Nach der Lossagung von der britischen Krone ist in der neuen Republik Barbados eine vorgezogene Parlamentswahl ausgerufen worden. Bereits am 19. Januar sollen die Bürger des karibischen Inselstaates an die Urnen gehen, wie Premierministerin Mia Mottley in einer Fernsehansprache verkündete.
Sie habe Staatspräsidentin Sandra Mason geraten, das Parlament sofort aufzulösen. Als Begründung nannte sie die politische Spaltung der Gesellschaft und die Notwendigkeit der Einigkeit. Die nächste Wahl wäre regulär erst im Jahr 2023 fällig gewesen.
Barbados hatte sich am 30. November von der Monarchie losgesagt und zu einer Republik erklärt – Mason wurde deren erste Präsidentin. Das Land mit knapp 300'000 Einwohnern war bereits 1966 unabhängig geworden, die britische Königin blieb danach aber Staatsoberhaupt.
Mottleys Arbeitspartei gewann bei der Wahl 2018 alle Sitze im Parlamentsunterhaus und hält derzeit noch immer 29 der 30 Sitze. Die Mitglieder des Oberhauses, des Senats, werden nicht vom Volk gewählt, sondern ernannt. Die 56 Jahre alte Juristin Mottley ist seit 2018 Regierungschefin. (saw/sda/dpa)