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Nahost-Ticker: Teil von Anlage zu Urananreichung im Iran zerstört

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9 Gebäude bei Tel Aviv demoliert +++ Teil von Anlage zu Urananreichung im Iran zerstört

Die wichtigsten Ereignisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
13.06.2025, 15:0714.06.2025, 06:17
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Nacht auf Freitag hat Israel einen Grossangriff auf Ziele in Iran gestartet. Beide Länder sprechen inzwischen von Krieg.
  • Israelische Kampfjets attackierten etwa 100 Ziele – nukleare wie militärische. Dabei wurde die Atomanlage Natans schwer beschädigt.
  • Bei den Angriffen wurden ranghohe iranische Militärs getötet, darunter Hossein Salami, Befehlshaber der Revolutionsgarden, sowie Mohammad Bagheri, Generalstabschef der regulären Streitkräfte wie auch der Revolutionsgarden.
  • Am Tag folgte eine zweite Angriffswelle. Dabei attackierte Israel militärische Ziele bei den Millionenstädten Schiras (Shiraz) und Täbris (Tabriz).

Die neusten Entwicklungen im Liveticker

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6:15
Israels Armee meldet erneuten Raketenbeschuss durch Iran
Israel wird nach Angaben des Militärs in der Nacht erneut vom Iran aus mit Raketen beschossen. Die Luftwaffe sei im Einsatz, um die Raketen abzufangen und gegebenenfalls anzugreifen, um die Bedrohung zu beseitigen, teilte die Armee auf Telegram mit. In mehreren Gebieten des jüdischen Staates heulten erneut die Warnsirenen. Zuvor hatte es bereits zwei weitere Angriffswellen des Irans gegeben. Laut örtlichen Medien wurden mindestens 63 Menschen in Israel verletzt. (sda/dpa)
6:14
Berichte über weitere Angriffe in Teheran
In der iranischen Hauptstadt Teheran ist übereinstimmenden Berichten zufolge erneut die Luftabwehr aktiviert worden. Augenzeugen und örtliche Medien berichteten von Explosionen im Zentrum und Nordosten Teherans. Berichte über mögliche Schäden oder Opfer gab es zunächst nicht. Anwohner sprachen von lauten Explosionen. Beobachter gingen davon aus, dass die Angriffe einer Atomanlage im Norden der Stadt galten. (sda/dpa)
6:14
Neun Gebäude in Vorort von Tel Aviv bei iranischem Angriff zerstört
Bei den iranischen Raketenangriffen auf Israel sind Medienberichten zufolge neun Gebäude in Ramat Gan, einem Vorort der Küstenmetropole Tel Aviv, zerstört worden. Hunderte Wohnungen seien evakuiert worden, als eine Rakete in einem Gebäude einschlug, berichtete die Zeitung «Haaretz».

Insgesamt wurden nach bisherigen Angaben mindestens 63 Menschen verletzt, zwei von ihnen schwer, berichtete das Nachrichtenportal «ynet».

Die Region Tel Aviv ist dicht bevölkert. Beim Gegenangriff des Irans wurde Raketenalarm in weiten Teilen Israels ausgelöst. (sda/dpa)
6:13
IAEA: Teil von Anlage zu Urananreichung im Iran zerstört
Bei den israelischen Luftschlägen im Iran wurden der Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) zufolge Teile einer Anlage zur Urananreichung zerstört. Es handele sich um den oberirdischen Teil der Pilotanlage Natans zur Brennstoffanreicherung, in der auf bis zu 60 Prozent angereichertes Uran produziert werde, sagte der IAEA-Chef Rafael Grossi vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.

Experten hatten immer wieder bemängelt, dass ein solcher Anreicherungsgrad für zivile Zwecke nicht nötig ist. Für Kernwaffen wird ein Reinheitsgrad von gut 90 Prozent benötigt. (sda/dpa)
6:13
Iran: 78 Tote und 320 Verletzte bei Angriffen Israels
Der Iran hat bestätigt, dass es bei den massiven israelischen Angriffen auf das Land Dutzende Tote gab. «Bisher wurden 78 Menschen, darunter hochrangige Militärs, getötet und über 320 weitere verletzt. Die überwiegende Mehrheit davon waren Zivilisten, darunter Frauen und Kinder», sagte der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York. Zuvor hatten Medien etwas höhere Zahlen berichtet. (sda/dpa)
6:12
Hisbollah-Anhänger im Libanon feiern Irans Raketen auf Israel
Anhänger der Hisbollah im Libanon haben den iranischen Raketenbeschuss gegen Israel mit Autokorsos auf den Strassen gefeiert.

Auf Bildern des libanesischen TV-Senders Al-Dschadid war zu sehen, wie Dutzende Menschen auf Motorrollern, mit Autos und anderen Fahrzeugen hupend durch die Strassen der als Dahija bekannten Vororte der Hauptstadt Beirut fuhren. Sie hielten dabei unter anderem Fahnen der Hisbollah und die iranische Flagge in die Luft. Auf weiteren Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie sie sich nahe der iranischen Botschaft versammelten.

Augenzeugen in der Küstenstadt Tyros im Südlibanon berichteten, dass die Menschen auf Balkonen und an offenen Fenstern feierten, als die iranischen Raketen in Richtung Israel am Himmel zu sehen waren.

Die libanesische Hisbollah ist einer der wichtigsten nicht staatlichen Verbündeten des Irans. Sie gilt seit dem Krieg mit Israel im vergangenen Herbst als stark geschwächt. Israel tötete dabei einen Grossteil ihrer Führungsregie, darunter auch den langjährigen Generalsekretär Hassan Nasrallah. (sda/dpa)
23:17
Iran: Mitschuld der USA steht ausser Zweifel
Der Iran wirft den Vereinigten Staaten Komplizenschaft bei den israelischen Angriffen auf das Land vor. «Die Mitschuld der USA an diesem Terroranschlag steht ausser Zweifel», sagte der iranische UN-Botschafter Amir Saeid Iravani vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York.

Israel habe den Iran «mit voller nachrichtendienstlicher und politischer Unterstützung der USA» angegriffen, sagte der Botschafter weiter. «Wir werden nicht vergessen, dass unser Volk durch die israelischen Angriffe mit amerikanischen Waffen sein Leben verloren hat. Diese Aktionen kommen einer Kriegserklärung gleich.» (sda/dpa)
22:28
Iran informiert Atomenergiebehörde über Angriffe auf Atomanlagenwmm
Der Iran hat die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) darüber informiert, dass die Atomanlagen in Isfahan und Fordo angegriffen worden sind. Bislang verfüge die IAEA aber nicht über mehr Informationen als die, die besagten, dass es militärische Aktivitäten rund um diese Einrichtungen gegeben habe, sagte der IAEA-Chef Rafael Grossi vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Über Schäden gebe es noch keine Kenntnisse.

Bisher waren laut IAEA nur Angriffe auf die Uran-Anreicherungsanlage in Natans bestätigt. Grossi hatte in dem Zuge gewarnt, dass Atomanlagen unter keinen Umständen angegriffen werden dürften, und dass solche Attacken schwerwiegende Strahlungs-Folgen auslösen könnten.

Die israelische Armee hatte am Abend mitgeteilt, die Atomanlage in Isfahan angegriffen zu haben. Iranische Medien berichteten zudem von mindestens zwei Explosionen bei der Atomanlage Fordo. Diese liegt rund 100 Kilometer südwestlich von Teheran und tief in einem Berg. Auch dort sind Zentrifugen zur Urananreicherung installiert, allerdings ist die Anlage kleiner als jene in Natans, die Israel im Zuge des Grossangriffs auf den Iran auch angegriffen hatte. (sda/dpa)
22:15
Libanon schliesst Luftraum bis Samstagmorgen
Wegen der Eskalation zwischen Israel und dem Iran hat der Libanon seinen Luftraum bis Samstagmorgen geschlossen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA unter Berufung auf das Verkehrsministerium berichtete, gelte die Schliessung bis 6.00 Uhr (Ortszeit; 5.00 Uhr MESZ). Zuvor hatten bereits der Irak und Jordanien angekündigt, ihre jeweiligen Lufträume vorübergehend zu schliessen.

Nach den massiven Luftangriffen der israelischen Streitkräfte auf Nuklearanlagen und Militäreinrichtungen im Iran hat die Führung in Teheran mit Raketenbeschuss auf Israel reagiert. Auch am Himmel über dem Libanon - Israels nördliches Nachbarland - waren Raketen zu sehen. (sda/dpa)
22:13
Israel: Iran hat rote Linie überschritten
Der Iran hat nach den Worten des israelischen Verteidigungsministers Israel Katz mit seinen Angriffen auf zivile Ziele in Israel eine rote Linie überschritten. Israel werde sich weiterhin verteidigen und der Iran werde einen «sehr hohen Preis» bezahlen, sagte Katz in einer Stellungnahme nach Beginn des iranischen Gegenschlags.

Zuvor hatte ein ranghoher israelischer Sicherheitsbeamter dem israelischen Sender Channel 12 gesagt, Israel werde iranische Öl-Anlagen ins Visier nehmen, wenn der Iran Bevölkerungszentren in Israel angreife, wie die Zeitung «Times of Israel» berichtete. Das könnte erhebliche Auswirkungen auf die internationalen Ölpreise haben.

Der Iran reagierte umgehend auf diese Drohung und warnte, dann würden wichtige Wirtschafts- und Energiezentren in Israel «sofort und weitaus zerstörerischer und verheerender» angegriffen, wie die Nachrichtenagentur Fars auf Telegram schrieb.


Mehrere iranische Raketen waren im dicht bevölkerten Grossraum Tel Aviv eingeschlagen. Nach Angaben des Rettungsdienstes waren mehr als 20 Menschen verletzt worden. (sda/dpa)
22:01
Medien: US-Militär hilft Israel bei der Raketenabwehr
Das US-Militär unterstützt Israel Medienberichten zufolge bei der Abwehr der iranischen Raketenangriffe. Dabei gehe es um den Abschuss ballistischer Raketen, berichteten der Sender CNN und das Nachrichtenportal Axios. Sie beriefen sich dabei auf namentlich nicht genannte Vertreter der US-Regierung.

Die USA betonen, dass sie sich nicht an den israelischen Angriffen auf den Iran beteiligen. Das US-Militär hatte Israel auch im vergangenen Jahr bereits bei Angriffen Teherans bei der Raketenabwehr unterstützt – damals noch unter Präsident Joe Biden. Auch damals beteiligten sich die USA nicht offen an israelischen Angriffen im Iran. (sda/dpa)
21:54
Netanjahu ruft Iraner zum Aufstand gegen Irans Führung auf
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat nach dem Beginn des massiven militärischen Angriffs auf die iranischen Atomanlagen das iranische Volk zum Aufstand gegen die Führung in Teheran aufgerufen. Ziel der israelischen Operation sei nicht nur, die nukleare und ballistische Bedrohung durch das «islamische Regime» für Israel zu beseitigen, sondern «zugleich den Weg für euch zu ebnen, eure Freiheit zu erlangen», sagte Netanjahu in einer Video-Botschaft an das «stolze iranische Volk».

Die Führung in Teheran sei «niemals schwächer als jetzt» gewesen. «Dies ist eure Gelegenheit, aufzustehen und eure Stimmen zu erheben», fügte der israelische Ministerpräsident hinzu. Zugleich wiederholte er, dass sich Israels Angriffe nicht gegen das iranische Volk richteten, sondern nur «gegen das mörderische islamische Regime, das euch unterdrückt und verarmen lässt». Die Zeit sei gekommen, dass sich das iranische Volk um seine Flagge und sein historisches Erbe versammelt, indem es für seine Freiheit von diesem «bösen und unterdrückerischen Regime» aufsteht. (sda/dpa)
21:46
Israels Heimatschutz: Menschen können Bunker verlassen
Trotz einer erwarteten weiteren Welle iranischer Raketenangriffe können die Menschen in Israel ihre Bunker und Schutzräume vorerst wieder verlassen. Sie sollten aber bis auf weiteres in der Nähe der Schutzräume bleiben, teilte der israelische Heimatschutz am Freitagabend mit.

