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Nahost-Ticker: Jerusalemer Patriarchen warnen vor Gaza-Einnahme

Patriarchen warnen vor Gaza-Einnahme +++ Landesweite Proteste in Israel

Die wichtigsten Ereignisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
26.08.2025, 12:1226.08.2025, 12:12
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13:12
Israels Oppositionsführer fordert Annahme von Gaza-Deal
Israels Oppositionsführer Jair Lapid hat die rechtsreligiöse Regierung dazu gedrängt, ein Abkommen mit der Hamas über ein Ende des Kriegs und die Freilassung der Geiseln abzuschliessen.

Lapid sagte dem israelischen Nachrichtenportal «ynet», ein ranghoher Repräsentant eines der vermittelnden Länder habe ihm gesagt, Israel sei immer noch eine Antwort auf den jüngsten Vorschlag schuldig.

Der Vorschlag enthalte demnach 98 Prozent dessen, was der US-Sondergesandte Steve Witkoff zuvor übermittelt habe, sagte Lapid. Dieser Plan sieht eine 60-tägige Waffenruhe vor, während der zunächst zehn lebende Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge freikommen.

Israel hatte den ursprünglichen Witkoff-Vorschlag im Frühjahr akzeptiert, die Hamas hatte ihn jedoch damals abgelehnt und auf einem Deal für ein Ende des Kriegs beharrt. Vor gut einer Woche hatte die islamistische Terrororganisation dann aber «positiv» auf den neuen Vorschlag reagiert. Nun signalisiert Israel wiederum, es sei nicht an einem Teilabkommen interessiert.

Man könne den Deal auf der Basis des jüngsten Vermittlungsvorschlags abschliessen, sagte Lapid unter Berufung auf sein Gespräch. Der Vermittler habe ihm gesagt: «Wir verstehen nicht, warum Israel sich nicht einmal bei uns zurückgemeldet hat.»

Kritiker werfen dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vor, den Krieg aus politischen Gründen zu verlängern. Seine rechtsextremen Koalitionspartner, von denen sein politisches Überleben abhängt, sind gegen eine Waffenruhe.

Katar, Ägypten und die USA vermitteln bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas. (sda/dpa)
9:56
Kirchenoberhäupter in Jerusalem warnen vor Gaza-Einnahme
Kirchenoberhäupter in Jerusalem haben eindringlich vor den Folgen der geplanten Einnahme der Stadt Gaza durch die israelische Armee gewarnt.

In einer gemeinsamen Botschaft des griechisch-orthodoxen und des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem äusserten sie grosse Sorge angesichts der geplanten Evakuierung der Stadt, in der sich Hunderttausende Zivilisten drängten.

Sowohl die griechisch-orthodoxe Kirche des heiligen Porphyrius als auch die katholische Kirche der Heiligen Familie – beide in der Stadt Gaza gelegen – dienten seit Beginn des Krieges vor fast zwei Jahren als Zufluchtsort für Hunderte Zivilisten, hiess es weiter. Darunter seien auch Frauen, Kinder und ältere Menschen. In einem Gebäude der katholischen Kirche würden auch seit Jahren Menschen mit Behinderungen betreut.

Im Heiligen Land sind Christen nur eine kleine Minderheit: In Israel bekennen sich rund 180'000 der zehn Millionen Einwohner zum Christentum. Schätzungen zufolge leben im Westjordanland und im arabisch geprägten Ostteil Jerusalems 50'000 Christen, im umkämpften Gazastreifen rund 1000.


Der Lateinische Patriarch Pierbattista Pizzaballa und der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III.

Flucht aus Gaza käme für Geschwächte «einem Todesurteil gleich»

«Viele von denen, die innerhalb der Mauern der Anlagen Zuflucht gesucht haben, sind durch die Entbehrungen der vergangenen Monate geschwächt und unterernährt», hiess es in der Mitteilung der Kirchenoberhäupter. «Die Stadt Gaza zu verlassen und zu versuchen, in den Süden zu flüchten, käme nichts Geringerem als einem Todesurteil gleich.»

