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Nahost-Ticker: Feuerpause und Freilassung von Geiseln vereinbart

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Jubel über Abkommen im Gazastreifen +++ Waffenruhe und Geiselaustausch beschlossen

Die wichtigsten Geschehnisse im Nahen Osten in der Übersicht, fortlaufend aktualisiert.
15.01.2025, 10:5415.01.2025, 23:15
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit dem 27. November ist eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah in Kraft. Es gibt trotzdem vereinzelte Gefechte mit Toten.
  • Nachdem Friedensverhandlungen zwischen der Hamas und Israel zwischenzeitlich als gescheitert galten, sprechen die beiden Parteien via Vermittler derzeit wieder über ein Abkommen.
  • Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist weiter prekär. Laut Zahlen der UN hat die Anzahl Hilfsgüter, die in den Gazastreifen gelangen, ein Rekordtief erreicht.
  • Die Hamas hält weiterhin israelische Geiseln im Gaza-Streifen gefangen. Es sind 98 an der Zahl, in welchem Gesundheitszustand sie sich befinden, ist nicht klar.
  • Der Krieg hat bisher tausende Opfer gefordert, allein in Gaza kamen gemäss palästinensischen Angaben über 47'000 Menschen ums Leben. Die seit mehr als einem Jahr andauernde aktuelle Eskalation begann mit dem Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023.

Die neusten Entwicklungen im Liveticker

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22:04
Nach Waffenruhe planen Helfer grösseren Einsatz im Gazastreifen
Nach der Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen wollen Hilfsorganisationen ihren Einsatz für notleidenden Menschen dort schnell verstärken. Das International Rescue Committee (IRC) kündigte an, seine Arbeit im Gazastreifen auszuweiten, «sobald es die Umstände erlauben». «Die Narben dieses Krieges werden lange sichtbar sein, aber es braucht jetzt eine Welle der Hilfsbereitschaft, um die Zivilbevölkerung sofort zu unterstützen», sagte IRC-Präsident David Miliband. Nötig sei der freie Zugang und die uneingeschränkte Mobilität von humanitären Helfern.

Das UN-Kinderhilfswerk Unicef machte deutlich, das Ausmass der humanitären Bedürfnisse sei enorm. Unicef und seine Partner seien bereit, ihr Engagement zu vergrössern, hiess es in einer Erklärung. Auch das Hilfswerk hob hervor, wichtig sei der ungehinderte Zugang, um alle Kinder und Familien mit sauberem Wasser, Nahrungsmitteln, Gesundheitsversorgung und psychologischer Unterstützung zu erreichen.
FILE - Palestinians struggle for food at a distribution center in Khan Younis, Gaza Strip, Friday, Jan. 9, 2025. (AP Photo/Abdel Kareem Hana, File)
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Zurzeit gebe es schätzungsweise 17'000 Kinder, die ihre Eltern verloren hätten oder von ihnen getrennt seien. Annähernd eine Million Kindern lebten nicht mehr in ihrem Zuhause, berichtete Unicef. (sda/dpa)
22:03
Israels Präsident ruft zu Billigung von Waffenruhe-Deal auf
Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog hat das Sicherheitskabinett und die Regierung seines Landes dazu aufgerufen, die Waffenruhe-Vereinbarung mit der Hamas zu billigen. «Wir befinden uns in einem äusserst entscheidenden Moment», sagte Herzog nach Angaben seines Büros.
Izchak Herzog, President of Israel, arrives for talks with German President Frank-Walter Steinmeier in Berlin, Germany, Friday, Feb.16, 2024. (AP Photo/Ebrahim Noroozi)
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Nach mehr als 15-monatigen heftigen Kämpfen hatten sich Israel und die islamistische Hamas nach Angaben des Vermittlers Katar auf eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge geeinigt. Sie soll am Sonntag in Kraft treten und in einer ersten Phase 42 Tage dauern. Zuvor muss sie aber noch von Israels Sicherheitskabinett und Regierung gebilligt werden.

«Für hunderte von Tagen wurden unsere Schwestern und Brüder von niederträchtigen Mördern festgehalten und gequält – nachdem der Staat Israel seine Pflicht verletzt hat», sagte Herzog. «Er hat sie nicht beschützt und ihre Entführung nicht verhindert.»


Die Waffenruhe-Vereinbarung sei «der richtige Schritt». Man müsse die israelischen Bürger zurückbringen – «damit sie sich zu Hause erholen können, oder beigesetzt werden». Gleichzeitig sagte Herzog, der Deal werde «zutiefst schmerzhafte, herausfordernde und erschütternde Momente mit sich bringen».

Herzog sagte ferner: «Für die Familien der Geiseln sind diese Stunden und Tage die Hölle auf Erden.» Das Staatsoberhaupt rief zur Unterstützung jener auf, «die bangen, dass ihre Liebsten nicht in der ersten Phase des Deals zurückkehren werden». Man werde alles unternehmen, damit auch die letzte der insgesamt 98 Geiseln nach Hause gebracht werde. (sda/dpa)
22:02
UN bieten Unterstützung an
Nach der Vereinbarung über eine Waffenruhe im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistischen Hamas haben die Vereinten Nationen ihre Unterstützung bei der Umsetzung angeboten. «Die Vereinten Nationen stehen bereit, um die Umsetzung der Vereinbarung zu unterstützen, und die Lieferung von anhaltender humanitärer Hilfe an die unzähligen Palästinenser, die weiter leiden, hochzufahren», sagte UN-Chef António Guterres vor Journalisten und Journalistinnen in New York.
epa11770381 Secretary-General of the United Nations, Antonio Guterres, attends a joint press conference with the Minister of International Relations and Cooperation of South Africa during the former&# ...
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Das Abkommen über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln sei ein «entscheidender erster Schritt», sagte Guterres weiter. «Ich rufe alle Beteiligten und alle relevanten Partner dazu auf, diese Chance zu nutzen, einen glaubhaften politischen Weg hin zu einer besseren Zukunft für Palästinenser, Israelis und die gesamte Region zu etablieren.» (sda/dpa)
22:01
Wieder Tote bei Angriff Israels im Westjordanland
Die israelische Luftwaffe hat den zweiten Tag in Folge Ziele in der Stadt Dschenin im besetzten Westjordanland angegriffen. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah wurden mindestens sechs Menschen getötet. Augenzeugen zufolge könnte die Zahl der Opfer jedoch noch steigen. Die israelische Armee bestätigte auf Anfrage, sie habe Ziele in der Stadt angegriffen. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht mitgeteilt. Auch die Identität der Opfer war noch unbekannt.