Im Grossraum Tel Aviv, Jerusalem und weiten Teilen des Landes war am Abend Raketenalarm ausgelöst worden, nachdem der iranische Gegenangriff begonnen hatte. Der israelische Rettungsdienst meldete bisher mehr als ein Dutzend Verletzte. (sda/dpa)
21:06
Israels Rettungsdienst: Sieben Einschläge im Gebiet Tel Aviv
Der israelische Rettungsdienst hat nach Beginn des iranischen Gegenangriffs von mehreren Verletzten gesprochen. Es gebe Berichte über sieben Einschlagsorte, zitierten israelische Medien den Roten Davidstern. Den bisherigen Angaben zufolge wurden die Menschen nur leicht verletzt. Auch mehrere Gebäude hätten Schaden genommen. In den Berichten war vom Grossraum Tel Aviv und der nahegelegenen Stadt Ramat Gan die Rede. Sirenen heulten auch in weiteren Teilen Israels, wie israelische Medien berichteten. (sda/dpa)
20:48
Zweite Welle von Raketen aus dem Iran auf Israel
Der Iran hat bei seinem Gegenangriff eine zweite Welle von Raketen auf Israel gefeuert. Diese befänden sich auf dem Weg zu ihren Zielen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Die israelische Armee bestätigte eine zweite Angriffswelle.

Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. Die Revolutionsgarden bestätigten den Beginn der Operation. Nach eigenen Angaben zielte die «Elitestreitmacht» dabei auf Dutzende militärische Ziele und Luftwaffenstützpunkte. (sda/dpa/cpf)
20:43
Explosionen in Tel Aviv
In Tel Aviv waren am Freitagabend mehrere Explosionen hörbar, wie diverse israelische Medien berichteten. Der Iran hatte kurz zuvor laut eigener Aussage mehrere hundert Raketen in Richtung Israels abgeschossen.



Die israelische Armee teilte mit, hörbare Explosionen stammten von der Luftabwehr oder von Einschlägen. Videos, die im Internet kursieren, sollen explodierende Raketen über dem Himmel von Tel Aviv zeigen. Zudem scheint mindestens eine Rakete ihr Ziel getroffen zu haben.





Andere Aufnahmen zeigen anscheinend mehrere zerstörte Wohnhäuser im Stadtzentrum. Die Authentizität der Aufnahmen konnte vorerst nicht überprüft werden. (cpf/sda)
20:19
Israelische Armee: Iran hat Raketen auf Israel abgefeuert
Als Reaktion auf den israelischen Grossangriff hat der Iran nach eigenen Angaben Hunderte Raketen auf Israel abgefeuert. Vor wenigen Minuten habe der massive Raketenbeschuss begonnen, hiess es in einer von der staatlichen Nachrichtenagentur Irna veröffentlichten Mitteilung.

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den Start der Raketen Richtung Israel registriert. Es wurde Luftalarm in mehreren Landesteilen ausgelöst und die Bevölkerung wurde aufgerufen, sich in Schutzräume zu begeben. (sda/dpa)
20:09
Iran: Zwei israelische Kampfjets abgeschossen
Die iranischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge zwei israelische Kampfjets abgeschossen. Dies gab der stellvertretende Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Armee bekannt, wie der staatliche Rundfunk berichtete. Auch Drohnen seien abgefangen worden. Wo genau die Jets abgestürzt sein sollen, wurde nicht bekannt. Aus Israel gab es dafür vorerst keine Bestätigung.

(sda/dpa)
19:56
Putin telefoniert mit dem Iran und Israel
Wegen der israelischen Luftangriffe auf Atomanlagen im Iran hat Russlands Präsident Wladimir Putin mit beiden Seiten telefoniert. Im Gespräch mit dem iranischen Staatschef Massud Peseschkian verurteilte Putin Israels Vorgehen als Verstoss gegen die UN-Charta und das Völkerrecht, wie der Kreml mitteilte. Russland sei immer für eine diplomatische Lösung des Streits um das iranische Atomprogramm eingetreten.

Im Telefonat mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu forderte Putin demnach eine Rückkehr zum Gesprächsprozess. Beiden Gesprächspartnern bot der Kremlchef russische Bemühungen um eine Deeskalation an. Der Iran ist für Moskau ein wichtiger Bündnispartner und Waffenlieferant im Angriffskrieg gegen die Ukraine. (sda/dpa)
19:55
Irans Staatsoberhaupt: Werden Israel zugrunde richten
Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei hat Drohungen gegen Israel bekräftigt. «Die Streitkräfte werden mit Entschlossenheit handeln und das niederträchtige zionistische Regime zugrunde richten», sagte der Religionsführer laut einer Erklärung, die im Staatsfernsehen verlesen wurde.

Der 86-Jährige hatte dem Erzfeind Israel nach Angriffen auf viele Ziele im Land bereits mit einer «einer harten Bestrafung» gedroht. Das iranische Volk könne sicher sein, dass nach dem Grossangriff keine Nachlässigkeit geschehen werde, sagte Chamenei. (sda/dpa)
19:54
US-Militär verlegt Zerstörer Richtung Israel
Das US-Militär verlegt Medienberichten zufolge Kriegsschiffe und anderes Gerät, um Israel bei der Abwehr iranischer Gegenangriffe unterstützen zu können. Die «New York Times» berichtete, der Zerstörer «USS Thomas Hudner» sei ins östliche Mittelmeer verlegt worden, und ein Zweiter solle womöglich bald folgen. Zudem werde die Luftwaffe zusätzliche Kampfjets in die Region verlegen, zitierte die Zeitung einen nicht namentlich genannten Beamten.



Zunächst hatte die Nachrichtenagentur AP darüber berichtet. Eine Anfrage der dpa dazu beim US-Verteidigungsministerium blieb vorerst unbeantwortet.

Die USA betonen, dass sie sich nicht an den israelischen Angriffen auf den Iran beteiligen. Den Medienberichten zufolge hiesst es aus dem Verteidigungsministerium, dass es bei der Verlegung nicht um die Beteiligung an den Angriffen gehe.

Bereits bei vorigen Angriffen Teherans auf Israel halfen US-Kriegsschiffe, ballistische Raketen des Irans abzuschiessen. Die USA unterhalten in der Region zahlreiche Stützpunkte, darunter im Iran, in Katar und in Bahrain, auf denen US-Medienberichten zufolge aktuell rund 40.000 Soldaten stationiert sind. (sda/dpa)
19:53
Berichte: Luftabwehrsystem über Teheran aktiviert
Im Zentrum der iranischen Hauptstadt ist mehreren übereinstimmenden Berichten zufolge ein Luftabwehrsystem aktiviert worden. Über Teheran waren am Abend mehrere kleinere Explosionen am Himmel zu sehen, wie etwa Videos der Nachrichtenagentur Tasnim zeigten. Auch Augenzeugen bestätigten der dpa, dass die Luftabwehr aktiv war. Über Schäden ist bislang nichts bekannt.

Israel hatte in der Nacht auf Freitag einen Grossangriff begonnen, bis in die Abendstunden gab es Meldungen über Angriffe. Die Schläge trafen Ziele in der Hauptstadt Teheran, aber auch im Westen des Landes. Israel schaltete die Militärführung des Landes aus und attackierte mehrere Stützpunkte und Atomanlagen. (sda/dpa)
19:58
Mehrere Atomanlagen angegriffen
Bei der iranischen Atomanlage Fordo hat es Medienberichten zufolge mindestens zwei Explosionen gegeben. Wie die Nachrichtenagentur Tasnim berichtete, wurde die Luftabwehr bei der Anlage aktiviert. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht. Bilder zeigten aufsteigende schwarze Rauchschwaden in der Ferne.

Die iranische Atomanlage Fordo liegt rund 100 Kilometer südwestlich von Teheran. Auch dort sind Zentrifugen zur Urananreicherung installiert, allerdings ist die Anlage kleiner als jene in Natans, die Israel zuvor angegriffen hatte.

Fordo befindet sich jedoch tief unter einem Berg und wird durch Flugabwehrgeschütze geschützt. Der Iran informierte die Internationale Atomenergiebehörde IAEA erst 2009 zwei Jahre nach ihrem Bau über die Existenz der Anlage – nachdem die USA und verbündete westliche Geheimdienste bereits Kenntnis davon hatten.

Wie die deutsche «Welt» mit Berufung auf die iranische Nachrichtenagentur «Mehr» vermeldet, war auch in der Stadt Isfahan eine enorme Explosion zu hören. Die Universtitätsstadt Isfahan gilt als Atom-Zentrum des Irans und beherbergt mehrere Forschungszentren sowie eine Anlage zur Produktion von Brennstäben. Der israelische Armeesprecher bestätigte den Angriff am Abend.

Am Donnerstagvormittag hatte der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien eine Resolution angenommen, in der formell festgestellt wurde, dass der Iran seine rechtlichen Verpflichtungen zur Zusammenarbeit mit der IAEA nicht erfüllt. Auch die Einschaltung des UN-Sicherheitsrates wurde angedroht. Die Resolution war von Deutschland, Grossbritannien, Frankreich und den Vereinigten Staaten initiiert worden.

Als Reaktion drohte Iran mit einem weiteren Ausbau seines Atomprogramms. Das Aussenministerium sowie die nationale Atomenergieorganisation kündigten an, «an einem sicheren Ort» eine dritte Urananreicherungsanlage errichten zu wollen. In der bestehenden Anlage in Fordo sollen zudem fortschrittliche Zentrifugen zum Einsatz kommen, um Uran auf einen höheren Reinheitsgrad anzureichern. (sda/dpa)
18:41
Mindestens 96 Tote bei israelischen Angriffen
Im Zuge des israelischen Grossangriffs auf den Iran sind Berichten zufolge mindestens 96 Menschen getötet worden. Die Nachrichtenagentur Isna berichtete von 18 Toten in der Provinz Ost-Aserbaidschan im Nordwesten des Landes. In der Provinz Teheran kamen laut übereinstimmenden Medienberichten mindestens 78 Menschen ums Leben.

Israel hatte in der Nacht auf Freitag einen Grossangriff begonnen. Die Angriffe trafen Ziele in der Hauptstadt Teheran, aber auch im Westen des Landes. Mit dem Grossangriff auf den Iran schaltete Israel in der Nacht zum Freitag die Militärführung des Landes aus und attackierte mehrere Stützpunkte und Atomanlagen. (sda/dpa)
17:53
Iranischer Kommandeur: Öffnen bald «Tore der Hölle» für Israel
Nach der Tötung des Kommandeurs der iranischen Revolutionsgarden hat dessen Nachfolger Israel mit Rache gedroht. «Als Vergeltung für das vergossene Blut von Kommandeuren, Wissenschaftlern und unschuldigen Menschen werden sich schon bald die Tore der Hölle für dieses kindermörderische Regime öffnen», schrieb der neue Kommandeur der Revolutionsgarden, Generalmajor Mohammed Pakpur, laut der Nachrichtenagentur Isna in einem Schreiben an Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei. (sda/dpa)
17:47
Die Schweiz sei nicht vorinformiert worden
Bundesrat Cassis führt weiter aus, dass Israel die Schweiz nicht über die Angriffe auf den Iran vorinformiert habe.
17:44
Cassis zu den Entwicklungen im Iran und in Israel
Dem Schweizer Personal im Iran und in Israel gehe es gut, sagt Bundesrat Ignazio Cassis an einer Pressekonferenz am Freitag. Das Notfallprotokoll wurde ausgelöst. Sollte sich die Situation weiter verschlechtern, sei der Bundesrat bereit, Massnahmen zu ergreifen.

17:42
Medienberichte: neue Angriffswelle trifft Teheran
Es gibt Berichte über neue israelische Angriffe nahe der iranischen Hauptstadt Teheran. Im Süden der Millionenmetropole wurde die Luftabwehr aktiviert, wie die Nachrichtenagentur Mehr berichtete.



