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Frankreich

Sarkozy wegen überhöhter Wahlkampfkosten zu Haftstrafe verurteilt

Wahlkampffinanzierung: Sarkozy zu Haftstrafe verurteilt – aber er darf in den Hausarrest

30.09.2021, 11:4830.09.2021, 13:18
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FILE - In this April 28, 2012 file photo, France's President and candidate for re-election in 2012, Nicolas Sarkozy, gestures as he delivers a speech during a campaign meeting in Cournon-d'A ...
Verurteilt: Sarkozy.Bild: keystone

Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy ist wegen illegaler Wahlkampffinanzierung zu einem Jahr Haft verurteilt worden. Das Gericht in Paris entschied am Donnerstag, dass der 66-Jährige die Strafe in Form eines elektronisch überwachten Hausarrests mit einer Fussfessel verbüssen darf.

Dem Gericht zufolge überschritt Sarkozy 2012 die gedeckelten Wahlkampfkosten bei seiner letztlich gescheiterten Wiederwahlkampagne. Der Konservative regierte von 2007 bis 2012 im Élyséepalast.

In Frankreich sind die Ausgaben für einen Wahlkampf gedeckelt, um mehr Chancengleichheit zwischen den Kandidaten zu schaffen. 2012 lag die erlaubte Obergrenze bei 22,5 Millionen Euro. Tatsächlich sollen von Sarkozys Team mindestens 42,8 Millionen ausgegeben worden sein.

Um die Mehrausgaben zu vertuschen, sollen Ausgaben durch ein System fiktiver Rechnungen von seiner Partei UMP – inzwischen in Republikaner umbenannt – getarnt worden sein. Erfunden haben soll Sarkozy das System zwar nicht, er habe wichtige Hinweise von Buchhaltern aber ignoriert. Sarkozy hatte die Vorwürfe vor Gericht zurückgewiesen und erklärt, man habe in dem Wahlkampf nicht finanziell über die Stränge geschlagen. Zum Urteilsspruch erschien er nicht persönlich vor Gericht.

Neben dem einstigen Hoffnungsträger der französischen bürgerlichen Rechten standen in dem Verfahren 13 Menschen wegen des Verdachts auf Betrug und Beihilfe vor Gericht. Das Gericht sprach sie alle schuldig und verhängte teils mehrjährige Haftstrafen, die in Teilen auf Bewährung ausgesetzt wurden und im übrigen im Hausarrest stattfinden sollen.

Für Sarkozy ist es nicht die erste Verurteilung. Im März wurde er in einer anderen Affäre wegen Bestechung und unerlaubter Einflussnahme zu drei Jahren Haft verurteilt, davon zwei auf Bewährung. Kein Präsident der 1958 gegründeten Fünften Republik Frankreichs wurde bisher so hart bestraft. Sarkozy hat angekündigt, Berufung einzulegen. Die französische Justiz ermittelt gegen ihn ausserdem wegen angeblicher Zahlungen Libyens im Wahlkampf 2007.

(aeg/sda/dpa)

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4 Kommentare
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DonChaote
30.09.2021 12:01registriert März 2014
Ist ihm bestimmt herzlich egal… gewählt wurde er ja damals trotzdem, die entsprechenden einflussreichen Kontakte konnte er auch knüpfen… jetzt noch ein Jährchen Hausarrest und gut ist? Bestimmt sehr abschreckend für zukünftige Wahlkampfspendenempfänger. Aber wo kämen wir denn da hin, wenn man die Reichen davon abhalten würde, die Politiker zu kaufen, bzw. die Politiker davon, sich kaufen zu lassen…
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