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Aktivisten kündigen Massenproteste gegen den US-Autobauer Tesla an.

Video: watson/Lucas Zollinger

«Sturm auf Tesla» – 800 Aktivisten drängen auf das Tesla-Gelände in Deutschland

Aktivisten kündigen Massenproteste gegen den US-Autobauer Tesla an. Konkret geht es um eine mögliche Erweiterung des Werks in Grünheide (Brandenburg).
10.05.2024, 13:3610.05.2024, 22:08
Lucas Maier / t-online
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t-online

Die geplante Erweiterung der Tesla-Fabrik in Grünheide nahe Berlin stösst auf Widerstand: In einer Bürgerbefragung wurde sie abgelehnt, der lokale Wasserverband spricht sich ebenso dagegen aus und seit Ende Februar ist der Wald neben dem Werksgelände besetzt.

Doch damit nicht genug. Für die Zeit ab dem 8. Mai hat das Bündnis «Disrupt Tesla» Aktionen gegen den Elektroautobauer angekündigt. Das Geschehen am Freitag im News-Blog:

Mehrere Personen in Gewahrsam

16.30 Uhr: Zum Nachmittag gab die Polizei bekannt, dass sie die Aktivsten erfolgreich daran gehindert habe, auf das Werksgelände von Tesla zu gelangen. Die Aktivisten hatten am Mittag Zäune an dem Werksgelände überwunden und waren auf die dahinter liegende Fläche gedrungen. Die Aktivisten sprachen davon, dass sie das Werksgelände erreicht hatten.

Ob die betretene Fläche nun bereits zum Grundstück von Tesla gehört, blieb zunächst unklar.Weiter gab die Polizei bekannt, dass es zu mehreren Ingewahrsamnahmen kam. Außerdem würden den Beamten Berichte über Verletzte vorliegen.

Polizei räumt Blockade und nimmt Journalisten Drohne ab

13.15 Uhr: In Grünheide wird derzeit eine Blockade, die die Menschen auf dem Werksgelände unterstützen soll, unter Anwendung von Gewalt und Schmerzgriffen von der Polizei geräumt.

In Neuhardenberg haben Polizisten einem Journalisten eine Drohne abgenommen, mit der dieser Übersichtsbilder gemacht hatte. Sie wollten diese Bilder sichten. Der Eingriff in die Pressefreiheit geschehe auf Anordnung der Staatsanwaltschaft, begründete die Polizei gegenüber dem Betroffenen.

Eine Aktivistin und drei Polizisten verletzt

12.44 Uhr: Laut der Nachrichtenagentur dpa ist bisher eine Frau bei den Protestaktionen verletzt worden. Hinzu kämen drei verletzte Polizisten. Nach Polizeiangaben gab es mehrere Festnahmen. Die Polizei hatte versucht, das Gelände des einzigen Tesla-Werks in Europa weiträumig abzuschirmen, mehrere Autobahnausfahrten waren gesperrt. Im Rahmen der Demonstrationszüge zum Gelände gab es auch eine Sitzblockade auf einer Lansstrasse in der Nähe des Werks.

Grünheide: Aktivisten illegal auf Tesla-Gelände

11.50 Uhr: Nun befinden sich rund 800 Aktivisten auf dem Tesla-Gelände, vermeldet «Disrupt Tesla». Auch Polizei und Feuerwehr sind vor Ort.

Video: watson/Lucas Zollinger

Farbbombe auf Tesla-Gelände

11.04 Uhr: Das Bündnis «Disrupt Tesla» vermeldet auf der Plattform X einen Farbanschlag auf Tesla-Fahrzeuge. Der Ort ist nicht benannt.

Derweil wird in Neuhardenberg die Blockade geräumt. Die Polizei wendet Schmerzgriffe und Schläge an.

Die Polizei geht in Neuhardenberg gegen die Sitzblockade vor.
Die Polizei geht in Neuhardenberg gegen die Sitzblockade vor.Bild: t-online / Lucas Maier

Grünheide: Drachenfest für Familien startet

11.00 Uhr: Das Bündnis «Tesla den Hahn abdrehen» hat sich ein Drachenfest mit Aktionen für Familien und Kinder ausgedacht.

Neuhardenberg: Blockade wird wieder abgebaut

10.58 Uhr: Nun ist Polizei vor Ort in Neuhardenberg. Die baut die Blockade wieder ab. Die Sitzblockade ist jetzt von Polizisten umgeben. Einige tragen Schutzbewaffnung.

Neuhardenberg: Blockaden-Bau beginnt

10.53 Uhr: Aktivisten beginnen mit dem Bau von Blockaden auf der Zufahrtsstrasse des Zwischenlagers in Neuhardenberg. Ein Polizeihubschrauber kreist über dem Gelände.

Bild
Bild: t-online / lucas meier

Neuhardenberg: Blockade eines Zwischenlagers

10.38 Uhr: In Neuhardenberg gehen 150 Menschen auf ein Tesla-Gelände zu. Es ist ein ehemaliges Flughafengelände, das als Zwischenlager für Tesla dient. Hinter dem Zaun stehen hunderte Tesla-Fahrzeuge.

epa11229492 Environmental activists attend a protest by environmental activists against plans to cut down the forest to extend the Tesla Gigafactory, in Gruenheide, near Berlin, Germany, 19 March 2024 ...
Bild: keystone

Das Tor bleibt zu. Die Aktivisten setzen sich davor blockieren das Tor, durch das normalerweise Tesla-LKWs im Minutentakt fahren. Die stauen sich nun auf dem Gelände. Die Aktivisten sprechen von einem Erfolg.

Demonstrierende starten Aktion

Freitag, 10. Mai, 10.05 Uhr: Auf der Plattform X wird der Protest-Start vermeldet. Zwei Gruppen von Protestierenden seien zu verschiedenen Orten unterwegs.

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160 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Knut Knallmann
10.05.2024 14:11registriert Oktober 2015
Warum man angesichts aller Probleme im Umwelt- und Klimaschutz ausgerechnet eine Fabrik für E-Autos blockiert, habe ich immer noch nicht verstanden.
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Ali_G
10.05.2024 14:09registriert April 2020
Da sind gewisse Kreise anscheinend nicht im stande die Tragweite ihrer Proteste zu begreifen. Das Tesla Werk ist ein nachhalter Versuch die Industrie wieder nach Deutschland zu locken. Zuküntige Investorenwerden wieder direkt im Ostblock bauen und unsere Ingenieure können dann pendeln oder umziehen.
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Doplagus
10.05.2024 13:41registriert Dezember 2019
Die Leute haben echt zu viel freie Zeit und wissen nicht, was sie damit anfangen sollen.

Etwas Produktives, anstelle Zerstörung und Protest wäre zur Abwechslung mal etwas Schönes.
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