Zudem gab es Berichte über Explosionen im westlichen Teil der Hauptstadt. Diese ereigneten sich in der Nähe eines beliebten Parks und Aussenbezirken der Megastadt. In Teheran leben mehr als 15 Millionen Menschen.

Die Hintergründe der neuen Angriffe waren zunächst unklar. Die Gegend westlich der Hauptstadt ist jedoch bekannt für militärische Einrichtungen. Ziel könnte ein Luftwaffenstützpunkt gewesen sein. (sda/dpa)

(cpf)
17:12
UN-Sicherheitsrat trifft sich um 21 Uhr MESZ
Nach den schweren Angriffen Israels in Iran soll der UN-Sicherheitsrat noch heute in New York zusammenkommen. Das Treffen des mächtigsten UN-Gremiums um 15 Uhr Ortszeit (21 Uhr MESZ) wurde von Russland angefragt und von China unterstützt, wie aus Diplomatenkreisen verlautete. Der Rat ist wegen der Vetomacht des israelischen Verbündeten USA bei Beschlüssen zu Nahost normalerweise blockiert. (sda/dpa)
16:58
Iran bestellt Schweizer Botschafterin in Teheran ein
Iran hat am Freitag die Schweizer Botschafterin in Teheran einbestellt. Dies teilten staatliche Medien mit. Die Eidgenossenschaft vertritt in Iran die US-amerikanischen Interessen, da die Islamische Republik keine diplomatischen Beziehungen zu den USA, die mit Israel verbündet sind, unterhält.

«Während dieser Einberufung brachte die Islamische Republik Iran ihre tiefe Empörung zum Ausdruck und übermittelte ihre scharfen Proteste gegen diese Aggression Israels und die Unterstützung der Vereinigten Staaten», so die amtliche Nachrichtenagentur IRNA. (sda/afp)
16:39
Schiitischer Geistlicher im Irak plädiert für Zurückhaltung
Ein einflussreicher schiitischer Geistlicher im Irak hat seine Landsleute nach den israelischen Angriffen auf Irans Regime dazu aufgerufen, sich aus dem Konflikt herauszuhalten.

Es sei von grösster Bedeutung, dass irakisches Territorium nicht als Schlachtfeld für die Kriegsparteien missbraucht werde, hiess es in einer Mitteilung von Muktada al-Sadr, der eine der grössten islamistischen Bewegungen im Nahen Osten anführt.

«Der Irak und sein Volk brauchen keine weiteren Kriege. Ich rufe daher dazu auf, der Stimme der Weisheit zu folgen», sagte al-Sadr in einer Mitteilung auf der Social-Media-Plattform X.

Zugleich kritisierte er die israelischen Angriffe in Iran scharf und verurteilte insbesondere die Nutzung irakischen Luftraums zur Ausführung der Schläge.

Al-Sadr stand nach der US-Invasion im Irak 2003 an der Spitze des Kampfs gegen US-Truppen und bekam dabei Unterstützung aus Iran. Das Verhältnis zwischen Irans Regime und al-Sadr hat sich in den vergangenen Jahren aber zunehmend verschlechtert.



Sadristen kämpfen inzwischen sowohl gegen den Einfluss der USA als auch Teherans im Irak. Al-Sadr ist für seine scharfe Rhetorik gegen die USA sowie Israel bekannt.

Auch Iraks Ministerpräsident Mohammed al-Sudani verurteilte den israelischen Angriff scharf. Der Irak dulde es nicht, dass andere Länder sein Territorium oder seinen Luftraum für Angriffe auf Nachbarländer nutzten, hiess es vom Aussenministerium.

Die Regierung werde aktiv alle rechtlichen Schritte unternehmen, um die Souveränität und territoriale Integrität des Landes zu wahren. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur INA habe der Irak dazu auch eine Beschwerde beim UN-Sicherheitsrat eingereicht. (sda/dpa)
16:14
Trump will heute mit Netanjahu sprechen
US-Präsident Donald Trump und sein Team sind einem Medienbericht zufolge vorab über Israels Pläne zu einem Angriff auf den Iran informiert worden.

Auf die Frage, welche Art von Vorwarnung die USA vor dem Angriff erhielten, sagte Trump dem «Wall Street Journal» in einem Telefoninterview am Morgen (Ortszeit): «Vorwarnung? Es war keine Vorwarnung.» Die USA hätten gewusst, was vor sich ginge.

Trump erklärte dem Bericht zufolge ausserdem, dass er am Donnerstag mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gesprochen habe und plane, heute erneut mit ihm zu sprechen. Der US-Präsident sprach demnach von einem «sehr erfolgreichen Angriff, um es gelinde auszudrücken».

Auch die langfristigen, wirtschaftlichen Auswirkungen des Angriffs bewertet er dem Bericht zufolge als positiv: Er denke, dass es letztlich gut für den Markt sei, weil der Iran keine Atomwaffe haben werde.

«Es wird grossartig für den Markt sein», schob er nach. «Der Iran wird keine Atomwaffe haben, die eine grosse Bedrohung für die Menschheit war.» (sda/dpa)
15:15
Teheran verspricht Bürgern Gegenschlag
Die Islamische Republik versicherte ihren Bürgern per SMS, dass sich das Land verteidigen werde.

«Es ist die Aufgabe und Pflicht der Regierung und der Streitkräfte, dieses Land, seine Ressourcen und alle Iraner zu verteidigen – und wir werden daran nicht den geringsten Zweifel aufkommen lassen», ist darin zu lesen. (sda/dpa)
15:05
Berichte: 78 Tote nach Angriffen in Provinz Teheran
Bei dem israelischen Grossangriff in Iran sind alleine in der Provinz Teheran nach Medienberichten mindestens 78 Menschen getötet worden. 329 Menschen seien verletzt worden, berichteten iranische Medien übereinstimmend. Offizielle Angaben über Opfer gab es zunächst nicht.

Ziel der israelischen Angriffe in Teheran waren neben Militäreinrichtungen vor allem hochrangige Offiziere. Diese wurden auch in dicht besiedelten Vierteln der Millionenmetropole bei nächtlichen Attacken getroffen.

Bewohner der Hauptstadt berichteten der Deutschen Presse-Agentur von mehreren zivilen Todesopfern. Viele der im Ausland oder im Exil lebenden Iranerinnen und Iraner äusserten in den sozialen Medien ihre Sorge um ihre Familien in der Heimat. (sda/dpa)
14:58
Israel fordert Bürger auf, keine jüdischen und israelischen Symbole in der Öffentlichkeit zu zeigen
Israel fordert seine Bürger auf, keine jüdischen oder israelischen Symbole an öffentlichen Plätzen zu zeigen. Nachdem Israel gross angelegte Angriffe auf den Iran gestartet hatte, haben die israelischen Botschaften dies auf ihren Websites veröffentlicht. (nib)
14:57
Macron bekräftigt Israels Recht auf Schutz und Sicherheit
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat nach dem israelischen Grossangriff auf Irans Regime das Recht Israels auf Schutz und Sicherheit bekräftigt.

«Frankreich hat das laufende iranische Programm mehrfach verurteilt und alle diplomatischen Massnahmen in diesem Sinne ergriffen», sagte Macron. «In diesem Zusammenhang bekräftigt Frankreich das Recht Israels, sich selbst zu schützen und seine Sicherheit zu gewährleisten.»

«Um die Stabilität der gesamten Region nicht zu gefährden, rufe ich die Parteien zu äusserster Zurückhaltung und Deeskalation auf», sagte Macron weiter. Frankreich wolle zu einer Entspannung der Lage im Nahen Osten mit seinen Partnern beitragen.

Dazu habe er unter anderem mit Bundeskanzler Friedrich Merz, US-Präsident Donald Trump und dem britischen Premierminister Keir Starmer telefoniert, sagte Macron. «Frieden und Sicherheit für alle in der Region müssen unser Kompass sein.»

Nach den israelischen Schlägen gegen Irans Regime und Atomprogramm habe er eine Sitzung des Nationalen Verteidigungs- und Sicherheitsrates abgehalten, sagte Macron.

Es würden Vorkehrungen getroffen, um französische Staatsangehörige sowie diplomatische und militärische Einrichtungen in der Region zu schützen. Ausserdem würden Massnahmen zum Schutz Frankreichs und seiner Einwohner ergriffen. (sda/dpa)
14:31
Trump nennt Angriff auf Iran laut Bericht «ausgezeichnet»
US-Präsident Donald Trump hat sich nach einem Bericht des Senders ABC News positiv über den israelischen Angriff auf Irans Regime geäussert. «Ich denke, es war ausgezeichnet», sagte Trump demnach in einem Telefongespräch mit dem Sender.

«Wir haben ihnen eine Chance gegeben und sie haben sie nicht genutzt.» Iran sei so hart getroffen worden, wie man nur getroffen werden könne. «Und es wird noch mehr kommen. Sehr viel mehr.»

Auf die Frage, ob die USA in irgendeiner Weise an dem Angriff beteiligt waren, antwortete Trump dem Sender zufolge: «Dazu möchte ich mich nicht äussern.»

Auf der Plattform Truth Social betonte Trump in einem neuen Post zudem, dass er Iran vor zwei Monaten ein Ultimatum von 60 Tagen gestellt habe, um einen «Deal» zu machen.

«Sie hätten es tun sollen! Heute ist Tag 61», schrieb er. Das Land hätte einfach nicht getan, was er ihnen gesagt habe. «Jetzt haben sie vielleicht eine zweite Chance!» (sda/dpa)
14:29
Angriffe werden weitergehen
Die Angriffe in Iran sollen nach Äusserungen eines ranghohen israelischen Militärvertreters auch in den kommenden Tagen weitergehen.

«Wir verfügen über einen langfristigen, breit angelegten Angriffsplan für die kommenden Tage – vor uns liegen schwierige Zeiten», sagte der Militär nach Angaben des regierungsnahen israelischen TV-Senders C14.

«Die Iraner werden reagieren. Wenn die Bevölkerung (in Israel) diszipliniert bleibt, wird es nur wenige Verletzte geben», sagte er demnach weiter. Anderenfalls seien viele Opfer zu befürchten. «Wir befinden uns im Krieg.»

Es gab auch nach der zweiten Angriffswelle keine Berichte über den Abschuss israelischer Kampfflugzeuge durch die iranische Luftabwehr. (sda/dpa)
14:01
Schweizer Aussendepartement rät generell von Reisen nach Israel ab
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) rät neu generell von Reisen nach Israel ab. Es passte am Freitag nach dem Grossangriff Israels auf den Iran die Reisewarnung an.

Der Luftraum könne jederzeit gesperrt und die Flughäfen könnten geschlossen werden, schrieb das Departement am Freitag in einer Mitteilung. Die israelische Regierung rief aufgrund der Eskalation des Konflikts mit dem Iran am Freitag den Notstand aus. Die Entwicklung der Lage sei ungewiss.

Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss teilte auf ihrer Webseite mit, dass alle Flüge von und nach Tel Aviv bis einschliesslich 22. Juni ausgesetzt würden. Betroffene Gäste würden benachrichtigt und bei Verfügbarkeit auf andere Flüge umgebucht. (sda)
13:44
Israel schliesst weltweit Botschaften und Konsulate
Israel schliesst vor dem Hintergrund des Grossangriffs gegen den Iran weltweit alle Botschaften und Konsulate. Das teilte das israelische Aussenministerium in Jerusalem mit. (sda/dpa)
12:45
Unterirdischer Teil von Atomanlage getroffen
Bei dem israelischen Grossangriff im Iran ist nach Militärangaben aus Israel der unterirdische Bereich der Atomanlage Natans getroffen worden. Dort befänden sich eine mehrstöckige Anreicherungshalle mit Zentrifugen, Stromversorgungsräume und weitere unterstützende Infrastrukturen.