Erst am Vortag waren bei einem ähnlichen Angriff in Dschenin sechs Menschen getötet worden. Die islamistische Hamas teilte mit, vier der Opfer seien ihre Mitglieder gewesen.
Zu den beiden anderen Getöteten gab es zunächst keine Angaben.

Dschenin gilt als Hochburg militanter Palästinenser. Die ohnehin angespannte Lage im Westjordanland hatte sich seit dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg noch einmal deutlich verschärft. Seither wurden dort nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei israelischen Militäreinsätzen und bewaffneten Auseinandersetzungen 816 Palästinenser getötet.

Sollte die nun im Gaza-Krieg vereinbarte zunächst sechswöchige Waffenruhe zu einem dauerhaften Ende der Kämpfe führen, könnte das auch die Lage im Westjordanland etwas entspannen. (sda/dpa)
22:01
«Heute ist ein Feiertag»
Nach Berichten, dass sich Israel und die islamistische Hamas auf eine Waffenruhe im Gazastreifen geeinigt haben, sind im Gazastreifen Feiern ausgebrochen. Augenzeugen zufolge strömten Zehntausende jubelnde Menschen auf die Strassen, noch ehe es eine offizielle Bestätigung für das Abkommen gab. In palästinensischen und sozialen Medien verbreitete Aufnahmen zeigen singende und tanzende Menschen. Zu sehen sind auch Männer, die offenbar vor Freude weinen.
Palestinians celebrate the announcement of a ceasefire deal between Hamas and Israel in Deir al-Balah, central Gaza Strip, Wednesday, Jan. 15, 2025. (AP Photo/Abdel Kareem Hana)
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«Wir haben 15 Monate auf diesen Moment gewartet, heute ist ein Feiertag», sagte Nadschua Othman, eine Vertriebene, die in einem Lager in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens untergebracht ist, der Deutschen Presse-Agentur. Viele Menschen wollen nach Angaben der fünffachen Mutter nun in ihre Heimatorte zurückkehren, auch wenn sie dort nur Trümmern vorfänden.

«Dies ist ein lang ersehnter Tag», betonte der 40 Jahre alte Abdul Alim Auda, der mit seinen drei Kindern zu Feiern in der Stadt Deir al-Balah im Zentrum des Küstengebiets gekommen ist.

Die Menschen im Gazastreifen verdienten es, in Frieden und Sicherheit zu leben, sagte wiederum ein 51-Jähriger der Deutschen Presse-Agentur. «Warum sind wir dazu verdammt, in ständigem Elend zu leben?», so der Mann, der laut eigenen Angaben, die nicht überprüfbar sind, drei Söhne bei einem israelischen Angriff verloren hat.

Israel und die Hamas haben sich nach Angaben Katars auf eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung weiterer Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge geeinigt. Die Feuerpause soll am Sonntag beginnen.

Auch im Libanon brachen Augenzeugenberichten zufolge Freudenfeiern aus. Im palästinensischen Lager Schatila im Süden der Hauptstadt Beirut hätten die Menschen mit Feuerwerken gefeiert. Sie tanzten, klatschten und sangen in den Strassen. «Ich bin so froh, dass diese Tortur der Palästinenser in Gaza vorbei ist», sagte ein Anwohner der Deutschen Presse-Agentur. (sda/dpa)
21:59
Hamas bezeichnet Gaza-Abkommen als Errungenschaft
Die Hamas feiert die Einigung mit Israel auf eine Feuerpause im Gaza-Krieg als Errungenschaft für die Palästinenser. «Das Waffenruheabkommen ist das Ergebnis der legendären Widerstandskraft unseres grossartigen palästinensischen Volkes und unseres tapferen Widerstands im Gazastreifen seit mehr als 15 Monaten», teilte die Islamistenorganisation mit.

Die beiden Kriegsparteien haben sich nach Angaben Katars auf eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung weiterer Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge geeinigt. Die Feuerpause soll am Sonntag beginnen. (sda/dpa)
21:58
Jüdischer Weltkongress sieht in Gaza-Deal einen «Hoffnungsschimmer»
Der Jüdische Weltkongress sieht in dem ausgehandelten Gaza-Deal zwischen Israel und der islamistischen Hamas einen «Hoffnungsschimmer». «Wir drängen darauf, dass die Vereinbarung voll umgesetzt wird», sagte Ronald Lauder, Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC) laut Mitteilung in New York. Der WJC sieht sich als Vertretung der nicht in Israel lebenden Juden. (sda/dpa)
21:58
Drei Phasen des Gaza-Deals
Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat im Detail die Inhalte des ausgehandelten Gaza-Deals dargelegt. Es handele sich bei der Einigung um den Drei-Stufen-Plan, den er bereits im Frühling vorgestellt habe, sagte der Demokrat im Weissen Haus in Washington. Die Phasen für eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge sehen laut Biden wie folgt aus:

Phase eins: Die erste Phase soll sechs Wochen dauern. Sie solle Folgendes beinhalten: Eine vollständige Waffenruhe und einen Rückzug der israelischen Streitkräfte aus allen dicht besiedelten Gebieten des Gazastreifens. Palästinenser sollen demnach in alle Teile des Gazastreifens zurückkehren können. Es solle ausserdem zunächst eine bestimmte Gruppe von Geiseln freigelassen werden - darunter Frauen, Ältere und Verletzte. Biden betonte, darunter seien auch amerikanische Staatsbürger. Im Gegenzug sollten Hunderte Palästinenser freikommen, die in Israel inhaftiert seien. Ziel sei auch, sofort in grossem Stil humanitäre Hilfe in das Küstengebiet zu bringen.
Palestinians celebrate the announcement of a ceasefire deal between Hamas and Israel in Deir al-Balah, central Gaza Strip, Wednesday, Jan. 15, 2025. (AP Photo/Abdel Kareem Hana)
Bild: keystone
Phase zwei: Während der sechswöchigen Phase eins sollten dann die notwendigen Vereinbarungen ausgehandelt werden, um zu Phase zwei zu gelangen: zu einem dauerhaften Ende der Kämpfe. Die Waffenruhe solle andauern, solange diese Verhandlungen liefen – auch falls sich dies länger als sechs Wochen hinziehe. In der zweiten Phase sollten dann alle restlichen lebenden Geiseln freigelassen werden, darunter auch männliche Soldaten. Und das israelische Militär solle sich komplett aus dem Gazastreifen zurückziehen. «Und die vorübergehende Waffenruhe wird dauerhaft», betonte Biden. Der Demokrat hatte Ende Mai gesagt, auch diese zweite Phase solle sechs Wochen dauern.

