International
Italien

Tod eines Tauchers: Bergung der Superjacht Bayesian in Italien gestoppt

Tod eines Tauchers: Bergung der Superjacht «Bayesian» in Italien gestoppt

10.05.2025, 19:56
Mehr «International»

Die Bergung der im vergangenen Sommer gesunkenen Superjacht «Bayesian» ist nach dem Tod eines Tauchers auf unbestimmte Zeit unterbrochen worden. Das britische Unternehmen TMC Marine, das die Arbeiten leitet, begründete den vorläufigen Stopp mit den Ermittlungen der Behörden zur Todesursache. Der 39 Jahre alte Mann aus den Niederlanden konnte am Freitag nach einem Tauchgang nur noch tot aus dem Wasser gezogen werden.

The multi-purpose floating work barge Hebo Lift 2 monitors the stretch of sea off Porticello, near Palermo, Sicily, Italy, Sunday, May 4, 2025, where the British superyacht Bayesian sunk on August 19, ...
Die Bergung der «Bayesian» wird vorerst ausgesetzt.Bild: keystone

Aufschluss erhoffen sich die Ermittler von der Autopsie. Zunächst war vermutet worden, dass der Taucher einen Schwächeanfall erlitt oder eine Sauerstoffflasche defekt war. Nach Informationen der italienischen Nachrichtenagentur Ansa gibt es nun jedoch Hinweise, dass er beim Hantieren mit einem Schneidbrenner von einem Metallstück getroffen wurde.

Noch kein Termin für Wiederaufnahme der Bergungsarbeiten

Der Untergang vor der italienischen Mittelmeer-Insel hatte im vergangenen Sommer rund um die Welt Schlagzeilen gemacht. Sieben Menschen kamen damals ums Leben. Die «Bayesian» liegt seither etwa 50 Meter tief auf dem Meeresboden, ungefähr einen Kilometer von der Küste entfernt. Die Bergung gilt als extrem kompliziert. Die Kosten werden auf mehrere Millionen Euro geschätzt.

epa11555085 A handout photo made available on 19 August 2024 by Perini Navi Press Office shows the 'Bayesian' sailing boat, in Palermo, Sicily, Italy. At least one person died, six remain mi ...
So sah die «Bayesian» aus.Bild: keystone

Die als «unsinkbar» deklarierte 56-Meter-Jacht war Mitte August vor dem kleinen Hafen Porticello an der Nordküste untergegangen – während eines Unwetters, innerhalb einer Viertelstunde nur. Bei den Toten handelt es sich um den britischen Software-Milliardär Mike Lynch, dessen 18-jährige Tochter, zwei befreundete Paare und den Schiffskoch. Bis auf den Koch konnte sich die gesamte Besatzung retten. Insgesamt überlebten 15 Crewmitglieder und Gäste.

Viele Spekulationen um Unglücksursache

Zur Unglücksursache gibt es jede Menge Spekulationen bis hin ins Geheimdienst-Milieu. Lynch hatte über eines seiner Unternehmen Verbindungen zu verschiedenen internationalen Geheimdiensten. Offiziell ermittelt wird bislang gegen den Kapitän und zwei weitere Besatzungsmitglieder. Ihnen wird zur Last gelegt, Sturmwarnungen ignoriert und sich nur selbst in Sicherheit gebracht zu haben.

Die «Bayesian» mit einem Gewicht von 473 Tonnen gehörte zu den grössten Segeljachten weltweit. Aufnahmen von Unterwasserkameras zeigen, dass das Schiff auf dem Meeresboden noch recht intakt auf der rechten Seite liegt. Die Bergungsarbeiten hatten sich bereits mehrfach verzögert. Zuletzt hatte es geheissen, sie solle bis Mitte Juni abgeschlossen sein. (dab/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
1
    Kardinal Parolin: «Auf die Annahme der Papstwahl folgte langer Applaus»

    Der italienische Kurienkardinal Pietro Parolin hat sich zufrieden über die Wahl von Papst Leo XIV. zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche geäussert. Der Kardinalstaatssekretär, der vor dem Konklave selbst als Favorit gegolten hatte, schrieb: «Ich glaube, ich verrate kein Geheimnis, wenn ich schreibe, dass ein sehr langer und herzlicher Beifall auf die Annahme (der Wahl) folgte, die ihn zum 267. Papst der katholischen Kirche machte.» Zugleich bekundete er Freude, dass sich die Kardinäle innerhalb von nur 24 Stunden auf den Nachfolger von Papst Franziskus einigen konnten.

    Zur Story