Es seien essenziell wichtige Anlagen vor Ort zerstört worden, «die für den fortlaufenden Betrieb und das weitere Vorantreiben des Nuklearprojekts des iranischen Regimes unerlässlich sind», hiess es in der Mitteilung. Eine enge Zusammenarbeit des israelischen Militärgeheimdienstes und der Luftwaffe hätten zu «erheblichen Schäden» an der Anlage geführt.

12:42
Irans Kommandeur der Luftstreitkräfte getötet
Israel hat bei seinem Grossangriff auf den Iran auch den Kommandeur der Luftstreitkräfte der iranischen Revolutionsgarden getötet. Wie die israelischen Streitkräfte erklärten, kam Brigadegeneral Amir Ali Hadschisadeh ihren Informationen zufolge bei den nächtlichen Angriffen ums Leben. Auch die staatliche iranische Nachrichtenagentur IRNA bestätigte seinen Tod.

Der General galt als Architekt des iranischen Raketenprogramms in den vergangenen Jahren und überwachte auch die jüngsten Angriffe auf Israel. Nachdem Israel bereits andere hochrangige Offiziere getötet hat, dürfte der Tod von Hadschisadeh Irans Fähigkeit zur Vergeltung weiter schwächen. (sda/dpa)


12:36
Von der Leyen zu Nahost: Lage deeskalieren
Nach dem israelischen Angriff in Iran warnen Spitzenpolitiker und -politikerinnen aus Brüssel vor weiterer Eskalation.

«Die Berichte aus dem Nahen Osten sind zutiefst alarmierend. Europa fordert alle Parteien dringend auf, grösstmögliche Zurückhaltung zu üben, die Lage sofort zu deeskalieren und von Vergeltungsmassnahmen abzusehen», schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf der Plattform X.

Auch EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas warnte vor einer weiteren Eskalation. Sie sei bereit, alle diplomatischen Bemühungen zur Deeskalation zu unterstützen, teilte sie mit. Sie habe bereits in den frühen Morgenstunden mit dem israelischen Aussenminister Gideon Saar gesprochen.

EU-Ratspräsident António Costa zeigte sich ebenfalls besorgt. «Eine weitere gefährliche Eskalation muss vermieden werden, sie würde die gesamte Region destabilisieren», schrieb er auf X.

Israel hatte in der Nacht mit einem Grossangriff auf iranische Städte und Atomanlagen begonnen. Irans Streitkräfte schlugen nach israelischen Angaben mit Drohnen zurück. (sda/dpa)
12:33
Swiss-Flug nach Singapur aus iranischem Luftraum hinausgeschickt
Die Swiss hat in der Nacht auf Freitag einen Flug nach Singapur wegen der israelischen Angriffe auf Ziele in Iran abbrechen müssen. Die Maschine sei bereits kurz im iranischen Luftraum gewesen und habe danach abgedreht.

Weil der iranische Luftraum wegen der Angriffe geschlossen wurde, hätten die iranischen Behörden die Swiss-Maschine wieder hinausgeschickt, sagte ein Swiss-Sprecher der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Die Lage sei schwer einschätzbar gewesen. Deshalb habe sich die Crew entschieden, als Vorsichtsmassnahme über den Luftraum von Aserbaidschan und Armenien zurück in die Schweiz zu fliegen. Dort sei das Flugzeug inzwischen wieder sicher gelandet. (sda)
12:31
Donald Trump droht dem Iran
US-Präsident Donald Trump hat den Iran dazu aufgerufen, ein Abkommen rund um sein Atomprogramm abzuschliessen. Es habe bereits viel Tod und Zerstörung gegeben, aber noch sei Zeit, dieses «Gemetzel» zu beenden, schrieb Trump auf seinem Sprachrohr Truth Social. «Der Iran muss einen Deal eingehen, bevor nichts mehr übrig ist», schrieb Trump. Der Post im Original:

(leo/sda/dpa)
12:30
Experte: Bemühungen um Atomabkommen mit Iran am Ende
Die Angriffe Israels auf den Iran haben den Bemühungen um ein Atomabkommen mit Teheran nach Ansicht des Islamwissenschaftlers Simon Fuchs klar ein Ende gesetzt.

Eigentlich sollten die Gespräche zwischen Irans Regime und den USA am Sonntag im Oman fortgesetzt werden. Doch Washington habe seine Rolle als Vermittler nach Solidaritätsbekundungen an Israel nach den Angriffen wohl verspielt, sagte der Professor von der Hebräischen Universität in Jerusalem. «Ich denke nicht, dass Iran jetzt noch mal zurückkommt oder irgendein Vertrauen hat», so Fuchs im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

Verhandlungen nach Friss-oder-stirb-Prinzip

Die Verhandlungen seien wohl ohnehin an ihre Grenzen gestossen, vermutet Fuchs. Das habe mit dem Hin und Her der US-Regierung unter Präsident Donald Trump zu tun, die Iran mal eine Urananreicherung für zivile Zwecke in Aussicht gestellt habe, dann mal wieder gar nichts, was für Teheran inakzeptabel gewesen sei.

Es sei aber auch fraglich, wie ernsthaft auf US-Seite überhaupt verhandelt worden sei. Die eingeschlagene Strategie, bei der Teheran nach dem Prinzip «Friss-oder-Stirb» Vorschläge unterbreitet worden seien, sei inkompatibel mit der Art, wie dort Entscheidungen getroffen werden, glaubt der Nahost-Experte.

Warum gerade jetzt?

Dass es genau jetzt zu den israelischen Angriffen kam, ist nach der Einschätzung von Fuchs neben dem mangelnden Erfolg der Gespräche auch Entwicklungen in Iran und in Israel geschuldet. Teheran habe wegen der Schwächung seines Verbündeten, der Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon, womöglich die Bemühungen um eine nukleare Bewaffnung beschleunigt.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe wegen des Streits mit seinen ultraorthodoxen Bündnispartnern eine Neuwahl befürchten müssen. «An Neuwahlen ist jetzt natürlich in keiner Weise mehr zu denken. Und Netanjahu steht einmal mehr als derjenige da, der Israel sicher macht und als der Einzige, der Israels Sicherheit garantieren kann», sagte Fuchs. (sda/dpa)
12:12
Medienbericht: Weitere israelische Angriffswelle
Wie israelische Medien berichten, führt die israelische Luftwaffe erneut Angriffe in Iran durch.

In der südwestlichen Grossstadt Schiras sei eine Raketenfabrik angegriffen worden.
Der Militärflughafen in der nordwestlichen Grossstadt Täbris sei zerstört worden.

Laut iranischen Medien gab es auch einen erneuten Angriff bei der Atomanlage Natans.

(rbu)
12:05
Hisbollah will Israel nicht angreifen
Die Hisbollah-Miliz im Libanon will keinen neuen Angriff auf Israel starten. Das berichtet der saudische Nachrichtensender Al Arabiya.

Die schiitisch-islamistische Miliz ist eng mit Irans Regime verbündet.

(rbu)
11:46
Irans Regime wertet Israels Angriff als Kriegserklärung
Irans Aussenminister hat den israelischen Grossangriff auf sein Land als Kriegserklärung gewertet. Israel habe damit alle roten Linien überschritten, sagte Abbas Araghchi laut der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA. Er forderte den UN-Sicherheitsrat dazu auf, sich sofort mit dem Vorfall zu befassen. (sda/dpa)
Israelische Angriffsziele in Iran
Israel attackierte 100 Ziele in Iran – nukleare wie militärische – und tötete ranghohe Militärs und Atomwissenschaftler.

11:32
Moskau verurteilt Angriff auf Iran
Russland hat nach den israelischen Angriffen in Iran die «schwere Eskalation der Spannungen» in der Region verurteilt.

Moskau sei besorgt, Kremlchef Wladimir Putin werde über das Verteidigungsministerium, den Auslandsgeheimdienst und das Aussenministerium über die Ereignisse informiert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Russland, das über enge Beziehungen zu Irans Regime verfügt, hatte sich bei den Verhandlungen der USA zu Teherans umstrittenem Atomprogramm zuletzt als Vermittler angeboten.

Moskau und Teheran hatten Mitte Januar eine strategische Zusammenarbeit für die nächsten 20 Jahre vereinbart, die allerdings keinen gegenseitigen militärischen Beistand vorsieht – anders als bei einem ähnlichen Abkommen zwischen Russland und Nordkorea.

Russland und die Islamische Republik arbeiten vor allem auch wegen der westlichen Sanktionen, die beide Länder belasten, eng zusammen. Teheran steht in der Kritik, Russland in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine zu unterstützen. (sda/dpa)
Übersichtskarte des israelischen Angriffs
Israel hat die iranische Atomanlage Natans (engl. Schreibweise Natanz) schwer beschädigt.

11:04
IAEA-Chef informiert Israels Präsident über Schäden an Natans
Der oberste UN-Atomwächter, Rafael Grossi, hat den israelischen Präsidenten Izchak Herzog über «schwere Schäden» an der iranischen Atomanlage Natans informiert. Dies bestätigte ein Sprecher von Herzog. (sda/dpa)
11:01
IAEA-Chef: Atomanlagen dürfen nie zur Zielscheibe werden
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat den Angriff auf Irans Atomprogramm verurteilt.

«Ich habe wiederholt festgehalten, dass Atomanlagen nie angegriffen werden dürfen, egal in welchem Kontext oder unter welchen Umständen», sagte er vor dem Gouverneursrat der IAEA in Wien.

«Diese Entwicklung ist äusserst besorgniserregend», sagte Grossi. Solche Attacken «könnten sowohl Menschen als auch der Umwelt Schaden zufügen», warnte er. Er wies darauf hin, dass verschiedene internationale Rechtsnormen Angriffe auf zivile Nukleareinrichtungen verbieten.

Grossi kündigte an, dass er bereit sei, so bald wie möglich nach Iran zu reisen, um die Lage zu begutachten und die nukleare Sicherheit in Iran zu bewahren. (sda/dpa)
10:40
Mehrere arabische Staaten verurteilen Israels Angriffe in Iran
Mehrere arabische Staaten haben die israelischen Angriffe auf iranische Atomanlagen scharf verurteilt. Die Angriffe stellten eine klare Verletzung internationalen Rechts dar, hiess es in einer Mitteilung der saudischen Regierung. «Das Königreich verurteilt diese ruchlosen Angriffe und betont, dass die internationale Gemeinschaft und der Sicherheitsrat eine grosse Verantwortung tragen, diese Aggression umgehend zu stoppen», hiess es in einer Mitteilung aus Riad.

Gespräche zu Atomprogramm am Ende?

Die omanische Regierung bezeichnete die Angriffe laut der Nachrichtenagentur des Landes als «gefährliche und rücksichtslose Eskalation», die eine eklatante Verletzung der UN-Charta und des Völkerrechts darstelle. Zudem drohe das israelische Vorgehen, diplomatische Bemühungen zunichtezumachen.

Erst am Donnerstag hatte Omans Regierung eine sechste Runde von Gesprächen zwischen Irans Regime und den USA über das Atomprogramm des Landes in der omanischen Hauptstadt Muskat für Sonntag angekündigt. Bislang hatten die Gespräche keinen Durchbruch gebracht. Ob sie fortgesetzt werden können, gilt als zweifelhaft.

Auch aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait und Katar kam scharfe Kritik an den israelischen Angriffen. Es handle sich um eine «eklatante Verletzung» von Irans Souveränität und einen klaren Bruch internationalen Rechts, hiess es aus der katarischen Hauptstadt Doha. Die Angriffe fügten sich in ein Muster «wiederkehrender Aggressionen» ein, die Bemühungen zur Deeskalation und diplomatischer Lösungen untergraben, so die Mitteilung weiter.

Ägypten verurteilte die Angriffe ebenfalls und warnte vor einem grösseren Konflikt in der Region. (sda/dpa)
10:33
Iran: Keine radioaktive Verseuchung nach israelischem Angriff
Bei dem israelischen Angriff auf die Atomanlage Natans ist es nach iranischen Angaben zu keiner radioaktiven Verseuchung gekommen.