Phase drei: In der dritten Phase sollen laut Biden die letzten Überreste getöteter israelischer Geiseln an ihre Familien zurückgegeben werden. Ausserdem soll dann der Wiederaufbau im Gazastreifen beginnen. Biden hatte dafür Ende Mai eine Dauer von drei bis fünf Jahren in Aussicht gestellt. (sda/dpa)
21:05
Von der Leyen: Gaza-Waffenruhe bringt Hoffnung
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüsst die Vereinbarung über die Waffenruhe im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistischen Hamas und die Freilassung weiterer Geiseln sehr. «Das bringt Hoffnung für eine ganze Region, in der die Menschen schon viel zu lange unermessliches Leid ertragen haben», schrieb von der Leyen auf der Plattform X. Sie forderte Israel und die Hamas auf, das Abkommen vollständig umsetzen.
epa11787033 European Commission President Ursula von der Leyen speaks during a press conference in Bern, Switzerland, 20 December 2024. The president of the European Commission pays an official visit  ...
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Auch die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas sagte, es sei nun an der Zeit, das Abkommen für alle Geiseln und ihre Familien, die Menschen in Gaza und die Menschen in der Region umzusetzen. Auf der Plattform X schrieb sie von einem «wichtigen, positiven Durchbruch» auf dem Weg zur Beendigung der Gewalt.

EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola sprach auf X von einem möglichen Wendepunkt für nachhaltigen Frieden. Der Plan könne eine Welle der Hilfe auslösen und ein Katalysator sein, der Verzweiflung in Hoffnung verwandelt. (sda/dpa)
20:58
Gedämpfte Stimmung bei israelischen Geisel-Angehörigen
Angehörige israelischer Geiseln im Gazastreifen haben die Aussicht auf die Freilassung von 33 der Entführten mit gemischten Gefühlen aufgenommen. «Für mich ist es erst vorbei, wenn es vorbei ist», sagte Jimmy Miller, Cousin der Geisel Schiri Bibas, mit ernstem Gesicht auf dem «Platz der Geiseln» vor dem Kunstmuseum im Zentrum von Tel Aviv. Der Platz war am Abend ungewöhnlich leer, niemand erschien in Feierstimmung.
Relatives and friends of people killed and abducted by Hamas and taken into Gaza, react to the ceasefire announcement as they take part in a demonstration in Tel Aviv, Israel, Wednesday, Jan. 15, 2025 ...
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Bibas war am 7. Oktober 2023 gemeinsam mit ihren beiden Söhnen, Baby Kfir und Kleinkind Ariel, sowie ihrem Ehemann Jarden in den Gazastreifen verschleppt worden. Das Schicksal der beiden Kinder hatte direkt nach ihrer Verschleppung durch ein Video für weltweite Aufmerksamkeit gesorgt. Sie und die Mutter haben neben der israelischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit.

Die islamistische Hamas hatte während des Krieges mitgeteilt, die Mutter und beide Kinder seien bei israelischen Bombardements getötet worden. Aus israelischer Sicht gibt es jedoch für ihren Tod keine abschliessende Bestätigung. Mutter und Kinder stehen nach Medienberichten auf der Liste der 33 Geiseln, die in der ersten Phase freikommen sollen.

«Ich werde es erst glauben, wenn ich sehe, wie unsere Geiseln aus dem Gazastreifen die Grenze nach Israel überqueren», sagte Miller der Deutschen Presse-Agentur. «Das wird mir die Hoffnung und den Glauben geben, dass dieser Deal an einem bestimmten Punkt beginnen und enden wird.» Es sei entscheidend, dass alle 98 Geiseln wieder nach Israel gebracht werden, betonte Miller. «Das wird noch dauern, aber hoffentlich nicht wieder ein Jahr und drei Monate – so wie diesmal.»

Das Baby Kfir sei bei der Entführung erst acht Monate alt gewesen, sagte Miller. «Er konnte noch nicht laufen, noch keine feste Nahrung aufnehmen, er konnte noch nicht einmal »Mama« sagen, als er verschleppt wurde.» Sein älterer Bruder Ariel habe damals noch an Superhelden geglaubt. Im Kindergarten habe er ein Bild von Batman gemalt, der Kinder aus einem Brunnen rettet. «Am Ende ist er es selbst, der in einem Loch festsitzt – wir hoffen sehr, dass es ein gutes Ende geben wird.» (sda/dpa)
20:56
Biden: Gaza-Deal wurde unter meiner Regierung ausgehandelt
Der scheidende US-Präsident Joe Biden führt die Einigung Israels mit der islamistischen Hamas auf eine Waffenruhe massgeblich auf seinen Einsatz und den seiner Regierung zurück. «Ich möchte anmerken, dass dieses Abkommen unter meiner Regierung ausgearbeitet und ausgehandelt wurde», sagte Biden in einer kurzfristig anberaumten Rede im Weissen Haus.
epa11826932 President Joe Biden gives remarks as Vice President Kamala Harris and Secretary of State Antony Blinken look on, in the Entrance Hall of the White House in Washington DC, USA, 15 January 2 ...
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Die Bedingungen des Deals würden aber grösstenteils von der kommenden Regierung unter dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump umgesetzt, fügte er hinzu. «In den vergangenen Tagen haben wir als ein Team gesprochen», betonte Biden. Daher habe er seine Mitarbeiter angewiesen, sich eng mit Trumps Team abzustimmen. «Denn das ist es, was amerikanische Präsidenten tun.»

