Die Regierung wolle 1,5 Milliarden Pfund (etwa 1,8 Milliarden Euro) in den Bau von mindestens sechs neuen Fabriken investieren, kündigte das Verteidigungsministerium in London an. Die Streitkräfte sollen zudem mehr Waffen mit grösserer Reichweite bekommen. Details etwa zum Zeitplan wurden allerdings nicht genannt.
Russlands völkerrechtswidriger Einmarsch in der Ukraine habe auf harte Weise gezeigt, dass ein Militär nur so stark wie die dahinterstehende Industrie sei, teilte Verteidigungsminister John Healey mit. Mit deren Stärkung sollten Gegner abgeschreckt sowie das Land sicherer und stärker gemacht werden.
Grossbritanniens Regierung, die seit fast einem Jahr von der sozialdemokratischen Labour-Partei gestellt wird, werde am Montag einen grossangelegten Bericht zur Überprüfung der Verteidigungspolitik vorstellen, meldete die britische Nachrichtenagentur PA. Geraten werde darin etwa, eine Munitionsproduktion zu schaffen, die bei Bedarf schnell hochgefahren werden könne, teilte das Ministerium mit. Der Fernsehsender Sky News merkte an, dass in der Mitteilung nicht dargelegt werde, wann und wie die Fabriken entstehen solle.
Premierminister Keir Starmer hatte vor seinem Besuch bei US-Präsident Donald Trump im Februar eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben angekündigt. Die Ausgaben sollen bis 2027 auf 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen. Bislang liegen sie bei etwa 2,3 Prozent, im Finanzjahr 2023/24 wurden 53,9 Milliarden Pfund (etwa 63,9 Milliarden Euro) investiert. Nach 2029 soll eine weitere Erhöhung auf drei Prozent folgen.
Verteidigungsminister Healey geht davon aus, dass sein Land bis 2034 drei Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben wird. Er habe «keine Zweifel daran», dass das «in der nächsten Legislaturperiode» passieren werde, sagte er der Zeitung «Times». (sda/dpa)