Es sei keinerlei radioaktive oder chemische Kontamination nach aussen gedrungen, hiess es in einer Erklärung der iranischen Atomenergieorganisation. Auch die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hatte berichtet, dass die Strahlungswerte dort nicht erhöht seien.

Israels Militäreinsatz werde keinen Einfluss auf den Willen der Branche haben, erklärte die iranische Atomenergieorganisation.

Wissenschaftler und Fachleute würden nun «mit doppelter Motivation» die Ziele des Landes zur Förderung der Nukleartechnologie verfolgen, «entgegen dem Wunsch der Feinde».

Aktivisten hatten vor katastrophalen Umweltfolgen gewarnt

Aktivisten hatten Monate vor dem befürchteten Angriff vor katastrophalen Folgen gewarnt. Eine radioaktive Kontaminierung von Wasser und Umwelt stelle im Angriffsfall möglicherweise für Jahrzehnte eine Gefahr für die Zivilbevölkerung dar. (sda/dpa)
10:28
Israels Verteidigungsminister droht Irans Regime
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat Irans Regime im Fall von neuen Angriffen auf den jüdischen Staat mit Vergeltung gedroht.

«Wer auf die Vernichtung Israels hinarbeitet, wird eliminiert – der Preis für Iran wird mit jeder weiteren aggressiven Handlung steigen», hiess es in einer Mitteilung von Katz. «Iran wird einen immer höheren Preis zahlen, je länger es seine aggressive Politik fortsetzt.»

Israel hat nach Militärangaben in der Nacht mit etwa 200 Kampfflugzeugen mehr als 100 Ziele in Iran angegriffen, darunter iranische Atomanlagen. Dabei seien 330 verschiedene Munitionsarten eingesetzt worden, erklärte ein Sprecher. (sda/dpa)

Israel Katz (Archivbild)
10:26
Israel greift Luftabwehrsystem im Westen Irans an
In den vergangenen Stunden hat die israelische Armee nach eigenen Angaben das iranische Luftabwehrsystem im Westen Irans angegriffen.

Im Zuge der Angriffe seien Radaranlagen sowie Abschussrampen für Boden-Luft-Raketen zerstört worden, hiess es in einer Mitteilung des Militärs. Ziel dieser Angriffe auf das iranische Luftabwehrsystem sei es, der Luftwaffe Handlungsfreiheit bei möglichen weiteren Angriffen in Iran zu verschaffen.

Die iranische Nachrichtenagentur ISNA meldete zuvor Angriffe in diesem Gebiet. Dabei seien mindestens zwei Menschen in der Provinz Ost-Aserbaidschan ums Leben gekommen.

In der Provinz im Nordwesten des Landes habe Israel unter anderem eine Radaranlage und zwei Baracken angegriffen. Ob es sich bei den Opfern der Angriffe um Militärangehörige handelt, war zunächst unklar. (sda/dpa)
10:00
Iranischer Kronprinz ruft zum Aufstand auf
Kronprinz Reza Pahlavi, der Sohn des 1979 gestürzten Schahs von Iran, der zu den führenden iranischen Oppositionellen zählt, ruft die Sicherheitskräfte in seiner Heimat zum Umsturz der Regierung auf.

«Der Kampf des iranischen Volkes gegen das zerstörerische Regime der Islamischen Republik dient der Rückeroberung und dem Wiederaufbau Irans. Die Lösung ist der Sturz der Islamischen Republik durch Strassenproteste und landesweite Streiks», schrieb Pahlavi auf der Plattform X.

Für den Konflikt mit Israel machte er Staatsoberhaupt Ali Chamenei verantwortlich. Pahlavi lebt im Exil. (sda/dpa)
9:57
Schweizer Börse nach Israels Angriff auf Iran unter Druck
An den Aktienbörsen geht es zum Wochenschluss klar nach unten. Grund dafür ist die Eskalation im Nahen Osten. «Die Sorgen vor einer Ausbreitung des Konflikts und dessen Auswirkungen auf die globale Konjunktur entladen sich bereits in den Börsennotierungen», sagt ein Marktexperte. Dafür sind sichere Häfen wie Gold oder der Franken stark gefragt.

Sollte die Lage im Nahen Osten weiter eskalieren, dürfte es noch massiv nach unten gehen, so die Sorge am Markt. Schon am Donnerstag hatte es Hinweise auf eine bevorstehende Eskalation gegeben, als das US-Botschaftspersonal aus dem Nachbarland Irak abgezogen wurde. Die Lage im Nahen Osten und die Folgen für die Finanzmärkte lassen sich nun aber nur schwer abschätzen. «Es lässt sich unmöglich sagen, wie sich die Situation in den kommenden Tagen entwickelt. Auf jeden Fall ist das eine grosse Eskalation, die uns deutlich näher an einen ausgewachsenen Krieg im Nahen Osten bringt», kommentiert ein Marktexperte.

An der Schweizer Börse notiert der Leitindex SMI gegen 9.40 Uhr 1,1 Prozent tiefer bei 12'186 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 1,2 Prozent auf 1987 Zähler. Auch andere Finanzmärkte stehen unter Druck: Der Dax in Frankfurt gibt um 1,3 Prozent nach und der FTSE 100 in London 0,7 Prozent. Und auch die asiatischen Märkte verbuchten Abgaben.

Demgegenüber setzen Anlegerinnen und Anleger verstärkt als sicher geltende Anlagen. Dazu zählt der Schweizer Franken, der vor allem zum Euro an Wert zulegt. Der Euro fällt auf 0.9370 Franken, nachdem er in der Nacht noch über 0.94 gehandelt wurde. Zum Dollar hat sich die Bewegung mittlerweile wieder neutralisiert. Die US-Währung kostet derzeit zum Vorabend kaum veränderte 0.8110 Franken.

Unter den Schweizer Blue Chips verzeichnen derweil die Luxusgüterwerte Richemont (−2,8%) und Swatch (−2,4%) die stärksten Abgaben. Aber auch Anteile aus dem Reisebereich wie Avolta (−2,9%) oder des Flughafen Zürich (−2,9%) stehen unter Druck.

Unter den grösseren Verlierern sind zudem zyklische Werte wie Sika, Holcim und Adecco mit Einbussen von bis zu 2,5 Prozent zu finden. Die Technologietitel Logitech (−1,7%), VAT (−1,5%) und AMS Osram (−2,7%) werden auch tiefer bewertet. Die als defensiv geltenden Aktien von Swisscom, Lonza, Novartis, Roche und Nestlé sowie Schindler PS halten sich mit Einbussen von bis zu 0,8 Prozent etwas besser. (awp/sda)
9:46
Jordanien schiesst Drohnen und Raketen ab
Das jordanische Militär hat mehrere Flugkörper und Drohnen über dem Luftraum des Landes abgefangen. Das berichtete die staatliche jordanische Nachrichtenagentur Petra unter Berufung auf Militärkreise.

Demnach kamen mehrere Kampfjets und die Flugabwehr des Landes zum Einsatz. Es sei wahrscheinlich, dass die Raketen und Drohnen auf jordanischem Gebiet niedergehen, begründete das Militär demnach die Abschüsse.

Das stelle eine Gefahr für die Zivilbevölkerung des Landes dar. Eine Verletzung des jordanischen Luftraums werde nicht zugelassen, hiess es weiter.

Woher die Flugkörper kamen, wurde in der Mitteilung nicht erwähnt, es gilt aber als wahrscheinlich, dass es sich um den iranischen Gegenangriff auf Israel handelte.

Berichten von Augenzeugen vor Ort zufolge ertönten in Jordaniens Hauptstadt Amman nach den israelischen Angriffen auf Irans Regime die Sirenen. Die Menschen wurden aufgerufen, in ihren Häusern und Wohnungen zu bleiben. (sda/dpa)
9:45
Iran fordert Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates
Iran hat in einem Brief an den UN-Sicherheitsrat die Einberufung einer Dringlichkeitssitzung gefordert.

Die Ständige Vertretung der Islamischen Republik Iran bei den Vereinten Nationen habe einen dringenden Brief an den Sicherheitsrat geschickt, berichtete die staatliche iranische Nachrichtenagentur IRNA.

Darin verurteile Irans Regime die Angriffe Israels auf Atomanlagen und die Tötung von Militärangehörigen und fordere eine Dringlichkeitssitzung, um auf die «offensichtliche Aggression des zionistischen Regimes» zu reagieren, so IRNA. (sda/dpa)
9:31
Israelische Spitäler verlagern Behandlungen unter die Erde
Das israelische Gesundheitsministerium hat die Spitäler des Landes Medienberichten zufolge aufgefordert, ihre Behandlungen in unterirdische Standorte und geschützte Bereiche zu verlegen.

Die Bevölkerung sei aufgerufen, bei aufschiebbaren Behandlungen nicht in die Kliniken zu gehen, berichtete die «Times of Israel».

Die Kliniken hätten alle nicht dringend erforderlichen Behandlungen und Operationen abgesagt, während das Land nach dem Angriff auf Irans Regime auf den Gegenschlag warte.

Ein Sprecher des Beilinson-Krankenhauses bei Tel Aviv teilte mit, das Spital sei im Notfallmodus. Alle für den Betrieb notwendigen Stationen und Operationen seien in einen geschützten Bereich verlegt worden. (sda/dpa)
9:23
Atomanlage Fordo laut IAEA nicht betroffen
Im Zuge des israelischen Angriffs auf Irans Regime ist die Uran-Anreicherungsanlage Fordo nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bislang nicht betroffen.

Das teilte die Behörde in Wien auf der Plattform X mit. Die Anlage befindet sich rund 150 Kilometer südlich der Hauptstadt Teheran.

Irans zweite Anreicherungsanlage in Natans nördlich der zentraliranischen Kulturmetropole Isfahan wurde hingegen zum Angriffsziel, wie die IAEA zuvor bestätigt hatte. Die Strahlungswerte dort seien nicht erhöht, meldete die internationale Behörde.

Entwarnung gab die IAEA auch vorerst zu zwei weiteren Anlagen: Das Kernkraftwerk Bushehr sei nicht angegriffen worden, hiess es unter Berufung auf iranische Behörden. Demnach war auch das Nuklear-Zentrum in Isfahan «nicht betroffen». (sda/dpa)
9:21
Preissprung bei Erdgas nach Israels Angriff auf den Iran
Der Preis für Erdgas ist nach dem Angriff Israels auf Ziele in Iran deutlich gestiegen. Zum Handelsauftakt am Freitag sprang die Notierung für den richtungweisenden Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam bis auf 38.24 Euro je Megawattstunde (MWh). Das sind fast fünf Prozent mehr als am Vortag und der höchste Preis seit Anfang April.

In den ersten Handelsminuten fiel der Gaspreis wieder etwas zurück und wurde zuletzt bei 37.67 Euro gehandelt und damit mehr als einen Euro höher als am Vortag. Ursache für den Preissprung an den Rohstoffmärkten ist ein israelischer Militärschlag gegen Iran. Neben dem Preis für Erdgas sind auch die Notierungen für Rohöl kräftig gestiegen. Iran ist ein wichtiger Ölproduzent.

Für die weiteren Reaktionen an den Finanzmärkten werde entscheidend sein, wie stark Irans Regime zurückschlagen werde, heisst es in einer Einschätzung von Analysten der Dekabank. Zudem werde auch viel davon abhängen, ob Irans Streitkräfte auch US-Ziele ins Visier nehmen werden. (awp/sda/dpa)
9:18
Huthi kritisieren Angriffe auf Iran und drohen mit Konsequenzen
Die Huthi im Jemen haben die Angriffe Israels auf iranische Atomanlagen als «illegal und ungerechtfertigt» kritisiert und mit Konsequenzen gedroht.

Die mit dem Regime in Iran verbündete Miliz beschuldigten die USA und ihre Verbündeten, die Spannungen mit Iran systematisch durch diplomatischen Druck und militärische Aktionen zu erhöhen.

Damit solle Teheran für seine Unterstützung der Palästinenser abgestraft werden, hiess es in der Huthi-Mitteilung.

