Ein kalifornisches Gericht hat grünes Licht für die Auslieferung des früheren peruanischen Präsidenten Alejandro Toledo in sein Heimatland gegeben. Ob Toledo tatsächlich ausgeliefert wird, entscheidet die US-Regierung.
Die peruanischen Behörden hätten ausreichende Beweise dafür vorgelegt, dass Toledo sich mutmasslich der Kollusion und Geldwäsche schuldig gemacht habe, begründete der zuständige Richter Thomas Hixson die Entscheidung am Dienstag.
«Wir begrüssen die Entscheidung von Richter Hixson, welche die Position des peruanischen Staates mit Blick auf die Auslieferung Toledos unterstützt, damit ihm in unserem Land der Prozess gemacht werden kann», schrieb Perus Justizminister Torres auf Twitter.
Recibimos con satisfacción el fallo del juez Hixson que respalda la posición del Estado peruano sobre la extradición de Toledo para que sea juzgado en nuestro país. Toledo puede hacer uso del recurso de habeas corpus, caso en el que estaremos a la espera si es admitido o no.
— Aníbal Torres V. (@anibaltorresv) September 28, 2021
Toledo war von 2001 bis 2006 peruanischer Präsident. Er wird im Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht beschuldigt. Den Ermittlern zufolge erhielt Toledo 20 Millionen Dollar von Odebrecht. Im Gegenzug soll er dem Unternehmen den Auftrag zum Bau einer Autobahnverbindung zwischen Peru und Brasilien verschafft haben. Toledo weist die Anschuldigungen zurück.
Die Entscheidung über die tatsächliche Auslieferung Toledos obliegt der US-Regierung. Toledo steht derzeit unter Hausarrest in Kalifornien. In Kalifornien war der heute 75-jährige Ex-Staatschef im Juli 2019 festgenommen worden. Bereits gut ein Jahr zuvor hatte Peru bei den USA seine Auslieferung beantragt.
Der brasilianische Odebrecht-Konzern steht im Mittelpunkt eines weitverzweigten Korruptionsskandals, der in den vergangenen Jahren zahlreiche lateinamerikanische Staaten erfasst hat. In einigen Ländern lösten die Korruptionsfälle um Odebrecht politische Krisen aus. (aeg/sda/afp)