Auf der Suche nach einem der letzten Orte der Ruhe war ich mit meiner Freundin im Sommer 2019 dort. Auf St.Helena. Einer Insel im Südatlantik, die nach wie vor zu Grossbritannien gehört. Wohin einst Napoléon verbannt worden ist. Wo Jonathan im Garten des Gouverneur-Sitzes lebt. Die 1832 geborene Schildkrönte ist das älteste Landlebewesen der Welt.
Und nun in Zeiten, da unsere Welt aus den Fugen geraten ist, haben wir uns an die unvergesslichen stillen Tage auf St.Helena erinnert. Und wir fragten uns: Wie mag es jetzt dort sein? Ist dieses Paradies vielleicht gar von der Krise verschont worden und so etwas wie ein letzter sicherer Ort auf dieser Erde?
Auf St.Helena residiert Gouverneur Dr. Philip Rushbrook. Wir hatten einen unvergesslichen Nachmittag bei Tee und Gebäck mit dem Vertreter der Queen verbracht. Also haben wir ihn nun gefragt, wie die Lage auf «seinem» St.Helena im April 2020 ist.
Seine Antwort, die er uns über seine Gesundheitsbeauftragte Kimberley Peters übermitteln lässt, ist eine gute Nachricht in einer Welt mit zu vielen schlechten Nachrichten.
Auf St.Helena gebe es keine einzige Infektion mit Covid-19. Die Welt dort ist also noch in Ordnung. Der Flughafen sei weiterhin offen. Aber die Linienflüge von und nach Johannesburg seien wegen der Krisen-Massnahmen in Südafrika eingestellt worden.
Es gelte bis auf weiteres eine Einreisesperre. Davon ausgenommen seien nur Inselbewohner oder Leute mit einer langfristigen Aufenthaltsgenehmigung oder Personen, die eine persönliche Einreisegenehmigung des Gouverneurs haben. Aber alle ankommenden Personen müssen bei ihrer Ankunft für 14 Tage in Selbst-Quarantäne. Die Geschäfte und Restaurants seien offen. Von Kunden bzw. Gästen seien die Abstandsregeln einzuhalten.
Die Reise nach St.Helena dauert von Europa aus mindestens zwei Tage und ist nur mit einem Linien-Flug über die südafrikanische Wirtschaftsmetropole Johannesburg möglich. Oder – zumindest theoretisch – mit dem Privatjet oder mit dem eigenen Schiff. Der isolierten Lage im Südatlantik verdankt St.Helena wahrscheinlich ein Glück. In normalen Zeiten hemmt diese Einsamkeit mit nur einem Flug pro Woche die eigentlich erwünschte Entwicklung des Tourismus. Pro Jahr reisen weniger als 7000 Personen auf die Insel.
Das Postschiff, das einst Kapstadt mit St.Helena verbunden hat, fährt seit der Eröffnung des Flughafens auch nicht mehr. Seit dem 14. Oktober 2017 gibt es für Touristen nur noch die Flugverbindung über Johannesburg. Die Versorgung der Insel läuft über Frachtschiffe. Und hin und wieder ankern Segler vor Jamestown.
Vor der Viruskrise war die Förderung des Tourismus, der Ausbau der Flugverbindungen eines der Ziele für die Förderung der Wirtschaft auf einer Insel, die von den Subventionen aus England abhängig ist. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 200. Todestages von Kaiser Napoléon (5. Mai 1821) sollen nächstes Jahr sogar Kreuzfahrschiffe Besucher auf die Insel bringen. Ist das wirklich eine gute Idee?
Es wäre halt schön, wenn St.Helena eine Oase der Ruhe bleiben könnte.
Zitat meines Opas.
Dann habe ich gemerkt, dass Klausi ja zur Zeit etwas unterbeschäftigt ist und deswegen auf (zum Glück nicht so zynische) Reiseblogs umsteigen muss.
Niemand:
Absolut gar niemand:
Kreuzfahrtunternehmen: heii lass uns mit Schiffen dort anlegen&mehrere 1000 Personen in einem Tag auf die Insel loslassen