Huthi drohen Israel und seinen Verbündeten

Iran habe die Möglichkeiten, sich gegen die Verletzung seiner Souveränität zu wehren, so die Huthi weiter. Israel und seinen westlichen Verbündeten, vor allem den USA, drohte die Miliz mit Konsequenzen. «Wer Brände in der Region legt, wird sich die Finger verbrennen.»

Die Huthi werden von Irans Regime unterstützt. (sda/dpa)
9:16
Nach dem israelischen Angriff: Stimmen aus Teheran
Nach dem israelischen Grossangriff in Iran ist das Land im Schockzustand. Stimmen aus der Hauptstadt Teheran:

Ein 38-Jähriger aus Teheran macht sich Sorgen um die Zukunft. «Die Benzinschlangen sind lang, und es gibt viele Sicherheitskräfte auf den Strassen», schildert er die Szenen in der Hauptstadt.

«Als Iraner – obwohl ich mit der Regierung unzufrieden bin – bin ich über den Angriff traurig und erwarte Vergeltung. Die Tötung der Kommandeure ist erschütternd», sagt der Mann.

Eine Frau, die gerade einkauft, wirkt schockiert, empfindet aber auch Schadenfreude. «Ich hoffe nur, dass die Banken ihren Betrieb nicht einstellen, denn das wäre chaotisch.»

Der Leiter des kleinen Marktes schaltet sich ins Gespräch ein. «Ich weiss nicht, ob ich mich darüber freuen soll, dass das Regime vorgeführt wurde», sagt er. «Angst oder Freude? Leider überwiegt bei mir die Freude.»

Ein Journalist sagt: «Was passiert ist, war wirklich nicht vorherzusehen.» Bestraft wurden diejenigen, die nicht einsehen, dass ihre Politik zu einer Spirale der Gewalt führt. Viele Kritiker der iranischen Führung mögen sich jetzt freuen.

«Aber vielleicht bald nicht mehr, wenn der Konflikt zu einem richtigen Krieg wird», sagt er. «Wir sollten alle Angst haben, denn nun ist nichts mehr, wie es einmal war.»

Eine iranische Journalistin sagt, ein Militärangriff auf das Land sei inakzeptabel. «Ich habe Angst und hoffe, dass das Land nicht noch mehr ins Chaos stürzt». (sda/dpa)
9:12
Israels Armee fängt erste Drohnen aus Iran ab
Die israelische Armee hat damit begonnen, erste aus Iran in Richtung Israel geschickte Drohnen abzufangen. Die Drohnen würden ausserhalb der israelischen Grenzen abgefangen, sagte ein Militärsprecher.

Israelischen Medienberichten zufolge geschieht dies in Nachbarländern Israels. Demnach sollen die Drohnen, die nicht frühzeitig abgefangen werden, voraussichtlich innerhalb von ungefähr einer Stunde Israel erreichen. (sda/dpa)
9:11
Mindestens sechs Wissenschaftler in Iran getötet
Bei dem israelischen Angriff in Iran sind mindestens sechs führende Wissenschaftler und Professoren getötet worden. Unter den Toten sind drei Professoren der Fakultät für Nukleartechnik der Shahid-Beheshti-Universität, wie die Nachrichtenagentur Tasnim berichtete.

Ein weiterer Nuklearwissenschaftler wurde gemeinsam mit seiner Ehefrau getötet. Davor war bereits bekanntgeworden, dass Mohammad Mehdi Tehranchi, Professor für Physik, sowie Fereydun Abbasi, der frühere Leiter des iranischen Atomprogramms, bei dem Grossangriff ums Leben kamen. (sda/dpa)
8:50
Zypern aktiviert Evakuierungsplan für Nahen Osten
Die Republik Zypern hat einen umfassenden Notfallplan aktiviert, um im Falle einer weiteren militärischen Eskalation zwischen Israel und dem Iran Evakuierungen zu unterstützen.

Wie Regierungssprecher Konstantinos Letymbiotis auf der Plattform X und im zyprischen Rundfunk RIK mitteilte, richtet sich der Plan an Bürgerinnen und Bürger aus der EU aber auch aus anderen Staaten.

Der nun aktivierte Evakuierungsplan mit dem Namen «Hestia» sieht vor, dass ankommende Geflüchtete zunächst vorübergehend in Zelten, Schulen oder Hotels untergebracht werden. Anschliessend soll ihre Weiterreise in die jeweiligen Heimatländer organisiert werden.

Zypern liegt nur rund 250 Kilometer nordwestlich von Israel
und ist damit das EU-Land mit der kürzesten Distanz zur Krisenregion. Aufgrund dieser geostrategisch wichtigen Lage spielt die Insel eine zentrale Rolle bei der Koordination humanitärer Massnahmen. (sda/dpa)
8:15
Keine erhöhte Strahlung nach Angriff auf Atomanlage
Bei der von Israel angegriffenen Uran-Anreicherungsanlage Natans im Iran sind bislang keine erhöhten Strahlenwerte festgestellt worden. Das berichtete die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien nach Informationen iranischer Behörden. Die Behörden hätten der IAEA auch mitgeteilt, dass das Kernkraftwerk Buschehr nicht angegriffen worden sei, hiess es. Auch das Nuklear-Zentrum in Isfahan sei «nicht betroffen», meldete die IAEA. In Isfahan wird unter anderem Uran-Erz für die Anreicherung vorbereitet.

In Natans im Zentraliran wird unter anderem Uran mit einem Reinheitsgrad von bis zu 60 Prozent produziert. Dieses Material ist nach Angaben der IAEA beinahe waffentauglich, denn es könnte mit relativ wenig Aufwand auf ein Niveau von 90 Prozent gebracht werden, das für Atomwaffen nötig ist. Teheran hat bislang stets beteuert, keine Atomwaffen bauen zu wollen. (sda/dpa)
7:57
Saudi-Arabien und Oman verurteilen Israels Angriffe auf Iran
Die Golfstaaten Saudi-Arabien und Oman haben die israelischen Angriffe auf iranische Atomanlagen scharf verurteilt. Die Angriffe stellten eine klare Verletzung internationalen Rechts dar, hiess es in einer Mitteilung der saudischen Regierung. «Das Königreich verurteilt diese ruchlosen Angriffe und betont, dass die internationale Gemeinschaft und der Sicherheitsrat eine grosse Verantwortung tragen, diese Aggression umgehend zu stoppen», hiess es in einer Mitteilung aus Riad.

Die omanische Regierung bezeichnete die Angriffe laut der Nachrichtenagentur des Landes als «gefährliche und rücksichtslose Eskalation», die eine eklatante Verletzung der UN-Charta und des Völkerrechts darstelle. Zudem drohe das israelische Vorgehen, diplomatische Bemühungen zunichtezumachen.

Erst am Donnerstag hatte Omans Regierung eine sechste Runde von Gesprächen zwischen dem Iran und den USA über das Atomprogramm des Landes in der omanischen Hauptstadt Muskat für Sonntag angekündigt. Bislang hatten die Gespräche keinen Durchbruch gebracht. (sda/dpa)
7:43
Ölpreise legen nach Israels Attacken gegen Iran stark zu
Die Ölpreise sind nach dem israelischen Grossangriff auf den Iran deutlich gestiegen. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kletterte in der Nacht um bis zu 13 Prozent auf 78,50 Dollar und damit den höchsten Stand seit Januar.

Im Handelsverlauf gab der Brent-Preis einen Teil der Gewinne wieder ab, legte aber immer noch um 6,28 US-Dollar auf 75,64 Dollar zu. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Juli zog ebenfalls um etwas mehr als neun Prozent oder 6,42 Dollar auf 74,45 Dollar an. Zwischenzeitlich hatte das Plus bei 14 Prozent gelegen. (awp/sda/dpa)
7:36
Ex-Minister Vahidi neuer Kommandeur der Revolutionsgarden
Nach der Tötung des Kommandeurs der iranischen Revolutionsgarden hat die Staatsführung rasch einen Nachfolger benannt. Auf Befehl des Revolutionsführers werde der frühere Innenminister Ahmad Vahidi Nachfolger von Hossein Salami, berichteten iranische Medien übereinstimmend. Vahidi gehörte der Regierung des bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommenen Präsidenten Ebrahim Raisi an.

Vahidi diente bereits in der Vergangenheit als Offizier in der Elitestreitmacht, die weitaus mächtiger ist als die regulären Streitkräfte. In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Truppe nicht nur militärisch massiv aufgerüstet, sondern baute auch ihren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einfluss aus – unter anderem durch Beteiligungen an Hotelketten und Fluggesellschaften. (sda/dpa)
7:35
Irak und Jordanien schliessen Luftraum
Nach dem israelischen Angriff auf den Iran haben der benachbarte Irak und Israels Nachbarland Jordanien ihren Luftraum gesperrt.

Wegen der «regionalen Spannungen» sei der Luftraum des Landes bis auf weiteres gesperrt worden, teilte das Verkehrsministerium in Bagdad laut der irakischen Nachrichtenagentur INA mit. Damit solle die Sicherheit der zivilen Luftfahrt gewährleistet werden, hiess es weiter.
7:23
7:10 Uhr: Iran startet Gegenangriff
Gemäss israelischen Medien hat der Iran einen Gegenangriff gestartet. Es sollen 100 Drohnen in Richtung Israel unterwegs sein. Die Armee sowie die Abwehrsysteme des Militärs arbeiteten daran, diese abzuschiessen, sagte der Militärsprecher Effie Defrin. Bis zur Ankunft der Drohnen werde es mehrere Stunden dauern.
7:02
Sender: Trump hofft auf Rückkehr zu Verhandlungen
US-Präsident Donald Trump hofft laut einem Bericht des Senders Fox News trotz des israelischen Angriffs auf den Iran auf eine Rückkehr zu Verhandlungen. «Der Iran darf keine Atombombe haben, und wir hoffen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Wir werden sehen», sagte Trump demnach in einem Telefoninterview. Im Falle iranischer Vergeltungsschläge seien die USA jedoch bereit, sich und Israel zu verteidigen.

Er sei vorab über den israelischen Angriff informiert worden, sagte Trump laut Fox News weiter. In den vergangenen Tagen habe er mehrmals mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gesprochen und auch mindestens einen wichtigen Verbündeten im Nahen Osten kontaktiert, meldete der Sender weiter.

Die USA seien aber nicht in den Angriff einbezogen gewesen. Trump hatte den Iran in den vergangenen Monaten mehrfach gewarnt, dass es ohne eine Einigung im Atomstreit zu einem Militäreinsatz kommen könnte. (sda/dpa)
06:55
Irak schliesst seinen Luftraum
Nach dem israelischen Angriff auf den Iran hat der benachbarte Irak den Flugverkehr auf allen Flughäfen des Landes eingestellt. Zudem sei wegen der «regionalen Spannungen» der Luftraum des Landes bis auf weiteres gesperrt worden, teilte das Verkehrsministerium laut der irakischen Nachrichtenagentur INA mit. Damit solle die Sicherheit der zivilen Luftfahrt gewährleistet werden, hiess es weiter.

