berliner Grunewald, Grosseinsatz für die Feuerwehr: Am Donnerstagmorgen bricht im Südwesten der deutschen Hauptstadt ein Feuer auf einem Sprengplatz der Polizei aus - mitten im knochentrockenen Wald.
Auf der Autobahn Avus, wo sich sonst im morgendlichen Berufsverkehr normalerweise Wagen an Wagen reiht, herrscht gähnende Leere. Das Gebiet ist weiträumig abgesperrt.
Das Feuer breitet sich am Morgen weiter unkontrolliert aus. «Das bereitet uns Sorge», sagte ein Feuerwehrsprecher am Donnerstagmorgen. Es gebe nach wie vor keine gesicherten Erkenntnisse darüber, wie es am Sprengplatz im Wald genau aussehe. Am Morgen war eine Fläche von eineinhalb Hektar betroffen. Es besteht die Gefahr weiterer Explosionen und umherfliegender Trümmerteile.
Hier sieht man die Explosionen im Grunewald. Aufgenommen vom Dach des Corbusierhauses in Westend von Haustechniker Michael von Rein. #explosion #Berlin #grunewald pic.twitter.com/vA8Q93zsDk
— rbb 88.8 (@rbb88acht) August 4, 2022
Dieser Einsatz könne lebensgefährlich sein, sagte ein Feuerwehrsprecher. Auf dem Sprengplatz der Berliner Polizei im beliebten Ausflugsgebiet Grunewald lagert Munition, die Experten dort normalerweise unschädlich machen.
Das stellt die Feuerwehr vor grosse Probleme. Noch Stunden nach dem Ausbruch des Brandes kommen die Einsatzkräfte nicht an das Feuer heran. Bilder aus der Luft mit Hilfe einer Drohne und eines Polizeihubschraubers sollen Orientierung geben. «Der Einsatz wird lange dauern», sagte Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein. Zudem ist die Gluthitze belastend für die Kräfte von Feuerwehr und Polizei, die häufiger ausgewechselt werden müssen.
Wohngegenden sind nach Erkenntnissen der Feuerwehr nicht in Gefahr. Die nächsten Wohngebäude seien mindestens zwei Kilometer entfernt. Verletzte habe es bislang nicht gegeben.
Nach Angaben eines Polizeisprechers ist noch völlig unklar, wie es am frühen Donnerstagmorgen zu der Explosion kommen konnte. Die Explosion war nach Angaben von Anwohnern kilometerweit zu hören.
Die Behörden warnten die Bevölkerung über den Brand auf den Warnapps. Anwohner sollen Fenster und Türen geschlossen halten. Lüftung und Klimaanlagen sollen ausgeschaltet werden. (aeg/sda/dpa)