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Gesundheit

Müttersterblichkeit laut WHO noch hoch mit 260'000 Tote pro Jahr

Ein neugeborenes Maedchen liegt neben seiner Mutter nach einer Kaiserschnittgeburt, aufgenommen am 19. Juni 2020 in der Privatklinik Bethanien in Zuerich. (KEYSTONE/Gaetan Bally)
Ein neugeborenens Kind, dass neben seiner Mutter liegt. (Symbolbild)Bild: KEYSTONE

WHO: Müttersterblichkeit noch hoch – 260'000 Tote pro Jahr

07.04.2025, 07:1807.04.2025, 07:18
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Weltweit sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2023 rund 260'000 Frauen vor, während und kurz nach der Geburt ihres Kindes gestorben.

Alle zwei Minuten verliert demnach eine Frau wegen Komplikationen im Zusammenhang mit der Schwangerschaft ihr Leben. Es fehle angesichts von Blutungen, Blutdruckproblemen und Infektionen oft die Betreuung durch kundiges medizinisches Personal, berichtet die WHO.

Die Zahlen zur Müttersterblichkeit seien inakzeptabel. «Die meisten dieser Todesfälle wären vermeidbar», hiess es seitens der WHO anlässlich des heutigen Weltgesundheitstags. Besonders in Teilen Afrikas sowie generell in den besonders armen Ländern sei das Risiko weiterhin hoch. Europa gehört demnach mit insgesamt 450 Todesfällen 2023 zu den Regionen mit besonders niedriger Müttersterblichkeit.

Nirgends sei die Situation für die Frauen so schlimm wie in Nigeria. Allein dort sind laut WHO 2023 rund 75'000 Frauen rund um die Geburt ihres Kindes gestorben. Hohe Todeszahlen wiesen auch Indien, die Demokratische Republik Kongo und Pakistan auf. Diese vier Länder verzeichneten den Angaben zufolge fast die Hälfte aller weltweiten Fälle.

Verschärft werde die Lage durch die zahlreichen bewaffneten Konflikte. In den betroffenen Regionen sei die Gefahr für Schwangere und junge Mütter durch die unzureichende Betreuung besonders hoch, so die WHO und weitere Organisationen in ihrem Bericht.

WHO: Regionaler Trend besorgniserregend

Zwar falle der Langzeitvergleich positiv aus – im Jahr 2000 lag die Zahl der Sterbefälle wegen einer Schwangerschaft weltweit bei schätzungsweise 443'000 – aber nun zeichne sich regional ein besorgniserregender Trend ab, warnte die WHO.

In den USA, die bisher eine sehr geringe Müttersterblichkeit vorwiesen, beobachte die WHO in Übereinstimmung mit den Zahlen der nationalen Gesundheitsbehörden einen steigenden Trend, so eine Sprecherin. In Lateinamerika seien in den vergangenen Jahren nur geringe Fortschritte beobachtet worden.

Bei der aktuellen Entwicklung werde das Ziel der WHO, bis 2030 die Müttersterblichkeit unter ein Niveau von 70 Todesfällen auf 100'000 Geburten zu senken, deutlich verfehlt, hiess es. Die WHO rief dazu auf, Frauen über die Gesundheitsrisiken besser aufzuklären, den Zugang zu medizinischer Betreuung zu erleichtern und nicht beim Fachpersonal zu sparen. (sda/dpa)

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