Aus diesem Grund hätten die Geistlichen und Ordensschwestern beschlossen, «zu bleiben und weiterhin für all jene zu sorgen, die sich in den Anlagen aufhalten».

Es sei «an der Zeit, diese Spirale der Gewalt zu beenden, dem Krieg ein Ende zu setzen und das Gemeinwohl der Menschen in den Vordergrund zu stellen», lautete es weiter. «Mit grosser Dringlichkeit appellieren wir an die internationale Gemeinschaft, auf ein Ende dieses sinnlosen und zerstörerischen Krieges hinzuwirken sowie auf die Rückkehr der Vermissten und der israelischen Geiseln.» (sda/dpa)
9:24
Landesweiter Protesttag startet in Israel
Mit der Forderung nach einer sofortigen Freilassung der Geiseln und einem Ende des Gaza-Krieges hat in Israel ein grosser Protesttag begonnen. Es kam landesweit zu Demonstrationen und Strassenblockaden.

Eine zentrale Schnellstrasse im Bereich der Küstenstadt Tel Aviv wurde blockiert, nördlich von Tel Aviv verbrannten Demonstranten Reifen auf einer Strasse, wie ein Fotoreporter der Deutschen Presse-Agentur (dpa) berichtete.



Das Forum der Geisel-Angehörigen hatte unter dem Motto «Israel steht zusammen» zu verschiedenen Protestaktionen aufgerufen. Sie werfen dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu vor, den Krieg aus politischen Gründen zu verlängern. Seine rechtsextremen Koalitionspartner, von denen sein politisches Überleben abhängt, sind gegen eine Waffenruhe.

Am Abend ist eine grosse Kundgebung auf dem «Platz der Geiseln» im Zentrum von Tel Aviv geplant. Vor gut einer Woche hatten Hunderttausende Israelis bei einer Grossdemonstration ihre Solidarität mit den Geiseln zum Ausdruck gebracht. Insgesamt werden noch 50 Geiseln im Gazastreifen festgehalten, 20 davon sollen am Leben sein. (sda/dpa)
23:04
Schweiz verurteilt israelischen Angriff auf Spital im Gazastreifen
Die Schweiz verurteilt den israelischen Angriff auf das Nasser-Spital in Chan Junis im Gazastreifen aufs Schärfste. Beim Angriff wurden zahlreiche Zivilisten getötet, wie das Aussendepartement mitteilte.

Zivilisten und zivile Infrastrukturen müssen gemäss dem Völkerrecht jederzeit geschützt werden, schrieb das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Montag auf der Plattform X.

Im Spital in Chan Junis im Süden des Küstenstreifens wurden bei dem israelischen Angriff nach Krankenhausangaben 19 Menschen, unter ihnen fünf Journalisten, getötet. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde sprach von 20 Toten. Die Empörung über den Vorfall ist international gross. (sda)
14:35
Presseverband FPA fordert Schutz von Journalisten in Gaza
Der Auslandspresseverband in Israel (FPA) hat die Tötung von fünf Journalisten bei einem israelischen Angriff im südlichen Gazastreifen verurteilt. Der Verband sei «empört und schockiert» über den tödlichen Vorfall im Nasser-Krankenhaus in Chan Junis, hiess es in einem Post auf der Plattform X.

Eine Gruppe von Journalisten internationaler Medien – darunter Reuters, AP und Al-Dschasira – sei gemeinsam getötet worden. Es handele sich um einen der Vorfälle mit den meisten getöteten Journalisten, die für internationale Medien arbeiteten, seit Beginn des Kriegs vor fast zwei Jahren, schrieb der Verband.