Auf die Frage einer Journalistin, ob die Geschichtsbücher die Waffenruhe Trump oder Biden zuschreiben werden, sagte der scheidende US-Präsident mit einem Lächeln: «Ist das ein Witz?» Der 82-Jährige betonte, die Verhandlungen seien die «härtesten Verhandlungen», die er je erlebt habe. «Der Weg zu diesem Abkommen war nicht einfach. Ich bin seit Jahrzehnten in der Aussenpolitik tätig.» Er sei nun «zutiefst zufrieden», dass eine Einigung erreicht wurde. (sda/dpa)
20:16
Es ist definitv: Israel und Hamas einigen sich auf Waffenruhe
Israel und die islamistische Hamas haben sich nach Angaben Katars auf eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung weiterer Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge geeinigt. Die Feuerpause soll am Sonntag beginnen, wie Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani nach Gesprächen in Doha mitteilte. (sda/dpa)
19:47
Jubel bricht in Gaza aus
Nach Medienberichten, dass sich Israel und die islamistische Hamas auf eine Waffenruhe im Gazastreifen geeinigt haben, sind im Gazastreifen Feiern ausgebrochen. Augenzeugen zufolge sind Zehntausende jubelnde Menschen auf die Strassen geströmt. In palästinensischen und sozialen Medien verbreitete Aufnahmen zeigen singende und tanzende Menschen. Zu sehen sind auch Männer, die offenbar vor Freude weinen.
Palestinians celebrate the announcement of a ceasefire deal between Hamas and Israel in Deir al-Balah, central Gaza Strip, Wednesday, Jan. 15, 2025. (AP Photo/Abdel Kareem Hana)
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Israel und die islamistische Hamas haben sich nach Berichten mehrerer israelischer Medien auf eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge geeinigt. Eine offizielle Bestätigung dafür steht aber noch aus. Von Israel hiess es, es gebe noch mehrere ungeklärte Klauseln und man hoffe, die Details noch am Abend zu finalisieren. (sda/dpa)
Palestinians celebrate the announcement of a ceasefire deal between Hamas and Israel in Deir al-Balah, central Gaza Strip, Wednesday, Jan. 15, 2025. (AP Photo/Abdel Kareem Hana)
Bild: keystone
19:33
Israel hofft noch heute Abend das Gaza-Abkommen zu lösen
Die israelische Regierung hofft, letzte Fragen zu einem Abkommen mit der islamistischen Hamas über eine Waffenruhe im Gazastreifen noch heute lösen zu können. Wie das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mitteilte, seien in letzter Minute vorgebrachte Forderungen der Hamas von Israels Regierungschef erfolgreich abgewiesen worden. Es gebe «in dem Entwurf noch mehrere ungeklärte Klauseln und wir hoffen, dass die Details heute Abend finalisiert werden», hiess es in der Mitteilung.

Mehrere israelische Medien hatten zuvor berichtet, dass sich beide Seiten auf eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge geeinigt haben. Eine offizielle Bestätigung werde in den kommenden Stunden erwartet, hiess es. Das katarische Aussenministerium, das monatelang als Vermittler tätig war, will nach eigenen Angaben auf einer Pressekonferenz über die Verhandlungen berichten. Das Aussenministerium postete am Abend auf der Plattform X einen Link zu einer Live-Übertragung. Eine Uhrzeit nannte das Ministerium nicht. (sda/dpa)
19:06
Israelische Seite erachtet das Abkommen noch nicht als definitiv
Das Büro des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu liess mitteilen, dass ein Waffenstillstandsabkommen noch nicht erreicht sei und dass die letzten Details noch geklärt werden müssten. Dies berichtet die Associated Press.
Benjamin Netanjahu, Ministerpr
Bild: sda
Die israelische Sicherheitskabinett wird voraussichtlich am Donnerstag um 11 Uhr Ortszeit zusammentreten, um das Abkommen über die Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der Geiseln abzustimmen. Dies berichtet die Times of Israel unter Berufung auf hebräische Medien.

Es wird erwartet, dass die Mehrheit der Minister dem Abkommen zustimmt, sagte ein Regierungsvertreter gegenüber Reuters.
18:55
Abkommen zwischen Israel und der Hamas hat drei Stufen
Das Abkommen auf das sich die Unterhändler am Mittwoch zur Beendigung des Krieges zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen geeinigt haben soll stufenweise implementiert werden, wie die Nachrichtenagentur Reuters wissen will.

Das Abkommen, das noch nicht offiziell verkündet wurde, sieht eine sechswöchige erste Waffenstillstandsphase vor. Es beinhaltet, darüber hinaus, den schrittweisen Rückzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen sowie die Freilassung von israelischen Geiseln. Diese werden gegen palästinensische Gefangene, die von Israel derzeit festgehalten werden, getauscht.

Die erste Phase beinhaltet die Freilassung von 33 israelischen Geiseln, darunter alle Frauen, Kinder und Männer über 50.
Relatives and friends of people killed and abducted by Hamas and taken into Gaza, react to the ceasefire announcement as they take part in a demonstration in Tel Aviv, Israel, Wednesday, Jan. 15, 2025 ...
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Die Verhandlungen über die Umsetzung der zweiten Phase werden am 16. Tag der ersten Phase beginnen und sollen die Freilassung aller verbleibenden Geiseln, einen dauerhaften Waffenstillstand und den vollständigen Rückzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen umfassen.
In der dritten Phase soll es um die Rückführung aller verbleibenden Toten und den Beginn des Wiederaufbaus des Gazastreifens unter Aufsicht von Ägypten, Katar und den Vereinten Nationen gehen.