Wie ein Augenzeuge im Irak der Deutschen Presse-Agentur berichtete, waren kurz nach Tagesanbruch Drohnen und andere Flugkörper am Himmel zu sehen, die in Richtung Iran flogen. (sda/dpa)
06:42
Tote und Verletzte bei Angriff im Nordwesten Irans
Bei dem Grossangriff im Iran hat Israel auch Ziele im Nordwesten des Landes bombardiert. In Tabris, der Hauptstadt der Provinz Ost-Aserbaidschan, kamen mindestens zwei Menschen ums Leben, wie die Nachrichtenagentur Isna berichtete. Zudem gab es mehrere Verletzte. In der Provinz im Nordwesten des Landes habe Israel unter anderem eine Radaranlage und zwei Baracken angegriffen. Ob es sich bei den Opfern um Militärangehörige handelt, war zunächst unklar. (sda/dpa)
06:40
Irans Generalstabschef bei Israels Angriff getötet
Der Iran hat den Tod seines Generalstabschefs bestätigt. Generalmajor Mohammad Bagheri wurde bei dem nächtlichen israelischen Angriff getötet, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim. Zuvor hatte die staatliche Nachrichtenagentur Irna noch erklärt, dass Bagheri sich unversehrt in einer Kommandozentrale befinde. Neben dem Generalmajor tötete Israel bei dem Grossangriff auch weitere Offiziere, darunter auch den Kommandeur der mächtigen Revolutionsgarden, Hossein Salami. (sda/dpa)
06:29
UN-Generalsekretär besorgt über Israels Angriff auf Iran
UN-Generalsekretär António Guterres hat besorgt und kritisch auf die israelischen Angriffe auf den Iran reagiert. «Der Generalsekretär verurteilt jegliche militärische Eskalation im Nahen Osten», teilte ein Sprecher des Portugiesen mit. Guterres sei besonders beunruhigt über Israels Angriffe auf iranische Atomanlagen, die sich während laufender Gespräche über das Programm zwischen dem Iran und den USA ereigneten.

«Der Generalsekretär fordert beide Seiten auf, äusserste Zurückhaltung zu üben und unter allen Umständen eine Eskalation des Konflikts zu vermeiden – eine Entwicklung, die sich die Region kaum leisten kann», so der Sprecher. (sda/dpa)
06:27
Schweizer Börse nach Israels Angriff auf Iran klar tiefer erwartet
Die Börsen weltweit werden am Freitag von einem Angriff Israels auf die Atomanlagen Irans erschüttert. Es handle sich um eine präventive, präzise, kombinierte Offensive, um das iranische Atomprogramm und andere militärische Ziele zu attackieren, teilte das Militär in der Nacht mit. Nun droht der Iran mit Vergeltung.

Zwar war dieser Schritt immer wieder erwartet worden, das mindere aber nicht die Brisanz, sagen Börsenexperten. Die Börsen in Asien wie der Nikkei-Index in Tokio oder der Hang Seng in Hongkong zeigten sich bereits von der schwachen Seite, die US-Futures deuten ebenfalls einen negative Reaktion der Wall Street an. Hierzulande wird der Leitindex SMI bei der IG Bank knapp 1,2 Prozent schwächer taxiert.

Dafür sind sichere Häfen wie der Schweizer Franken wieder gefragt. So sank der Dollar zum Franken kurzzeitig bis auf 0,8056 Franken. Das ist der tiefste Stand seit 2011. Später erholte sich der Greenback wieder etwas und kostet aktuell 0,8093 Franken. Am Vorabend wurde er noch über 81 Rappen gehandelt. Der Euro büsste dagegen gegen den Franken und den Dollar an Wert ein. (awp/sda)
06:08
Israels Fluggesellschaft El Al storniert Flüge
Die israelische Fluggesellschaft El Al hat aus Sorge vor iranischen Gegenangriffen ihre für heute und morgen aus und nach Israel geplanten Flüge storniert. Üblicherweise fliegt El Al auch in Kriegssituationen.

«Angesichts der jüngsten sicherheitspolitischen Entwicklungen und gemäss den Anweisungen der Sicherheits- und Luftfahrtbehörden zur Schliessung des Luftraums über Israel informiert die Fluggesellschaft El Al über die Einstellung ihrer Flüge von und nach Israel», teilte die grösste Luftlinie des Landes mit.

«Wir rufen die Passagiere auf, sich auf eine Übernachtung im Ausland einzustellen - bis eine Änderung der Sicherheitslage eintritt», hiess es weiter in der Mitteilung. Flüge, die sich bereits auf dem Weg nach Israel befanden, seien zu anderen Flughäfen umgeleitet worden. «Auch alle Flüge, die von Israel starten sollten, sind bis auf weiteres gestrichen.» Der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv hatte auf seiner Webseite mitgeteilt, er sei für alle Ab- und Anflüge bis auf weiteres gesperrt.

Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss teilte auf ihrer Webseite mit, dass alle Flüge von und nach Tel Aviv bis einschliesslich 22. Juni ausgesetzt würden. Betroffene Gäste würden benachrichtigt und bei Verfügbarkeit auf andere Flüge umgebucht. (sda/dpa)
06:03
Eskalation in Nahost bringt öffentliches Leben in Israel zum Erliegen
Nach dem israelischen Grossangriff auf den Iran kommt das öffentlichen Leben in Israel weitgehend zum Stillstand. Schulen, Geschäfte und Büros müssen auf Anordnung des israelischen Heimatschutzes vorerst geschlossen bleiben, wie die Zeitung «Haaretz» berichtete. Nur Supermärkte dürfen demnach öffnen, um Lebensnotwendiges zu verkaufen. Da mit einem Gegenschlag des Irans gerechnet wird, rief der israelische Rettungsdienst die Bevölkerung zu Blutspenden auf.

Einkaufszentren bleiben ebenso geschlossen wie Veranstaltungszentren, Kultureinrichtungen und religiöse Stätten. Auch die für dieses Wochenende geplante Christopher-Street-Day-Parade der LGBTQ-Community in Tel Aviv - die grösste im gesamten Nahen Osten - wurde abgesagt.

Die Bevölkerung in Israel wurde laut «Haaretz» vom Heimatschutz aufgerufen, in der Nähe von Bunkern zu bleiben oder in öffentlichen Gebäuden wie Schulen Schutz zu suchen. Wo kein Schutzraum vorhanden sei, werde empfohlen, sich in Treppenhäusern oder Räumen ohne Aussenwände aufzuhalten. (sda/dpa)
05:09
Berichte: Lockdown palästinensischer Städte im Westjordanland
Nach dem Angriff auf den Iran hat das israelische Militär Medienberichten zufolge einen Lockdown für die palästinensischen Städte im Westjordanland angeordnet. Dieser solle bis auf weiteres gelten, hiess es. In den israelischen Siedlungen sei die Alarmbereitschaft erhöht worden, berichtete das israelische Nachrichtenportal Ynet. Die Truppen im Westjordanland seien verstärkt worden. Die Zeitung «Times of Israel» berichtete unter Berufung auf das Militär ausserdem über eine Truppenmobilisierung im Norden Israels. (sda/dpa)
04:38
Iran sperrt nach Angriff den Luftraum
Der Iran hat nach dem israelischen Grossangriff den Luftraum des Landes gesperrt. Die Anordnung gelte bis auf weiteres, hiess es in einer Erklärung der nationalen Luftfahrtbehörde. Die Landesbewohner seien angewiesen, nicht zu den Flughäfen zu fahren und sich selbstständig in den Medien über weitere Entwicklungen zu informieren. Bereits zuvor war der Betrieb am Hauptstadtflughafen in Teheran eingestellt worden. (sda/dpa)
04:36
Trump trifft sich am Freitag mit Nationalem Sicherheitsrat
Nach den israelischen Angriffen auf den Iran will sich US-Präsident Donald Trump am Freitag mit seinem Nationalen Sicherheitsrat besprechen. Das Treffen mit den aussen- und sicherheitspolitischen Experten des Weissen Hauses soll um 11.00 Uhr stattfinden (17.00 MESZ). Die nicht öffentliche Besprechung soll demnach im «situation room» stattfinden, dem besonders geschützten Lagezentrum im Weissen Haus, wie aus einer Planungsmitteilung der Regierungszentrale hervorging.

Der Nationale Sicherheitsrat wird derzeit kommissarisch in Amtsunion von Aussenminister Marco Rubio geführt. (sda/dpa)
04:19
Israels Generalstabschef zu Iran-Angriffen: Gibt kein Zurück
Der israelische Generalstabschef Ejal Zamir hat den Grossangriff im Iran als Notwendigkeit beschrieben. «Wir haben diese Operation begonnen, weil die Zeit gekommen ist – wir befinden uns an einem Punkt ohne Wiederkehr», sagte Zamir nach Angaben der Arme. «Wir können es uns nicht leisten, auf einen anderen Zeitpunkt zu warten, wir haben keine andere Wahl.»

Zamir sagte demnach ferner: «Die jüngsten wie auch die vergangenen Ereignisse der Geschichte haben uns gelehrt, dass wir nicht die Augen verschliessen dürfen, wenn der Feind versucht, uns zu vernichten. Wir müssen für unser Existenzrecht kämpfen – Freiheit wird denen zuteil, die bereit sind, für sie zu kämpfen.» Der Iran hatte Israel immer wieder mit Vernichtung gedroht, der jüdische Staat sieht sich durch das iranische Atomprogramm in seiner Existenz bedroht.

Der israelische Militärchef sprach gleichzeitig eine Warnung aus: «Jeder, der versucht, uns herauszufordern, wird einen hohen Preis zahlen.» Man gehe gemeinsam mit einem Ziel in diese Operation, nämlich «eine sichere Zukunft für den Staat Israel und seine Bürger zu gewährleisten». Zamir äusserte sich zuversichtlich: «In geeinter Anstrengung und mit festem Glauben werden wir siegen.» (sda/dpa)
04:00
Iran: Kommandeur der Revolutionsgarden bei Angriff getötet
Bei dem israelischen Grossangriff im Iran ist der Kommandeur der mächtigen Revolutionsgarden getötet worden. Generalmajor Hussein Salami sei bei einer Attacke auf das Hauptquartier des Oberkommandos der Revolutionsgarden getötet worden, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim, die als Sprachrohr der iranischen Elitestreitmacht gilt. (sda/dpa)

03:23
Netanjahu: Angriff im Iran drängt Bedrohung für Israel zurück
Israel hat nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu im Iran eine gezielte Militäroperation gestartet, «um die iranische Bedrohung für das Überleben Israels zurückzudrängen». Netanjahu sagte in einer aufgezeichneten Ansprache: «Diese Operation wird so viele Tage andauern, wie es braucht, um diese Bedrohung zu beseitigen.» Das Militär habe mehrere elementare Ziele des iranischen Atomprogramms angegriffen. (sda/dpa)
02:59
Rubio: USA nicht an israelischem Angriff auf Iran beteiligt
Die USA sind Regierungsangaben zufolge nicht an dem israelischen Angriff auf den Iran beteiligt. Die oberste Priorität der USA sei der Schutz der eigenen Truppen und Einrichtungen in der Region, erklärte Aussenminister Marco Rubio - verbunden mit einer Warnung an Teheran, keine US-Ziele anzugreifen. (sda/dpa)

02:57
Israels Militär: Angriff auf Irans Atomprogramm
Israels Militär hat nach eigenen Angaben die iranischen Atomanlagen angegriffen. Bei dem Einsatz handele es sich um «eine präventive, präzise, kombinierte Offensive», um das iranische Atomprogramm und andere militärische Ziele anzugreifen, teilte das Militär in der Nacht auf Telegram mit. (sda/dpa)
02:29
Regierung ruft Ausnahmezustand in Israel aus
Israels Verteidigungsminister Israel Katz hat für sein Land den Ausnahmezustand ausgerufen. Nach einem «Präventivschlag» gegen den Iran sei «in unmittelbarer Zukunft» mit einem Raketen- und Drohnenangriff auf Israel zu rechnen, sagte Katz in der Nacht nach Angaben der «Times of Israel». (sda/dpa)
02:20
Iranische Staatsmedien melden Explosionen im Raum Teheran
Iranische Staatsmedien berichten über mehrere Explosionen rund um die Hauptstadt Teheran. Auch Augenzeugen bestätigten, dass laute Explosionsgeräusche zu hören waren. (sda/dpa)
22:42
UN: Internetausfall im Gazastreifen legt Hilfe lahm
Wegen des Ausfalls der Telekommunikationsdienste im umkämpften Gazastreifen warnen die Vereinten Nationen vor dem Ende aller Hilfsmassnahmen. «Die Lebensadern zu den Rettungsdiensten, zur humanitären Koordination und zu wichtigen Informationen für die Zivilbevölkerung sind alle unterbrochen», sagte UN-Sprecher Farhan Haq in New York. «Es gibt einen vollständigen Internetausfall, und die Mobilfunknetze funktionieren kaum noch.»

