Emmanuel Macron lässt die Muskeln spielen – nicht nur politisch. In den vergangenen Wochen hatte Frankreichs Präsident mit seinen Aussagen zur Ukraine-Strategie grosses Aufsehen und teils scharfe Kritik ausgelöst. Die Entsendung von Bodentruppen in das von Russland angegriffene Land schliesst Paris unter seiner Führung nicht mehr aus.
Dass Macron auch abseits der politischen Bühne mit harten Bandagen kämpft, zeigt er auf zwei Schwarz-Weiss-Fotos, die seine persönliche Fotografin Soazig de la Moissonnière auf Instagram veröffentlichte. Mit offenbar vor Anstrengung verzerrtem Gesicht schlägt Macron auf einen Boxsack ein. Sein Bizeps ist dabei stark angeschwollen. Kurz nach der Veröffentlichung trendete das Schlagwort «Rocky» auf sozialen Medien, wohl in Anlehnung an die Filmreihe «Rocky» mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle.
Das Instagram-Publikum reagierte positiv auf die Aufnahmen: «Ein kämpferischer Präsident für Frankreich. Wunderschöne Aufnahmen», kommentierte eine Nutzerin. «Unser Präsident ist muskulös», schreibt ein weiterer User. «Ein Moment grosser Intensität», meint ein anderer. Noch ein Nutzer bezeichnet Macron in seinem Kommentar als «Krieger».
Zuletzt hatte es insbesondere zwischen Berlin und Paris offenen Streit wegen der Ukraine-Politik gegeben. Während Macron das Entsenden von Bodentruppen vor gut drei Wochen erstmals öffentlich nicht ausschloss, hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ihm in den Tagen darauf mehrfach widersprochen und gesagt, er werde keine Bundeswehrsoldaten in die Ukraine entsenden.
Daraufhin trafen sich am vergangenen Freitag zunächst Macron und Scholz in Berlin, später stiess dann auch Polens Ministerpräsident Donald Tusk dazu.
«Zwischen dem Bundeskanzler und mir hat es nie Ärger gegeben. Wir haben eine sehr grosse Gemeinsamkeit in Bezug auf die Ziele und die Situation», sagte Macron nach dem Treffean der Zeitung «Le Parisien». «Nur die Art und Weise, wie sie übersetzt werden, ist unterschiedlich, weil die strategischen Kulturen unserer Länder verschieden sind.» Deutschland habe eine Kultur grosser Vorsicht und Nichtintervention, während Frankreich über Atomwaffen verfüge und eine Berufsarmee beibehalten und ausgebaut habe.
Wie Macron der Pariser Zeitung sagte, dürfe der Westen sich nicht von Russlands Präsident Wladimir Putin bang machen lassen. «Putin pflegt einen Diskurs der Angst. Wir dürfen uns nicht einschüchtern lassen, denn wir haben es nicht mit einer Grossmacht zu tun», meinte Macron. Seine neuen Fotos könnten dabei ein Fingerzeig sein.