Glückt das Ganze, könnte die geplante Waffenruhe im Gazastreifen auch die Spannungen im gesamten Nahen Osten entschärfen, wo der Krieg den Konflikt im israelisch besetzten Westjordanland, im Libanon, in Syrien, im Jemen und im Irak angeheizt und die Angst vor einem totalen Krieg zwischen den beiden Ländern geschürt hat. (lyn)
18:40
Trump zu Berichten über Einigung: Geiseln in Kürze frei
Der künftige US-Präsident Donald Trump hat erleichtert auf Berichte über eine Einigung über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln reagiert. «Wir haben eine Einigung für die Geiseln im Nahen Osten», schrieb er auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social in Versalien. «Sie werden in Kürze freigelassen. Danke.»
epa11822141 A large billboard showing US president-elect Donald Trump calling to end the war, displayed at the entrance to Jerusalem, 13 January 2025. According to the Israeli army (IDF) spokesperson, ...
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Trump hatte der Hamas in den vergangenen Wochen mit deutlichen Worten gedroht. Er liess wissen, dass im «Nahen Osten die Hölle losbrechen» werde. Es werde «nicht gut für die Hamas sein, und es wird – offen gesagt – für niemanden gut sein», wenn die entführten Geiseln nicht bis zu seiner Amtseinführung am kommenden Montag zurück seien, sagte er etwa in einer Pressekonferenz. (sda/dpa)
18:09
Israel und Hamas einigen sich auf Gaza-Abkommen
Israel und die islamistische Hamas haben sich nach Berichten mehrerer israelischer Medien auf eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge geeinigt. Eine offizielle Bestätigung werde in den kommenden Stunden erwartet, hiess es.
Relatives and friends of people killed and abducted by Hamas and taken into Gaza, take part in a demonstration in Tel Aviv, Israel, Wednesday, Jan. 15, 2025. (AP Photo/Ohad Zwigenberg)
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Das katarische Aussenministerium wird nach eigenen Angaben auf einer Pressekonferenz über die Verhandlungen zur Beendigung des Gaza-Kriegs berichten. Das Aussenministerium postete am Abend auf der Plattform X einen Link zu einer Live-Übertragung. Eine Uhrzeit nannte das Ministerium nicht.

Zuvor hatte es den Medienberichten zufolge bei den indirekten Verhandlungen in Katar zwischen Israel und der Hamas Schwierigkeiten in letzter Minute gegeben, die aber gelöst worden seien. Die Hamas hatte den Berichten zufolge zunächst neue Forderungen gestellt.

Seit Monaten laufen Bemühungen der USA, Ägyptens und Katars, durch indirekte Verhandlungen Israel zu einer Waffenruhe im Gazastreifen und die Hamas zur Freilassung israelischer Geiseln zu bewegen. Die Gespräche traten aber monatelang auf der Stelle. (sda/dpa)
14:01
Ägypten bereitet Öffnung von Grenzübergang nach Waffenruhe vor
Am wichtigen Grenzübergang Rafah zum Gazastreifen bereitet Ägypten sich auf eine mögliche Öffnung und auf neue Hilfslieferungen in das Küstengebiet vor.

Ägypten habe vor einer möglichen Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas entsprechende Vorkehrungen getroffen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen an dem Grenzübergang. Etwa 250 Lastwagen mit Hilfsgütern würden derzeit vorbereitet, um diese im Fall einer Waffenruhe zur notleidenden Zivilbevölkerung zu liefern. Es wäre die erste Lieferung dieser Art über Rafah seit mehr als acht Monaten.

In Ägypten stünden nahe Rafah «Tausende» Lastwagen bereit, um Güter nach Gaza zu bringen, sagte ein ägyptischer Regierungsvertreter der dpa. In der Umgebung seien Lagerhäuser mit voll mit Hilfsgütern, die nicht unter den Palästinensern verteilt werden könnten. (sda/dpa)
13:05
Trump-Berater Waltz: Hamas darf keine Rolle in Gaza spielen
Donald Trumps designierter Sicherheitsberater Mike Waltz hat die Ziele der künftigen US-Regierung im Gaza-Konflikt umrissen.

«Gaza muss komplett entmilitarisiert werden, die Hamas dermassen zerstört sein, dass sie sich nicht neu aufrichten kann, und Israel hat jedes Recht, sich vollständig zu schützen», sagte Waltz im Podcast «Call Me Back» des amerikanisch-kanadischen Kolumnisten Dan Senor.

Zudem werde die Regierung «jeden Aufwand betreiben», um die US-Bürger unter den Geiseln der Hamas freizubekommen. Im Gesprächsverlauf präzisierte Waltz die Reihenfolge: «Wir müssen unsere Leute da raus bekommen und dann müssen wir diese Ziele erreichen.»

Aus Waltz' Sicht darf die Hamas keinesfalls in einer künftigen Gaza-Regierung mitwirken: «Das sind Geisel-nehmende, mörderische, vergewaltigende Folterer, die nie eine Rolle beim Regieren spielten sollten», sagte der 50-jährige frühere Soldat einer Spezialeinheit im Podcast.

Mit Blick auf die Gesamtlage in Nahost sei fundamental wichtig, dass sich die USA für eine Normalisierung zwischen Israel und Saudi-Arabien einsetzen. Ein Abkommen zwischen beiden Ländern wäre ein «historischer, die Region verändernder Schritt», so Waltz.

Nach einem Freikommen der Geiseln und der Eliminierung der Hamas sollten politische und wirtschaftliche Lösungen für die Region diskutiert werden. «Ich will, dass am Ende von Trumps Amtszeit über Infrastruktur-Projekte gesprochen wird.»

Gegenüber dem Iran als Erzfeind Israels müsse laut Waltz hingegen maximaler Druck ausgeübt werden. Eine mögliche nukleare Bewaffnung des Staates sei inakzeptabel und müsse in jedem Fall verhindert werden. Diesbezüglich seien für Trumps künftige Regierung «alle Optionen auf dem Tisch». (sda/dpa)
FILE - Rep. Mike Waltz, R-Fla., speaks during a hearing of the House Armed Services Committee on Capitol Hill, in Washington, on Feb. 29, 2024. (AP Photo/Mark Schiefelbein, File)
Bild: keystone
10:47
Israel greift weiter massiv in Gaza an – Berichte über Dutzende Tote
Auch während der Waffenruhe-Gespräche in Katar greift die israelische Armee weiter massiv Ziele im Gazastreifen an.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete von mindestens 36 Toten und zahlreichen Verletzten bei neuen Angriffen in verschiedenen Teilen des weitgehend zerstörten Küstenstreifens.

Die israelische Armee teilte mit, binnen 24 Stunden seien «mehr als 50 Terrorziele im Gazastreifen angegriffen worden, darunter Terrorzellen, Waffenlager, unterirdische Infrastruktur, Panzerabwehr-Positionen und Hamas-Militärstrukturen».

In der Nacht habe die Luftwaffe ein «Kontroll- und Kommandozentrum» angegriffen, das sich in einem ehemaligen Schulgebäude in Daradsch Tuffah befunden habe. Dort habe sich ein «Terrorist in ranghoher Position» aufgehalten.

