International
EU

So will die EU-Kommission die Agrar-Milliarden neu verteilen

epa11888325 European Commission President Ursula von der Leyen delivers a speech during a plenary session of the Artificial Intelligence (AI) Action Summit at the Grand Palais in Paris, France, 11 Feb ...
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte, dank der harten Arbeit der Landwirte gebe es in Europa sichere und hochwertige Lebensmittel.Bild: keystone

So will die EU-Kommission die Agrar-Milliarden neu verteilen

19.02.2025, 15:4719.02.2025, 15:47
Mehr «International»

Die milliardenschweren Zahlungen an Landwirte in der Europäischen Union sollen nach Willen der EU-Kommission künftig anders verteilt werden. Die sogenannte gemeinsame Agrarpolitik (GAP) solle einfacher und zielgerichteter sein, teilte die Brüsseler Behörde bei der Vorstellung neuer Pläne für Europas Landwirtschaft mit.

Anreize statt Bedingungen sollten im Vordergrund stehen. Zudem solle das Geld etwa stärker auf Bauern ausgerichtet sein, die sich aktiv an der Lebensmittelerzeugung beteiligen, sowie auf die Erhaltung der Umwelt. Die Erzeugung von landwirtschaftlichen Gütern, die für die strategische Autonomie und die Widerstandsfähigkeit der EU wesentlich seien, soll der Kommission zufolge priorisiert werden.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte, dank der harten Arbeit der Landwirte gebe es in Europa sichere und hochwertige Lebensmittel. «Dennoch sehen sich unsere Landwirte mit den wachsenden Herausforderungen des globalen Wettbewerbs und des Klimawandels konfrontiert.» Die Landwirtschaft solle daher attraktiver, widerstandsfähiger und nachhaltiger gemacht werden.

30 Prozent des EU-Haushalts fliessen in Landwirtschaft

Agrarbetriebe in Europa erhalten derzeit etwa 30 Prozent des EU-Haushalts. Die Zuwendungen sind damit einer der grössten Posten des Gemeinschaftsetats. Im langfristigen Haushalt von 2021 bis 2027 beträgt der Anteil rund 387 Milliarden Euro. Derzeit profitieren wenige grosse Unternehmen überproportional von den Geldern. In den kommenden Monaten will die EU-Kommission einen Vorschlag für den nächsten Haushalt von 2028 bis 2034 vorlegen.

Laut EU-Agrarkommissar Christophe Hansen muss ein «gewisses Gleichgewicht» hergestellt werden. Dabei müsse unter anderem eine Debatte geführt werden, inwiefern die Grösse eines Hofs eine Rolle spiele. «Man kann einen Betrieb mit fünf Hektar nicht mit einem Betrieb mit 5000 Hektar vergleichen», sagte er. Konkrete Ziele oder konkrete Änderungen kündigte er vorerst nicht an.

epa11784040 Christophe Hansen, European Commissioner for Agriculture and Food, speaks during a debate on 'Challenges facing EU farmers and agricultural workers: improving working conditions, incl ...
Laut EU-Agrarkommissar Christophe Hansen muss ein «gewisses Gleichgewicht» hergestellt werden.Bild: keystone

Pestizide und Unterstützung für junge Landwirte im Fokus

Hansen will mehr für junge Bäuerinnen und Bauern machen. «Normalerweise ist der Junglandwirt nicht derjenige, der die 5000 Hektar hat», so der Luxemburger Hansen. Vor allem in den ersten Jahren sollte es mehr Unterstützung geben, «weil er oder sie ohnehin vor grossen Herausforderungen steht.»

Darüber hinaus äusserte sich Hansen kritisch darüber, dass Produkte in die EU importiert würden, die mit Hilfe von in der EU verbotenen Pestiziden angebaut würden. «Ich denke, das ist etwas, was weder der Erzeuger noch der Verbraucher versteht», so Hansen. (sda/awp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
    Wolkenkratzer in Dubai stand in Flammen – fast 4000 Menschen erfolgreich evakuiert

    Am Freitagabend (Ortszeit) brach Berichten zufolge ein Feuer im Marina Pinnacle Tower in Dubai aus. Am nächsten Morgen bestätigten die Behörden, dass das Feuer nach sechs Stunden vollständig eingedämmt worden sei. Nach Angaben der Behörden wurden zuvor mehr als 3800 Bewohnerinnen und Bewohner erfolgreich evakuiert, berichtet «Gulf News».

    Zur Story