Man fordere eine sofortige Erklärung von der Armee und dem Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. «Wir rufen Israel auf, ein für alle Mal die abscheuliche Praxis zu beenden, gezielt Journalisten anzugreifen», hiess es weiter in der Mitteilung. Zu viele Journalisten seien bereits grundlos getötet worden. Israel blockiere zudem weiterhin den Zugang ausländischer Journalisten nach Gaza.

«Dies muss ein Wendepunkt sein», forderte der Verband. «Wir appellieren an internationale Führungspersönlichkeiten: Tut alles, was ihr könnt, um unsere Kollegen zu schützen. Wir schaffen das nicht allein.» (sda/dpa)
14:26
Zahl der Todesopfer nach israelischem Angriff im Jemen steigt
Nach massiven israelischen Luftangriffen im Jemen ist die Zahl der Todesopfer den Behörden zufolge auf zehn angestiegen. Das von der Huthi-Miliz kontrollierte Gesundheitsministerium meldete, dass ausserdem 92 Menschen verletzt worden sein. Zuvor hatten die Behörden von vier Toten und fast 70 Verletzten gesprochen.

Israels Luftwaffe hatte am Sonntagabend nach eigenen Angaben erneut Ziele im Jemen angegriffen. Unter anderem sei in der Hauptstadt Sanaa eine militärische Anlage in einem Gebiet getroffen worden, in dem sich der Präsidentenpalast befindet. Weitere Ziele seien zwei Elektrizitätswerke und ein Treibstofflager gewesen, die der Versorgung der Huthi-Miliz dienten.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor knapp zwei Jahren greifen die Huthi Israel immer wieder mit Raketen und Drohnen an - nach eigenen Angaben als Ausdruck ihrer Solidarität mit der islamistischen Hamas. Israel greift im Gegenzug Ziele im Jemen an. (sda/dpa)
14:06
Klinik: Fünf Journalisten unter 19 Toten bei Angriff Israels
Bei einem israelischen Angriff im Süden des Gazastreifens sind nach Krankenhausangaben 19 Menschen getötet worden, darunter fünf Journalisten. Nach Angaben des Nasser-Krankenhauses wurden sie bei einem Luftangriff tödlich getroffen, als sie sich im vierten Stock der Klinik in der südlichen Stadt Chan Junis aufhielten. Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium sprach von 20 Toten.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Associated Press war auch eine freie Mitarbeiterin von AP, Mariam Dagga (33), unter den Getöteten. Sie habe einen zwölfjährigen Sohn, der zuvor während des Kriegs aus dem Gazastreifen evakuiert worden sei, hiess es. «Wir tun alles, was in unserer Macht steht, um unsere Journalisten im Gazastreifen zu schützen, während sie unter schwierigen und gefährlichen Bedingungen weiterhin entscheidende Augenzeugenberichte liefern», erklärte AP.

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, ihr freier Mitarbeiter Hussam al-Masri sei bei dem Angriff getötet worden. Ein weiterer Fotograf der Agentur – ebenfalls ein freier Mitarbeiter – wurde demnach verletzt.

Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira berichtete, ein Kameramann des Senders sei tödlich getroffen worden. Es war zunächst unklar, für welches Medium der vierte getötete Journalist arbeitete. Der Fünfte war nach Angaben aus Gaza freier Mitarbeiter mehrerer arabischer Medien. Berichten der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa zufolge kamen bei dem Angriff auf die Klinik auch Sanitäter zu Tode. (sda/dpa)
12:54
Israel stellt schrittweisen Abzug aus dem Libanon in Aussicht
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat einen schrittweisen Abzug der verbleibenden israelischen Truppen aus dem Südlibanon in Aussicht gestellt. Sofern die libanesische Armee die notwendigen Schritte zur Entwaffnung der Hisbollah unternehme, werde Israel ebenfalls Schritte unternehmen, teilte Netanjahus Büro mit.

Dazu zähle in Abstimmung mit einem von den USA vorgelegten Plan eine schrittweise Reduzierung der israelischen Militärpräsenz im Libanon.