Das israelische Militär betont stets, es kämpfe im Gazastreifen gegen die islamistische Terrororganisation Hamas und unternehme alles, um zivile Opfer zu vermeiden. (sda/dpa)
4:33
Berichte: Hamas verhandelt letzte Details für Gaza-Abkommen
Bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln geht es Berichten zufolge um letzte Detailfragen. Grundsätzlich hätten sich Israel und die islamistische Hamas bei den laufenden Gesprächen in der katarischen Hauptstadt Doha auf ein Abkommen geeinigt, meldete die «Times of Israel» in der Nacht unter Berufung auf arabische Unterhändler. Geklärt werden müssten aber noch letzte Details bezüglich des Rückzugs der israelischen Armee aus Gebieten in Gaza.

Die Hamas habe Israel aufgefordert, Karten und einen Zeitplan für den Rückzug vorzulegen, der von den Vermittlern während der Umsetzung überwacht werden solle, sagten der Hamas nahestehende Quellen. Der Ball liege nun im Feld der Hamas, sagte US-Aussenminister Antony Blinken in der US-Hauptstadt Washington: «In diesem Moment, während wir hier sitzen, warten wir auf das letzte Wort der Hamas über ihre Zustimmung.» Er gehe davon aus, dass eine Einigung erreicht werde, sagte Blinken.

Die von der «Times of Israel» zitierten arabischen Unterhändler spekulierten, dass eine Einigung heute oder Donnerstag in Form einer gemeinsamen Erklärung der USA, Katars und Ägyptens bekanntgegeben werden könnte. Die drei Länder vermitteln zwischen Israel und der Hamas, da diese nicht direkt miteinander verhandeln. (sda/dpa)
4:28
Tote bei Luftangriff Israels im Westjordanland
Bei einem israelischen Luftangriff in der Stadt Dschenin im nördlichen Westjordanland sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah sechs Menschen getötet worden. Zudem habe es drei Verletzte gegeben. Über die Identität der Opfer wurde zunächst nichts bekannt.

Die israelische Armee bestätigte den Angriff mit einer Drohne als Teil eines Antiterroreinsatzes, wie die Zeitung «Times of Israel» berichtete. Weitere Details seien zunächst nicht mitgeteilt worden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, die Drohne habe drei Raketen auf eine Gruppe von Menschen abgeschossen.

Dschenin gilt als Hochburg militanter Palästinenser.
Die ohnehin angespannte Lage im besetzten Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg noch einmal deutlich verschärft. Seither wurden dort nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah bei israelischen Militäreinsätzen und bewaffneten Auseinandersetzungen 810 Palästinenser getötet. (sda/dpa)
17:52
Blinken: Gaza-Deal so nah «wie nie zuvor» – Warten auf Hamas
Eine Vereinbarung über eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen ist nach Angaben der US-Regierung so nahe wie «noch nie zuvor». Der Ball liege nun im Feld der Hamas, sagte US-Aussenminister Antony Blinken in der US-Hauptstadt Washington. «In diesem Moment, während wir hier sitzen, warten wir auf das letzte Wort der Hamas über ihre Zustimmung.» Er gehe davon aus, dass eine Einigung erreicht werde, sagte Blinken. Der US-Aussenminister liess aber offen, ob dies noch vor der Machtübergabe an den künftigen US-Präsidenten Donald Trump am kommenden Montag erreicht werden könne.
epa11822459 US Secretary of State Antony Blinken introduces President Joe Biden ahead of Biden delivering the last foreign policy speech of his presidency at the State Department in Washington, DC, US ...
Bild: keystone
Laut israelischen Medien wurde in der katarischen Hauptstadt Doha ein Drei-Stufen-Plan für eine Waffenruhe ausgearbeitet. Laut dem israelischen TV-Sender Channel 13 sieht der Plan in einer ersten Phase eine Kampfpause von 42 Tagen vor. In der Zeit sollen 33 Geiseln freigelassen werden, von denen die meisten noch am Leben seien, während es bei den anderen um die Übergabe der Leichen gehe, hiess es.

Demonstranten stören Blinken-Rede

Blinken wurde in seiner Rede mehrfach von Demonstranten unterbrochen. «Sie werden für immer als Aussenminister des Völkermordes bekannt sein. An Ihren Händen klebt das Blut Hunderttausender unschuldiger Menschen», rief eine Demonstrantin mit Blick auf die Lage im Gazastreifen. «Ich danke Ihnen. Ich respektiere Ihre Ansichten. Erlauben Sie mir, meine zu teilen», reagierte Blinken. Eine andere Demonstrantin bezeichnete Blinken als «Kriegsverbrecher» und «Monster». Mit Blick auf die Situation im Nahen Osten sagte Blinken später: «Ich wünschte, ich könnte heute hier stehen und Ihnen mit Gewissheit sagen, dass wir jede Entscheidung richtig getroffen haben. Das kann ich aber nicht.»

Blinken spricht über Zukunft des Gazastreifens

Blinken zeigte in seiner Rede abermals einen Plan für die Zukunft des Gazastreifens auf. Folgende Prinzipien seien dafür zentral: eine «neue palästinensisch geführte Regierung, die den Gazastreifen mit dem Westjordanland» vereine und der Palästinensischen Autonomiebehörde unterstellt sei, «keine israelische militärische Besetzung des Gazastreifens», «keine Verkleinerung des Gazastreifens» sowie «kein Versuch, ihn nach dem Konflikt zu belagern oder zu blockieren». Auch die Bevölkerung dort dürfe nicht gewaltsam vertrieben werden. Es müsse einen «nachhaltigen Mechanismus für die Erholung und den Wiederaufbau» geben, forderte Blinken. (sda/dpa)
12:59
Hamas stimmt offenbar Gaza-Waffenruhe zu
Die Hamas stimmt offenbar der Waffenruhe im Gaza-Streifen zu. Zwei in die Gespräche eingebundene Personen bestätigten der Nachrichtenagentur AP die Information. Israel habe sich aber noch nicht entschieden, erklärte ein Vertreter der AP.

