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Emmanuel Macron lässt auf Fotos seine Muskeln spielen

«Daddy Macron» lässt auf Insta-Fotos seine Muskeln spielen

Zuletzt hat Emmanuel Macron mit einem harten Kurs gegenüber Russland eine Debatte angestossen. Jetzt posiert er kämpferisch für neue Fotos.
21.03.2024, 09:0721.03.2024, 09:26
Simon Cleven / t-online
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t-online

Emmanuel Macron lässt die Muskeln spielen – nicht nur politisch. In den vergangenen Wochen hatte Frankreichs Präsident mit seinen Aussagen zur Ukraine-Strategie grosses Aufsehen und teils scharfe Kritik ausgelöst. Die Entsendung von Bodentruppen in das von Russland angegriffene Land schliesst Paris unter seiner Führung nicht mehr aus.

Dass Macron auch abseits der politischen Bühne mit harten Bandagen kämpft, zeigt er auf zwei Schwarz-Weiss-Fotos, die seine persönliche Fotografin Soazig de la Moissonnière auf Instagram veröffentlichte. Mit offenbar vor Anstrengung verzerrtem Gesicht schlägt Macron auf einen Boxsack ein. Sein Bizeps ist dabei stark angeschwollen. Kurz nach der Veröffentlichung trendete das Schlagwort «Rocky» auf sozialen Medien, wohl in Anlehnung an die Filmreihe «Rocky» mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle.

Das Instagram-Publikum reagierte positiv auf die Aufnahmen: «Ein kämpferischer Präsident für Frankreich. Wunderschöne Aufnahmen», kommentierte eine Nutzerin. «Unser Präsident ist muskulös», schreibt ein weiterer User. «Ein Moment grosser Intensität», meint ein anderer. Noch ein Nutzer bezeichnet Macron in seinem Kommentar als «Krieger».

Berlin und Paris streiten über Ukraine-Politik

Zuletzt hatte es insbesondere zwischen Berlin und Paris offenen Streit wegen der Ukraine-Politik gegeben. Während Macron das Entsenden von Bodentruppen vor gut drei Wochen erstmals öffentlich nicht ausschloss, hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ihm in den Tagen darauf mehrfach widersprochen und gesagt, er werde keine Bundeswehrsoldaten in die Ukraine entsenden.

German Chancellor Olaf Scholz, right, talks to French President Emmanuel Macron at a press conference in Berlin, Germany, Friday, March 15, 2024. German Chancellor Olaf Scholz, France's President ...
Macron und Scholz sendeten zuletzt unterschiedliche Signale.Bild: keystone

Daraufhin trafen sich am vergangenen Freitag zunächst Macron und Scholz in Berlin, später stiess dann auch Polens Ministerpräsident Donald Tusk dazu.

Macron: «Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen»

«Zwischen dem Bundeskanzler und mir hat es nie Ärger gegeben. Wir haben eine sehr grosse Gemeinsamkeit in Bezug auf die Ziele und die Situation», sagte Macron nach dem Treffean der Zeitung «Le Parisien». «Nur die Art und Weise, wie sie übersetzt werden, ist unterschiedlich, weil die strategischen Kulturen unserer Länder verschieden sind.» Deutschland habe eine Kultur grosser Vorsicht und Nichtintervention, während Frankreich über Atomwaffen verfüge und eine Berufsarmee beibehalten und ausgebaut habe.

Wie Macron der Pariser Zeitung sagte, dürfe der Westen sich nicht von Russlands Präsident Wladimir Putin bang machen lassen. «Putin pflegt einen Diskurs der Angst. Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen, denn wir haben es nicht mit einer Grossmacht zu tun», meinte Macron. Seine neuen Fotos könnten dabei ein Fingerzeig sein.

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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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RichiZueri
21.03.2024 09:59registriert September 2019
Jetzt muss er bloss noch irgendwo in den Bergen auf einem Pferd reiten, dann hat er es darstellungstechnisch auf dasselbe Level wir Vladi und Kimi geschafft.
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Matte Lonkel
21.03.2024 09:27registriert Februar 2024
Für Frankreich ist Russland ein ernstzunehmender geopolitischer Konkurrent. Vor allem in Afrika. Die Russen haben sich in einigen französischen Kolonien schon richtig breitgemacht. Da wird die französische Schwäche ganz offen sichtbar. Bodentrupprn werden kommen, weil die Front in der Ukraine immer mehr bröckelt. Vermutlich werden Polen und Frankreich in der Westukraine bald die Schutzmacht stellen. Das wird dann keine Nato-Veranstaltung, sondern ein rein europäisches Problem sein. Die Franzosen verlassen sich da ganz auf ihre Atomraketen.
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