International
Grossbritannien

Erwähnung von Falklandinseln in EU-Dokument erhitzt Gemüter in London

Erwähnung von Falklandinseln in EU-Dokument erhitzt Gemüter in London

Falklandinseln oder Malwinen? Die Regierung in London hat sich am Donnerstag entrüstet gezeigt über ein EU-Dokument, in dem das britische Überseegebiet sowohl mit dem englischen als auch dem spanischen Namen erwähnt wurde.
21.07.2023, 10:2721.07.2023, 10:28

Argentinien erhebt seit langem Ansprüche auf die kleine Inselgruppe mit nur etwa 3000 Einwohnern im Südatlantik. Den Versuch von Buenos Aires, die Inseln mit militärischer Gewalt unter seine Kontrolle zu bringen, konnten die Briten im sogenannten Falklandkrieg im Jahr 1982 jedoch zurückschlagen.

epa04690060 (FILE) A file photograph dated 21 March 2012 showing an overview of an area of Stanley in the Falkland Islands. Falkland Oil and Gas Limited, an oil and gas exploration company exploring a ...
Die Falklandinseln sind eine abgelegene Inselgruppe im Südatlantik.Bild: EPA/EFE FILE

Hintergrund der aktuellen Aufregung ist eine Formulierung in der Abschlusserklärung eines Gipfels der EU mit lateinamerikanischen und karibischen Staaten (Celac). Darin wird neben der britischen Bezeichnung «Falkland Islands» auch der spanische Name «Islas Malvinas» verwendet. Ältere Erwähnungen des spanischen Namens sucht man im Online-Archiv der EU vergeblich.

Aussenminister äussert sich dazu

Nachdem britische Medien das Thema reihenweise aufgegriffen hatten, sah sich Aussenminister James Cleverly am Donnerstag zu der Feststellung genötigt, dass 99.8 Prozent der Menschen auf den Falklandinseln in einem Referendum dafür gestimmt hatten, weiterhin zur «Familie» des Vereinigten Königreichs zu gehören. «Argentinien und die EU sollten auf deren demokratische Wahl hören», schrieb Cleverly auf Twitter.

Zuvor hatte ein Sprecher von Premierminister Rishi Sunak (Konservative) von einer «bedauerlichen Wortwahl» Brüssels gesprochen. Dass sich die Position der EU nicht geändert habe, sei inzwischen zu Recht klargestellt worden.

Vonseiten des Auswärtigen Dienstes der EU heisst es: «Die EU-Mitgliedstaaten haben ihre Ansichten und Positionen zu den Falkland Islands/Islas Malvinas nicht geändert.» In der Stellungnahme wurde jedoch weiterhin sowohl der spanische als auch der englische Name verwendet. Weiter heisst es, die EU habe immer ein offenes Ohr für die Standpunkte ihrer Partner und nehme diese zur Kenntnis. (saw/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
8 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
mstuedel
21.07.2023 10:54registriert Februar 2019
Naja, bei einer Konferenz der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten ist wohl Spanisch auch eine offizielle Konferenzsprache, und da darf wohl auch der spanische Namen dieser Inselgruppe verwendet werden, oder etwa nicht?
273
Melden
Zum Kommentar
8
Trump fordert nach Hamas-Reaktion Ende der Gaza-Bombardierungen – die wichtigsten Punkte
Die Terrororganisation Hamas hat Teilen von Trumps Friedensplan in der Nacht auf Samstag zugestimmt. Sie fordert allerdings weitere Verhandlungen. Wie die Welt auf die Nachricht reagiert und wie es jetzt weiter geht.
Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat Teile des Plans von US-Präsident Donald Trump für eine Beendigung des Gaza-Kriegs akzeptiert. Darunter sei grundsätzlich die Freilassung aller Geiseln, teilte sie mit. Derzeit sind noch 48 Geiseln in der Gewalt von Islamisten, darunter auch deutsche Staatsbürger. 20 der Entführten sind nach israelischen Informationen noch am Leben. Die Terrororganisation forderte aber zugleich weitere Verhandlungen. Wie es jetzt weitergeht.
Zur Story