Nach Darstellung Katars ist eine Vereinbarung über eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen in Reichweite. Die Einigung sei sehr nah, sagte der Sprecher des katarischen Aussenministeriums, Madschid Al-Ansari. «Ich kann bestätigen, dass die Gespräche auf höchster Ebene hier in Doha laufen, während wir sprechen», erklärte al-Ansari. Israel und die islamistische Hamas hätten Entwürfe eines Vorschlags vorliegen.

Er warnte zugleich vor zu hohen Erwartungen oder überzogener Aufregung vor einer offiziellen Verkündung zu einer möglichen Waffenruhe. «Solange nichts verkündet wird, ist nichts verkündet», sagte al-Ansari.

Die Biden-Regierung sei ebenso wie die zukünftige Trump-Regierung in die Gespräche involviert. Das habe den Verhandlungen laut al-Ansari stark geholfen. (t-online)
12:25
Israel: Nahe an Abschluss von Geisel-Deal mit Hamas
Israel hofft nach Angaben eines Regierungsvertreters auf einen raschen Abschluss der indirekten Verhandlungen mit der islamistischen Hamas über die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge.

«Wir hoffen wirklich, dass wir bald gute Nachrichten übermitteln können», sagte der Regierungsvertreter. «Wir sind nahe dran, aber noch nicht am Abschluss.»

In den vergangenen Wochen und besonders den vergangenen Tagen habe es wichtige Fortschritte gegeben, erklärte der Vertreter. Anders als vorher zeige die Hamas nun Ernsthaftigkeit bei den Verhandlungen. Man befinde sich gegenwärtig in einem «kritischen Zeitfenster», sagte er mit Blick auf die Gespräche in der katarischen Hauptstadt Doha.

Die Umstände hätten sich nach der Tötung des Hamas-Chefs in Gaza, Jihia al-Sinwar, im Oktober sowie der Schwächung der Achse des iranischen Regimes in der Region zugunsten Israels verändert, sagte er. Ausserdem gebe es starken Druck vonseiten der leidenden Bevölkerung im Gazastreifen, den Krieg zu beenden. Mit den Umwälzungen im Nahen Osten herrschten jetzt «optimale Bedingungen für einen Deal».

Ziel der Gespräche sei es, alle 98 Geiseln zurückzuholen, betonte der Regierungsvertreter. In einer ersten Phase sollten aber zunächst 33 «humanitäre Fälle» freikommen. Dabei handele es sich um Frauen, Kinder, Menschen über 50 sowie verletzte und kranke Geiseln. Man gehe davon aus, dass die meisten davon am Leben seien.

Im Gegenzug sollten «Hunderte von Terroristen» freikommen. Mörder dürften allerdings nicht ins Westjordanland zurückkehren. Erst wenn die Hamas mitteile, wie viele von den Geiseln am Leben seien, werde die genaue Zahl der freizulassenden Häftlinge klar werden.

Die Waffenruhe sei zunächst auf etwa 42 Tage beschränkt. Verhandlungen über die zweite Phase sollten dann am 16. Tag der Waffenruhe beginnen. Ziel sei die Freilassung einer weiteren Gruppe von jungen Männern und Soldaten im nächsten Schritt.

«Wir werden den Gazastreifen nicht verlassen, bis alle Geiseln wieder zu Hause sind», sagte er. Auch nach Beginn der Waffenruhe sollten israelische Soldaten in einer Pufferzone am Rande des Gazastreifens und weiteren Gebieten bleiben, um die Sicherheit der israelischen Grenzorte zu gewährleisten. (sda/dpa)
3:24
Armee: Erneut Raketenangriff aus dem Jemen auf Israel
Israel ist zweimal innerhalb weniger Stunden zum Ziel eines Raketenangriffs aus dem Jemen geworden. Nach der ersten Attacke am Vorabend seien in der Nacht mehrere Versuche unternommen worden, eine weitere Rakete abzufangen, teilte die israelische Armee mit. Sie sei wahrscheinlich abgeschossen worden, Berichte über Verletzte oder Schäden gebe es nicht. Laut dem Rettungsdienst Magen David Adom verletzten sich allerdings elf Menschen beim Rennen in die Schutzräume, vier weitere hätten Panikattacken erlitten, berichtete die «Times of Israel».

Erneut hatten in mehreren Gebieten im Zentrum des Landes die Warnsirenen geheult, darunter auch wieder in der Küstenmetropole Tel Aviv. Wenige Stunden zuvor hatte die israelische Armee nach eigenen Angaben eine vom Jemen aus abgefeuerte Rakete noch ausserhalb des israelischen Luftraums zerstört. Auch bei diesem Vorfall hatte es in Teilen des Landes Luftalarm gegeben, der Tausende Menschen in Schutzräume eilen liess.

Die Huthi-Miliz im Jemen beschiesst Israel immer wieder mit Raketen und Drohnen, die mit Sprengstoff beladen sind. Die Miliz bestätigte, sie habe eine Rakete auf ein «wichtiges Ziel» im Grossraum Tel Aviv abgefeuert. Nach eigenen Angaben handelt sie aus Solidarität mit der islamistischen Hamas, die gegen die israelische Armee kämpft und mit ihrem Terror-Überfall auf Israel vor mehr als 15 Monaten den Gaza-Krieg auslöste. (sda/dpa)
21:09
Hamas wird voraussichtlich 33 Geiseln freilassen
Die Hamas wird voraussichtlich 33 Geiseln während der ersten Phase eines geplanten Abkommens freilassen, wie zwei israelische Beamte mitteilten. Es soll sich um einen Drei-Stufen-Plan handeln, der eine Waffenruhe zwischen Israel und Gaza zum Ziel hat und derzeit in Doha ausgehandelt wird. Israel gehe davon aus, dass die meisten der 33 Geiseln noch am Leben sind.

Am Dienstag soll eine letzte Runde von Gesprächen stattfinden, um noch offene Fragen zu klären, wie CNN berichtet. (hkl)
19:24
Israel: Luftalarm wegen Rakete aus dem Jemen
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut eine im Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Das Projektil sei noch ausserhalb des israelischen Luftraums zerstört worden. Dennoch gab es in Teilen des Landes wieder Luftalarm, der Tausende in Schutzräume eilen liess.