Der Ausfall sei auf Schäden an der letzten Glasfaserkabelstrecke zurückzuführen, die den zentralen und südlichen Teil des abgeriegelten Küstenstreifens versorge, sagte Haq. Es handele sich nach Einschätzung von Experten nicht um eine routinemässige Unterbrechung, «sondern um einen Totalausfall der digitalen Infrastruktur des Gazastreifens».

Rettungsdienste abgeschnitten

Haq sagte, verursacht worden sei der Schaden wahrscheinlich während intensiver militärischer Aktivitäten. In einem Gebiet, in dem bereits jetzt Hilfen für die Zivilbevölkerung durch Zugangsbeschränkungen und weitreichende Schäden eingeschränkt seien, seien nun die Rettungsdienste abgeschnitten und die Zivilbevölkerung habe keinen Zugang zu lebensrettender Hilfe. Der Zusammenbruch lege die Hilfsmassnahmen im gesamten Gazastreifen lahm.

Darüber hinaus habe das Palästinenserhilfswerk UNRWA den Kontakt zu seinen Kollegen in dem abgeriegelten Küstengebiet verloren. «Das gilt für die meisten Organisationen – wir sind weitgehend von unseren Teams vor Ort abgeschnitten.»

Letztes Glasfasernetz getroffen

Bereits am Vormittag hatte die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf die palästinensische Telekommunikationsbehörde berichtet, alle Internet- und Festnetzverbindungen seien abgebrochen. Das letzte verbliebene Glasfasernetz sei bei einem Angriff getroffen worden.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als 20 Monaten ist es immer wieder zu solchen Ausfällen der Telekommunikationsversorgung in dem Küstenstreifen gekommen. Die zuständige Behörde warnte vor «den humanitären und sozialen Folgen des Ausfalls» und rief zu einer raschen Wiederherstellung der Versorgung auf. (sda/dpa)
17:31
Protestmarsch nach Gaza – Ägypten nimmt deutsche Aktivisten fest
Vor einem geplanten Protestmarsch zum Gazastreifen hat Ägypten Aktivisten mit deutschem Pass festgenommen. Es seien einige Fälle bekannt, in denen Deutsche im Zusammenhang mit dem «March to Gaza» von den ägyptischen Behörden in Gewahrsam genommen worden seien, hiess es aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Die Botschaft in Kairo betreue diese Personen konsularisch. Sie stehe mit ihnen und den ägyptischen Behörden in regelmässigem Kontakt.

Aus informierten Kreisen am Flughafen der ägyptischen Hauptstadt Kairo hiess es, Dutzenden aus Deutschland ankommenden Aktivisten sei die Einreise verweigert worden. Die Betroffenen seien mit derselben Maschine zurückgeschickt worden, mit der sie gekommen seien. Die Lufthansa bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass «mehreren Fluggästen auf einem unserer Flüge nach Kairo die Einreise nach Ägypten verweigert wurde.» Nach international geltenden Regelungen seien Fluggesellschaften in diesem Fall angehalten, die Passagiere zum Abflugort zurückzubefördern.

Die Betroffenen wollten sich den ägyptischen Quellen zufolge am Freitag einem internationalen Solidaritätszug anschliessen, der zum Gazastreifen führen soll. Aktivisten aus aller Welt wollen von Kairo in die Küstenstadt al-Arisch reisen und anschliessend rund 50 Kilometer bis zum Grenzübergang Rafah marschieren. Ab Sonntag sind dort dann mehrtägige Protestaktionen geplant.

Mehr als 150 Aktivisten abgewiesen

Ein Vertreter der ägyptischen Sicherheitsbehörden, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte, bislang seien mehr als 150 Aktivistinnen und Aktivisten verschiedener Nationalitäten bei ihrer Ankunft in Kairo abgewiesen worden. Die Sicherheitsvorkehrungen an allen ägyptischen Flughäfen und Grenzübergängen seien deutlich verschärft worden.

Die Organisatoren der internationalen Bewegung «Global March to Gaza» erklärten, dass sie trotz der Massnahmen an ihrem Plan festhalten wollten. Etwa 170 Teilnehmer seien derzeit von Verzögerungen und Rückführungen betroffen. Man habe sich an alle rechtlichen Vorgaben Ägyptens gehalten, betonten sie auf der Plattform X.

Ägypten hatte am Mittwochabend betont, dass die Aktivisten offizielle Genehmigungen einholen müssten. In Ägypten ist das Demonstrationsrecht generell stark begrenzt.



Konvoi über Libyen auf dem Weg nach Ägypten

Unterdessen setzte am Donnerstag ein weiterer pro-palästinensischer Konvoi mit Aktivisten seine Fahrt durch Ägyptens Nachbarstaat Libyen fort. Die Gruppe, die aus knapp 2.000 Personen bestehen soll, war Anfang der Woche in Tunesien gestartet. Mit der Fahrt will sie nach eigenen Angaben auf die humanitäre Lage im Gazastreifen aufmerksam machen.

Israel hatte die ägyptischen Behörden im Vorfeld aufgefordert, die Anreise der Aktivisten zur Grenze des Gazastreifens zu unterbinden. Die israelische Armee kontrolliert derzeit die palästinensische Seite des Grenzübergangs Rafah. (sda/dpa)
10:16
Bericht über Telekommunikationsausfall im Gazastreifen
Im umkämpften Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben die Telekommunikationsdienste ausgefallen.

Das letzte verbliebene Glasfasernetz sei bei einem Angriff getroffen worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf die palästinensische Telekommunikationsbehörde. Alle Internet- und Festnetzverbindungen seien abgebrochen.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als 20 Monaten ist es immer wieder zu solchen Ausfällen der Telekommunikationsversorgung in dem Küstenstreifen gekommen. Die zuständige Behörde warnte vor «den humanitären und sozialen Folgen des Ausfalls» und rief zu einer raschen Wiederherstellung der Versorgung auf. (sda/dpa)
9:41
Israels Opposition scheitert bei Abstimmung im Parlament
Die Opposition in Israel ist bei dem Versuch gescheitert, durch eine Auflösung des Parlaments eine Neuwahl zu erzwingen.

Mitglieder der streng religiösen Parteien in der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wollten nach Medienberichten eigentlich den Vorstoss unterstützen. Hintergrund ist ein Streit um den Entwurf eines Gesetzes, das dafür sorgen soll, dass mehr streng religiöse Männer den Wehrdienst ableisten.

Eine Mehrheit von 61 der 120 Abgeordneten stimmte dann jedoch in einer vorläufigen Lesung gegen den Gesetzesentwurf der Opposition. Zuvor habe es eine Annäherung bei Vermittlungsgesprächen zwischen den ultraorthodoxen Parteien und Juli Edelstein gegeben, dem Vorsitzenden des Knesset-Ausschusses für Aussen- und Sicherheitspolitik, berichtete das Nachrichtenportal «ynet».

Streit um Wehrpflicht für Ultraorthodoxe spaltet Koalition

Edelstein bemüht sich um die Ausarbeitung eines Gesetzes, das ultraorthodoxe Männer zum Wehrdienst verpflichtet und auch eine Reihe von Sanktionen für Verweigerer vorsieht. Die streng religiösen Koalitionspartner drohten deshalb mit einem Ausscheiden aus der Regierung.

Netanjahu und seine Vertrauten hatten sich in Vermittlungsgesprächen jedoch intensiv um eine Lösung der Krise in den Beziehungen zu den streng religiösen Parteien bemüht.

Ausnahmeregelung im vergangenen Jahr ausgelaufen

Streng religiöse Männer waren in Israel jahrzehntelang von der Wehrpflicht befreit. Diese Ausnahmeregelung lief jedoch im vergangenen Jahr aus. Der israelischen Regierung gelang es nicht, ein neues Gesetz zu verabschieden, um diesen Sonderstatus für die Ultraorthodoxen dauerhaft festzuschreiben. Der Oberste Gerichtshof erliess schliesslich im Sommer 2024 ein Urteil, wonach ultraorthodoxe Männer zum Wehrdienst einzuziehen sind.

Viele ultraorthodoxe Juden empfinden den Militärdienst als Bedrohung ihres frommen Lebensstils, unter anderem weil Frauen und Männer gemeinsam dienen. Die Armee hatte aber angesichts des langen Kriegs gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen eindringlich vor einem drastischen Mangel an kampffähigen Soldaten gewarnt. (sda/dpa)
8:37
Gaza-Stiftung: Hamas tötete mindestens acht unserer Mitarbeiter
Bei einem Angriff auf einen Bus mit palästinensischen Mitarbeitern der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) sind nach Angaben der Organisation mindestens acht Menschen getötet worden. GHF machte die islamistische Terrororganisation Hamas für den Angriff verantwortlich. Das Team sei am Mittwochabend unterwegs zu einem Verteilungszentrum westlich von Chan Junis gewesen, teilte die Stiftung mit.

Es habe auch mehrere Verletzte gegeben. Zudem gebe es die Sorge, Mitarbeiter könnten von der Hamas als Geiseln genommen worden sein.

Forderung nach internationaler Verurteilung

«Wir verurteilen diesen abscheulichen und gezielten Angriff aufs Schärfste», hiess es in der Mitteilung. «Es handelte sich um Helfer. Humanitäre Helfer. Väter, Brüder, Söhne und Freunde, die täglich ihr Leben riskierten, um anderen zu helfen.» Der Angriff sei nicht in einem Vakuum geschehen. Seit Tagen habe die Hamas das Team sowie die Zivilisten, die Hilfe annehmen, bedroht.

«Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, die Hamas umgehend für diesen unbegründeten Angriff und die anhaltende Bedrohung unserer Mitarbeiter zu verurteilen, die lediglich versuchen, die palästinensische Bevölkerung mit Nahrung zu versorgen», schrieb die GHF weiter.

GHF als umstrittene Alternative zu UN-Hilfe

Die von Israel und den USA unterstützte Stiftung hatte im vergangenen Monat im Gazastreifen nach einer fast dreimonatigen israelischen Blockade von Hilfslieferungen ihren Einsatz begonnen. Dieser sollte eine Alternative zum Einsatz der UN und internationaler Hilfsorganisationen darstellen. Israel und die USA wollen mit dem Einsatz von GHF verhindern, dass sich die Hamas humanitäre Hilfsgüter aneignet. Die Stiftung ist jedoch umstritten, zuletzt kam es immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen in der Nähe ihrer Verteilungszentren. (sda/dpa)
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Rückblick auf das Jahr nach dem 7. Oktober
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Rückblick auf das Jahr nach dem 7. Oktober
7. OktoberIm Morgengrauen des jüdischen Feiertags Simchat Tora startet die islamistische Terrororganisation Hamas einen Grossangriff auf das umliegende Gebiet in Israel. Mehrere Tausend Raketen werden aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Mehrere tausend Terroristen überwinden die Grenzbefestigungen und töten an einem Musikfestival und in mehreren Ortschaften wahllos Soldaten und vor allem Zivilisten. Bild: Ein Zimmer in einem Haus im Kibbuz Kfar Aza nach dem Angriff der Hamas. ... Mehr lesen
quelle: keystone / abir sultan
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    Nach einem massiven israelischen Luftangriff auf Ziele im Iran hat Teheran mit einem Drohnenangriff reagiert. Während politische Führer mit Drohungen und Rechtfertigungen aufeinander reagieren, erleben Menschen in beiden Ländern dramatische Szenen.

    Ein gross angelegter Luftangriff Israels auf Ziele im Iran, darunter laut israelischem Militär auch Nuklearanlagen, hat den Konflikt zwischen den beiden Ländern auf eine neue Eskalationsstufe gehoben. In der Nacht zum Freitag griffen nach offiziellen Angaben rund 200 israelische Kampfjets etwa 100 Ziele im gesamten Iran an. Als Reaktion feuerte der Iran über 100 Drohnen in Richtung Israel ab.

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