Zwischen Israel und der Hisbollah herrscht seit Ende November eine Waffenruhe. Beide Seiten werfen sich Verstösse vor. Israel hat an fünf Posten im Südlibanon weiterhin Truppen stationiert. Das israelische Militär greift zudem nahezu täglich weiter im Libanon an. Dabei sterben immer wieder Menschen. Die Angriffe gelten laut Israel Zielen der Hisbollah.

Die libanesische Regierung steht unter Druck, die Vereinbarung zur Waffenruhe umzusetzen. Dazu zählt auch die Entwaffnung der zuletzt mächtigen Hisbollah. Die Regierung in Beirut hatte dazu Anfang August einen Plan der USA angenommen, der eine vollständige Entwaffnung der schiitischen Miliz bis Jahresende vorsieht. Die staatliche Armee soll ausarbeiten, wie genau das äusserst schwierige und politisch riskante Vorhaben umgesetzt werden soll.


Libanesische Soldaten

Hisbollah ruft zu Protest auf

Die Hisbollah will einer Entwaffnung erst zustimmen, wenn Israel seine Angriffe im Libanon einstellt und die verbleibenden Truppen aus dem Süden des Landes abzieht.

Für Mittwoch haben die von Irans Regime unterstützte Organisation und die mit ihr verbündete Amal-Bewegung zu einem Protest in Beirut gegen die Beschlüsse der libanesischen Regierung zur Monopolisierung aller Waffen aufgerufen. In einer gemeinsamen Erklärung bekräftigten beide Gruppen das Recht auf bewaffneten Widerstand und warnten vor «Unterwerfung und Kapitulation». (sda/dpa)
10:25
Bericht: Israels Militärchef verschärft Warnung vor Gaza-Einnahme
Der israelische Generalstabschef Ejal Zamir hat laut einem Medienbericht eindringlich vor den Gefahren einer Einnahme der Stadt Gaza gewarnt. Der israelische TV-Sender Channel 13 berichtete, er habe dazu gedrängt, einen Vermittlungsvorschlag über eine Gaza-Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge anzunehmen.

Laut dem Bericht sagte der Militärchef: «Es liegt ein Deal auf dem Tisch, es ist der verbesserte Witkoff-Deal, wir müssen ihn annehmen. Die Armee hat die Bedingungen für einen Geisel-Deal geschaffen, jetzt liegt es in den Händen (des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin) Netanjahu.» Er habe gewarnt, eine Einnahme der Stadt Gaza würde das Leben der Geiseln gefährden. Insgesamt werden noch 50 Geiseln im Gazastreifen festgehalten, nur noch 20 davon am Leben.

In ihrer offiziellen Mitteilung zu dem Besuch zitierte die Armee Zamir lediglich mit der Aussage, die Armee habe durch militärischen Druck die Bedingungen für die Befreiung der Geiseln geschaffen.

Zamir hatte die Einsatzpläne für eine Einnahme der Stadt Gaza wie gefordert ausgearbeitet, die politische Führungsspitze hat diese bereits gebilligt. Für September sind rund 60.000 weitere Reservisten einberufen worden. Es hatte aber bereits zuvor Berichte über eine kritische Haltung Zamirs gegenüber den Plänen der Netanjahu-Regierung gegeben.

Die islamistische Hamas hatte vor einer Woche erklärt, sie habe einem neuen Vermittler-Vorschlag für eine Waffenruhe zugestimmt. Dabei handelt es sich Medienberichten zufolge um eine angepasste Fassung eines zuvor bereits verhandelten Vorschlags des US-Sondergesandten Steve Witkoff. Dieser sieht eine 60-tägige Waffenruhe vor, während der zunächst zehn Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge freikommen. (sda/dpa)
6:37
Israel fliegt massiven Luftangriff gegen Ziele im Jemen
Die israelische Luftwaffe hat einen massiven Angriff gegen mutmassliche Ziele der Huthi-Miliz im Jemen geflogen. Unter anderem sei in der Hauptstadt Sanaa eine militärische Anlage in einem Areal getroffen worden, in dem sich der Präsidentenpalast befindet, teilte das israelische Militär in seinem Telegram-Kanal mit. Weitere Ziele seien zwei Elektrizitätswerke und ein Treibstofflager gewesen, die der Versorgung der Huthi-Miliz dienten.