Die Miliz äusserte sich zunächst nicht zu dem Angriff. In der Vergangenheit teilte sie meist erst mit mehreren Stunden Verspätung mit, dass sie Israel beschossen habe. (sda/dpa)
19:09
Weisses Haus: Einigung auf Gaza-Waffenruhe zum Greifen nahe
Das Weisse Haus hält bei den Gesprächen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und eine Freilassung der Geiseln in der Gewalt der Hamas eine Einigung noch in dieser Woche für möglich. «Wir stehen kurz vor einer Einigung und sie kann noch diese Woche zustande kommen», sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan. «Ich mache keine Versprechungen oder Vorhersagen, aber es ist zum Greifen nahe, und wir werden daran arbeiten, dass es klappt.»
FILE - White House national security adviser Jake Sullivan speaks during the daily briefing at the White House in Washington, Nov. 13, 2024. (AP Photo/Susan Walsh, File)
Jake Sullivan
Bild: keystone
Die US-Regierung sei überzeugt, dass bei der Aushandlung der Details für einen Deal ein Durchbruch kurz bevorstehe, sagte Sullivan. In den kommenden Tagen und Stunden werde sich zeigen, ob es zur Einigung komme. «Wir werden alles tun, was wir können, um die Sache voranzutreiben und über die Ziellinie zu bringen.»

Laut israelischen Medienberichten wurde in der katarischen Hauptstadt Doha bereits ein Drei-Stufen-Plan ausgearbeitet. Bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas, bei denen neben Katar auch Ägypten und die USA vermitteln, geht es unter anderem um die Freilassung palästinensischer Häftlinge im Gegenzug für die Geiseln in der Gewalt der Hamas sowie um einen Abzug der israelischen Truppen. (sda/dpa)
18:36
Soldaten und Palästinenser in Gaza getötet
Im Norden des Gazastreifens sind fünf israelische Soldaten gefallen. Acht weitere Soldaten seien schwer verwundet worden, teilte die Armee mit. Nach ersten Erkenntnissen seien sie in einem Haus in Beit Hanun im Einsatz gewesen, als mitgeführte Munition oder Sprengstoff explodierte und das Haus über ihnen zusammenstürzte, wie die Zeitung «Times of Israel» unter Berufung auf die Armee berichtete.

Durch israelische Angriffe in verschiedenen Teilen des Küstenstreifens starben nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes mindestens 47 Menschen. Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die Zahl der seit Beginn des Gaza-Kriegs und bei Kämpfen mit der libanesischen Hisbollah-Miliz getöteten israelischen Soldaten stieg mit den neuen Verlusten auf 840. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Behörden wurden im Gazastreifen mehr als 46.500 Menschen getötet und mehr als 109.000 verletzt. (sda/dpa)
13:30
Hamas stellt sich auf Freilassung von Häftlingen ein
Angesichts möglicher Fortschritte bei den Verhandlungen über eine Gaza-Waffenruhe stellt sich die islamistische Hamas bereits auf eine Freilassung palästinensischer Häftlinge ein.

«Wir erneuern unser Versprechen an unser standhaftes, geduldiges Volk und an unsere heldenhaften Gefangenen in den Gefängnissen und bekräftigen, dass ihre Freiheit bald erreicht wird», teilte die Hamas mit.

Der israelische Aussenminister Gideon Saar sagte bei einem Treffen mit seinem dänischen Amtskollegen Lars Løkke Rasmussen, er habe diesen über Fortschritte bei den indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas in Katar informiert. «Israel will die Freilassung der Geiseln sehr und arbeitet hart daran, einen Deal zu erzielen», sagte Saar nach Angaben seines Büros. «Wir werden bald wissen, ob die andere Seite auch einen Deal will. Wir hoffen, in der nahen Zukunft Fortschritte zu sehen.»
(sda/dpa)
epa11745285 Israeli Foreign Minister Gideon Saar attends a joint press conference with the Czech foreign minister following their meeting at the Czernin Palace in Prague, Czech Republic, 28 November 2 ...
Bild: keystone
11:19
Minister nennt möglichen Waffenruhe-Deal «Katastrophe»
Israels Finanzminister Bezalel Smotrich hat einen möglichen Waffenruhe-Deal im Gaza-Krieg als «Katastrophe für die nationale Sicherheit des Staates Israel» kritisiert.

«Wir werden nicht Teil einer Kapitulationsvereinbarung sein, die die Freilassung von Erzterroristen, einen Stopp des Krieges und eine Verwässerung der Errungenschaften vorsieht, die mit viel Blut erkauft wurden» schrieb der rechtsextreme Politiker auf der Plattform X zu der sich abzeichnenden Vereinbarung. Die Übereinkunft würde auch bedeuten, viele Geiseln im Stich zu lassen, schrieb er.
FILE - Israeli Finance Minister Bezalel Smotrich speaks at the Knesset, Israel's parliament, in Jerusalem, on July 10, 2023. (AP Photo/Maya Alleruzzo, File)
Bezalel Smotrich
Bild: keystone
«Jetzt ist der Zeitpunkt, mit aller Kraft weiterzumachen, den ganzen Gazastreifen zu erobern und zu säubern, der Hamas endlich die Kontrolle der humanitären Hilfe aus der Hand zu nehmen und in Gaza die Tore zur Hölle zu öffnen, bis zur völligen Kapitulation der Hamas und Rückführung aller Geiseln», schrieb Smotrich.

Smotrich und der ebenfalls rechtsextreme Polizeiminister Itamar Ben-Gvir verfolgen höchst umstrittene Ziele wie etwa eine israelische Wiederbesiedlung des Gazastreifens. Sie haben dem Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in der Vergangenheit mit dem Platzen der Koalition gedroht, sollte Israel das von US-Präsident Joe Biden unterstützte Abkommen für eine Waffenruhe und die Befreiung der Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge umsetzen. (sda/dpa)

(red)

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7. Oktober
Im Morgengrauen des jüdischen Feiertags Simchat Tora startet die islamistische Terrororganisation Hamas einen Grossangriff auf das umliegende Gebiet in Israel. Mehrere Tausend Raketen werden aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Mehrere tausend Terroristen überwinden die Grenzbefestigungen und töten an einem Musikfestival und in mehreren Ortschaften wahllos Soldaten und vor allem Zivilisten.
Bild: Ein Zimmer in einem Haus im Kibbuz Kfar Aza nach dem Angriff der Hamas.
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quelle: keystone / abir sultan
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