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Macron ruft nach Tod von korsischem Nationalisten zu Ruhe auf

Macron ruft nach Tod von korsischem Nationalisten zu Ruhe auf

22.03.2022, 14:47
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French President Emmanuel Macron delivers his speech during a tribute ceremony for victims of the 2012 attacks, at the Halle aux Grains in Toulouse, southwestern France, Sunday, March 20, 2022. French ...
Bild: keystone

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat die Bevölkerung Korsikas nach dem Tod des korsischen Nationalisten Yvan Colonna zu Ruhe aufgerufen. Der wegen Mordes inhaftierte Colonna war in Folge eines Angriffes im Gefängnis von Arles gestorben.

Die Attacke hatte auf der Mittelmeerinsel heftige Ausschreitungen ausgelöst. Macron sprach im Sender France Bleu am Dienstag von einer ernsten Situation. «Das Wichtigste ist, dass die Ruhe anhält, dass die Diskussionen weitergehen und dass wir uns alle daran gebunden fühlen, dass die Korsen ein besseres Leben haben können.»

Der 61-jährige Colonna war vor knapp drei Wochen von einem Mitgefangenen im südfranzösischen Arles angegriffen und lebensgefährlich verletzt worden. Bis zu seinem Tod am Montag lag er im Koma. Wegen des Mordes am Präfekten von Korsika 1998 sass Colonna eine lebenslange Haftstrafe ab. Macron sagte, man werde die Konsequenzen aus dem angeforderten Bericht zum Tod Colonnas ziehen. Solche Geschehnisse könne man in den Gefängnissen nicht zulassen.

Das Verhältnis zwischen Korsika und der Regierung in Paris gilt seit langem als schwierig. Jahrzehntelang kämpften korsische Separatisten für mehr Eigenständigkeit, oft mit Gewalt. Die Untergrundorganisation FLNC legte 2014 die Waffen nieder. Etwa zeitgleich gewannen gemässigte Nationalisten politisch an Bedeutung. Mittlerweile haben sie die Mehrheit im Regionalparlament und fordern einen Autonomiestatus.

Der Angriff auf Colonna löste auf Korsika teils gewaltvolle Proteste von Nationalisten aus. Demonstranten warfen den französischen Behörden vor, mitschuldig an dem Angriff auf Colonna zu sein. Experten führten die Gewalt auch darauf zurück, dass nationalistische Forderungen in den vergangenen Jahren nicht erreicht wurden und ein echter Dialog mit der Regierung in Paris nicht stattfand. Frankreich erklärte sich nun bereit, mehr Autonomie für Korsika in den Blick zu nehmen. Wie genau dies aussehen könnte, solle noch geklärt werden. (aeg/sda/dpa)

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