Das Militär begründete die jüngsten Luftschläge mit Raketen- und Drohnenangriffen, welche die Huthi-Miliz in letzter Zeit gegen Israel gestartet hatte. Beim jüngsten Raketenangriff am Freitagabend habe die mit Irans Regime verbündete Miliz vermutlich erstmals Streumunition eingesetzt, teilte das israelische Militär am Sonntag mit. Die israelische Luftabwehr hatte die Geschosse abgefangen. Auch so gut wie alle früheren Raketen- und Drohnenangriffe aus dem Jemen hatte Israel abgewehrt.

Augenzeugen in Sanaa berichteten von heftigen Explosionen. Einige der getroffenen Energieeinrichtungen, wie etwa eines der E-Werke und das Treibstofflager, beschrieben sie als Anlagen mit ziviler Funktion. Der von den Huthi kontrollierte Fernsehsender Al-Masirah bestätigte, dass ein E-Werk und ein Treibstofflager getroffen wurden. Bei dem Angriff seien vier Menschen getötet und 67 weitere verletzt worden, berichtete der arabische Fernsehsender Al-Dschasira unter Berufung auf das von den Huthi kontrollierte Gesundheitsministerium.

Aus israelischen Militärkreisen verlautete, dass bei dem Angriff mehr als zehn Kampfflugzeuge der Luftwaffe im Einsatz gewesen seien. Die Maschinen seien mehrmals in der Luft betankt worden. Die Ziele befanden sich demnach in Entfernungen von bis zu 2000 Kilometern von der israelischen Grenze – etwa 5,5 Flugstunden entfernt.

Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen im Oktober 2023 greifen die Huthi Israel immer wieder mit Raketen und Drohnen an – nach eigenen Angaben als Ausdruck ihrer Solidarität mit der Hamas. Israel greift im Gegenzug Ziele im Jemen an, die es nach eigenen Angaben in einem Zusammenhang mit den militärischen Aktivitäten der Huthi sieht. (sda/dpa)

9:32
Palästinensischer Kameramann im nördlichen Gazastreifen getötet
Ein palästinensischer Kameramann ist nach Medienberichten im nördlichen Gazastreifen von israelischen Soldaten getötet worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur berichtete, es handele sich um einen Mitarbeiter des palästinensischen Fernsehens. Er sei in der Nähe von dem Warenübergang Zikim tödlich durch Schüsse getroffen worden. Die israelische Armee äusserte sich zunächst nicht zu dem Vorfall, der sich am Samstag ereignete.

Der palästinensische Journalistenverband äusserte Trauer über den Tod von Chaled al-Madhoun und sprach von einer «fortwährenden israelischen Kampagne gegen Journalisten, deren Ziel es ist, die palästinensischen Schilderungen zum Schweigen zu bringen».

Mitte des Monats waren vier Mitarbeiter des arabischen TV-Sender Al-Dschasira in der Stadt Gaza getötet worden. Israels Militär hatte den Tod des Korrespondenten Anas al-Scharif bestätigt. Der 28-Jährige habe sich zwar als Al-Dschasira-Journalist ausgegeben, er habe aber eine Terrorzelle der islamistischen Hamas angeführt, erklärte die Armee. (sda/dpa)
20:08
Für Geisel-Rettung: Gantz ruft zu Eintritt in Netanjahu-Regierung auf
Der israelische Oppositionspolitiker Benny Gantz hat zur Bildung einer vorübergehenden Einheitsregierung aufgerufen, um einen Deal mit der Hamas zur Freilassung der Geiseln zu ermöglichen. Eine solche Regierung müsse ihren Weg mit einer Vereinbarung beginnen, die alle 50 Geiseln – darunter 20 Lebende – heimbringe, forderte er. Im Frühjahr kommenden Jahres müsse es dann eine Neuwahl geben, an einem gemeinsam vereinbarten Datum.



