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Proteste in Peru dauern an: Feuer im Zentrum, mehrere Personen verletzt

Proteste in Peru dauern an: Feuer im Zentrum, mehrere Personen verletzt

20.01.2023, 06:41
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Bei Protesten gegen die peruanische Regierung haben sich Demonstranten und Polizisten in der Hauptstadt Lima schwere Auseinandersetzungen geliefert. Die Regierungsgegner schleuderten Steine und Feuerwerkskörper auf die Polizisten, die Beamten feuerten Tränengas in die Menge, wie am Donnerstag im Fernsehen zu sehen war. Die Demonstranten versuchten nach einem Bericht des Radiosenders RPP zum Kongress vorzudringen. Mehrere Menschen wurden bei den Zusammenstössen verletzt.

epa10416867 A fire burns in a mansion, as seen from the historic Plaza San Martin, where anti-government protestors clashed with police on the same day, in Lima, Peru, 19 January 2023. EPA/STR
Mit einem Grosseinsatz versucht die Feuerwehr, dem Brand im Zentrum Limas Herr zu werden.Bild: keystone

Im Zentrum von Lima ging ein Gebäude in Flammen auf. Mehr als 25 Einheiten der Feuerwehr seien im Einsatz, um zu verhindern, dass der Brand auf benachbarte Häuser übergreife, sagte der Kommandant der Feuerwehr, Mario Casaretto, dem Sender RPP. Das Feuer sei «ausser Kontrolle», hiess es. Ob es einen Zusammenhang mit den Protesten gebe, war zunächst nicht bekannt.

Die Proteste richten sich gegen die Regierung von Übergangspräsidentin Dina Boluarte. Diese rief die Protestierenden in einer Ansprache am Abend zum Dialog auf und kündigte Konsequenzen für diejenigen an, «die Chaos und Unordnung stiften wollen».

Die Demonstranten fordern den Rücktritt der Staatschefin, die Auflösung des Kongresses und die Freilassung des inhaftierten Ex-Präsidenten Pedro Castillo. Der frühere Dorfschullehrer wollte im Dezember einem Misstrauensvotum zuvorkommen und löste den Kongress auf. Das Parlament enthob ihn daraufhin des Amtes. Er wurde wegen des Vorwurfs eines versuchten Staatsstreichs festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft.

Tausende Menschen waren am Donnerstag unter dem Motto «Toma de Lima» (Einnahme von Lima) vor allem aus dem Süden von Peru nach Lima gekommen. Auch in anderen Teilen des südamerikanischen Landes kam es zu heftigen Protesten. In der Stadt Arequipa kam eine Person ums Leben, zehn weitere wurden verletzt, wie die staatliche Ombudsstelle mitteilte. Seit Beginn der Proteste im Dezember kamen in Peru mehrere Dutzend Menschen ums Leben. (sda/dpa)

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