International
Donald Trump

Trumps Gaza-Spot: Ersteller bezeichnet KI-Video als politische Satire

Trump Gaza KI AI
Eine Szene aus dem Video.Bild: Screenshot instagram

Jetzt spricht der Macher von Trumps Gaza-Video: «Sollte Satire sein»

Vor Kurzem postete Donald Trump ein künstlich generiertes Video von seiner Vision für den Gaza-Streifen. Nun äusserte sich der Macher des Videos.
06.03.2025, 14:3006.03.2025, 17:43
Mehr «International»

Vor einer Woche postete Donald Trump auf Social Media ein KI-Video, welches seine Zukunftspläne für den Gazastreifen zeigt. Darin zu sehen: viel Protz, Reichtum und Selbstdarstellung. Gezeigt wurde einerseits Trump selbst, aber auch Israels Premierminister Benjamin Netanyahu am Pool oder Elon Musk im Geldregen.

Hier ist Trumps Gaza-Vision nochmals zu sehen:

Video: instagram/realdonaldtrump

Nun hat sich der Ersteller des Videos, der Filmemacher Solo Avital, zu Wort gemeldet. Der Clip sei als politische Satire auf Trumps «grössenwahnsinnige Idee» vorgesehen gewesen, sagt Avital dem Guardian. Donald Trump hatte vorgängig bekannt gegeben, aus dem Gazastreifen solle die «Riviera des Nahen Ostens» werden.

Avital, gebürtiger Israeli, ist ein in Los Angeles ansässiger Filmemacher, welcher mit dem Video die KI-Plattform Arcana testen wollte. Avital und sein Geschäftspartner Ariel Vromen führen das Unternehmen EyeMix. Die Firma produziert Dokumentarfilme und Werbespots.

Das Gaza-Video erstellte der Filmemacher innerhalb weniger Stunden, wie er selbst erzählt. Vromen habe es danach auf Instagram gepostet, bis Avital ihn aufforderte, es zu löschen. «Es könnte ein bisschen unsensibel sein, und wir wollen nicht Partei ergreifen», meint er dazu. Wie er weiter berichtet, wurde das Video auch ohne Zustimmung von Trump veröffentlicht. Sie hätten auch gar nichts von seiner Absicht gewusst.

Wie das Video genau in Trumps Hände gelangte, ist nicht klar. Eine Möglichkeit könnte Regisseur Mel Gibson sein, welcher gemäss Avital eine erste Version des Videos erhalten hatte. Gibson amtet als Sonderbotschafter von Trump – soll aber bestreiten, das Video je an Trump weitergegeben zu haben.

Dass das Video durch die Decke ging, habe er an den tausenden Nachrichten auf seinem Handy gemerkt, so Avital. Er sagt ausserdem: «Wäre es ein Sketch für ‹Saturday Night Live› gewesen, wäre die mediale Wahrnehmung eine ganz andere gewesen – schaut, wie verrückt dieser Präsident und seine Ideen sind, jeder hätte es für einen Witz gehalten.»

Indem das KI-Video viral ging, habe er gesehen, «wie sich Fake News verbreiten, wenn jeder sich nimmt, was er will, und es mit seinem eigenen Narrativ verkauft». Er hoffe nun, dass der Clip «eine öffentliche Debatte über Recht und Unrecht» von generativer KI auslöse.

(kek)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Trump Jr. trifft in Grönland ein
1 / 10
Trump Jr. trifft in Grönland ein
Donald Trump Jr. posiert für Fotos nach seiner Ankunft in Nuuk.
quelle: keystone / emil stach
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Trump: Wir werden Grönland so oder so bekommen
Video: youtube
Das könnte dich auch noch interessieren:
47 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
000614.06c54067@apple
06.03.2025 14:37registriert März 2024
Wers gemacht hat spielt keine Rolle. Gepostet hats DT. Das ist der springende Punkt.
Und geschmacklos ist es ohnehin.
15214
Melden
Zum Kommentar
avatar
Ichsagstrotzdem
06.03.2025 15:17registriert Juni 2016
Dass Trump es selbst veröffentlicht hat, bevor jemand es in einem Satirekontext publik gemacht hat, ändert die Wahrnehmung komplett. Trump hat es ganz sicher nicht als Satire aufgefasst. Er gehört nicht zu den Menschen, die über sich selbst lachen können.
1228
Melden
Zum Kommentar
avatar
Quieselchen
06.03.2025 14:57registriert Januar 2021
Ich halte es für möglich, dass Trump es als Hommage verstanden hat und aus genau diesem Grund gepostet hat.

Daß andere das als geschmacklos, übergriffig und völlig daneben kritisieren könnten, ist dem gar nicht in den Sinn gekommen…

Was ich besonders bedenklich finde: offenbar hat niemand darin eine Satire erkannt…
798
Melden
Zum Kommentar
47
    Warren Buffett – das nette Gesicht des Kapitalismus tritt ab
    Überraschung am «Woodstock des Kapitalismus»: Warren Buffett will sich nach 60 Jahren von der Spitze seines Konglomerats Berkshire Hathaway zurückziehen. Damit endet eine unvergleichliche Karriere.

    Ein wohl letztes Mal ist es Warren Buffett gelungen, die ganze Welt zu überraschen. Am Samstag, am Ende der jährlichen Aktionärsversammlung seines Konglomerats Berkshire Hathaway, kündigte der 94 Jahre alte Konzernchef seinen Rücktritt auf Ende Jahr an. Er habe dies nur mit seinen beiden Kindern besprochen; der designierte Nachfolger Greg Abel, innerhalb von Berkshire zuständig fürs lukrative Energiegeschäft, wusste angeblich nichts von der Entscheidung Buffetts.

    Zur Story