«Unsere Geiseln sind in Lebensgefahr, ihre Zeit läuft ab», sagte Gantz. Mit Blick auf Videoaufnahmen von bis auf die Knochen abgemagerte Geiseln sprach er von «Muselmännern» und erinnerte an seine Mutter Malka, eine Überlebende des Konzentrationslagers Bergen-Belsen. «Meine Mutter hat mir beigebracht, dass das Leben etwas Heiliges ist», sagte der Oppositionspolitiker. Israel befinde sich an einer wichtigen Wegkreuzung.

Der Ex-Verteidigungsminister hatte Netanjahus Regierung 2024 nach Meinungsverschiedenheiten verlassen. Er forderte nun andere Oppositionspolitiker dazu auf, sich mit ihm gemeinsam für ein halbes Jahr einer «Regierung zur Freilassung der Geiseln» anzuschliessen. «Wenn (der israelische Ministerpräsident Benjamin) Netanjahu nicht zustimmt, dann wissen wir, dass wir alles getan haben.» Die Chancen für ein solches Bündnis gelten allerdings als äusserst gering. (sda/dpa)
19:12
Augenzeugen: Israelische Truppen in der Stadt Gaza
Israelische Truppen sind nach Angaben palästinensischer Augenzeugen in einen Teil der Stadt Gaza eingedrungen. Den Berichten zufolge wurden Soldaten in dem Viertel Sabra gesichtet, vor allem in der Nähe eines örtlichen Schulgebäudes. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, man äussere sich nicht zu den Positionen ihrer Soldaten.

Die israelische Führung hat einen Plan zur Einnahme der Stadt Gaza gebilligt. Zuvor ist die Räumung der Stadt vorgesehen, in der sich nach Schätzungen rund eine Million Menschen aufhalten.

Mit Beginn der Offensive wird nach Medienberichten frühestens im September gerechnet. Zuletzt waren israelische Soldaten aber bereits in Vororte der Küstenstadt vorgerückt. In dem Viertel Sabra waren seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast zwei Jahren bereits israelische Bodentruppen im Einsatz gewesen. (sda/dpa)

Das Wichtigste in Kürze

  • Anfang Juni hat Israel in einem Grossangriff auf Iran Infrastruktur zerstört und hochrangige Mitglieder des Mullah-Regimes getötet. Iran reagierte mit massivem Raketenbeschuss Israels und griff auch mit Drohnen an. Auf beiden Seiten gibt es auch zivile Opfer.
  • Die USA griffen in den Krieg ein und attackierten drei iranische Atomanlagen. Der Angriff galt dem iranischen Atomprogramm, das dadurch einen wohl deutlichen Rückschlag erlitt.
  • Irans Streitkräfte reagierten mit einer symbolischen Vergeltungsaktion und schossen Raketen auf einen grossen US-Stützpunkt in Katar. Allerdings warnte das iranische Militär die USA vor, weshalb es zu keinen Todesopfern und nur geringen Schäden kam.
  • US-Präsident Trump drängte danach auf Frieden. Nach Tagen der Unsicherheit trat eine Waffenruhe zwischen Israel und Iran in Kraft – bislang hält sie.
  • Dennoch bleibt die Lage im Nahen und Mittleren Osten angespannt. Israel greift ununterbrochen in Gaza an, die internationale Kritik nimmt zu. Zudem kam es auch in Syrien zu Konflikten, wo sich Regierungstruppen, drusische Milizen und Beduinen Gefechte lieferten.
Video: watson/sabethvela
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